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Zweierlei Maß in der Flüchtlingshilfe
Die Flucht über das Mittelmeer gilt als die tödlichste Seeroute der Welt. Auch in diesem Jahr sind schon Hunderte Menschen ertrunken, die vor Hunger, Verfolgung und Gewalt in ihrer Heimat geflohen sind. In den Nachrichten nehmen sie kaum Platz ein. Eine staatlich organisierte Seenotrettung gibt es für sie nicht, Rettungsschiffe privater Hilfsorganisationen werden behindert und die Helfer kriminalisiert.
Die Verteilung der Mittelmeer-Flüchtlinge innerhalb der EU ist ein dauernder Streitpunkt. Ukrainische Geflüchtete werden dagegen mit offenen Armen empfangen. Woran liegt es, dass die einen so viel Solidarität erfahren und das Schicksal der anderen kaum berührt? Welche Rolle spielen dabei Geschlecht, Hautfarbe oder Religion? Gelten Menschenrechte für manche mehr, für andere weniger?
Von Mechthild Müser