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Von der Kunst, Trost zu spenden
Wenn jemand etwas Schlimmes zugestoßen ist, können liebevolle Worte und Gesten nichts ungeschehen machen. Bestenfalls sorgen sie für ein wenig Trost. Doch einen Menschen zu trösten und seinen Kummer zu erleichtern, ist eine Kunst für sich. Aufmunternde Sätze wie "das wird schon wieder" oder "die Zeit heilt alle Wunden" mögen nett gemeint sein, im falschen Moment gesprochen, wirken sie wie eine gedankenlose Floskel.
Geduldig zuhören und Schweigen hilft manchmal mehr als gute Ratschläge. Denn nur wer anerkennt, dass die Schmerzen eines Menschen gegenwärtig wirklich schwer zu ertragen sind, nimmt sie ernst und kann in dieser mitfühlenden Haltung womöglich den meisten Trost spenden.
Von Irene Dänzer-Vanotti