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Ausstieg aus einer jüdischen Parallelwelt
Akiva Weingarten hat sein Leben radikal verändert. Der in Brooklyn geborene Jude wuchs in der ultra-orthodoxen Gemeinschaft der chassidischen Satmarer mit zehn Geschwistern auf. Abgeschottet vom Rest der Welt wurde in der strengreligiösen Familie nur jiddisch gesprochen. Auch als Schüler hatte er keinen Kontakt zu Kindern außerhalb der Gemeinschaft, kein Fernsehen, kein Radio, kein Internet.
2014 brach er mit der ultra-orthodoxen Gemeinschaft und ging zum Studium ans Abraham Geiger Kolleg in Potsdam. Als liberal-chassidischer Rabbiner, wie er sich bezeichnet, hat der 37-Jährige eine eigene Gemeinde in Dresden gegründet. Heute begleitet Akiva Weingarten junge Leute beim Ausstieg aus ultra-orthodoxen Gemeinden, die – wie er – ganz neu anfangen müssen.
Von Michael Hollenbach