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Wo der Pfarrer zwischen sechs Gemeinden pendelt
Benjamin Liedtke ist Pfarrer der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. In seinem Pfarrsprengel im Lausitzer Braunkohlerevier ist der 34-Jährige für sechs Gemeinden und ihre Gotteshäuser zuständig. Das ist nicht ungewöhnlich.
Auch in Berlin müssen Gemeinden fusionieren, weil die Mitgliederzahl stetig schrumpft. Fernab der Metropole zeichnet sich dieser Wandel noch dramatischer ab: Die Gemeinden sind überaltert, Zuzüge gibt es kaum, Pfarrstellen werden gestrichen, es gibt weniger Gottesdienste, die Wege zur Kirche werden länger für die Gläubigen. Pfarrerinnen und Pfarrer pendeln im Dauerstress zwischen den Gemeinden. Oft sind sie die einzigen Ansprechpartner für die Nöte und Sorgen, die die Menschen auf dem Land umtreiben.
Liegt in der Krise also auch eine Chance zur Erneuerung der Kirche?
Von Carmen Gräf