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Gelesen von Peter Matić
Verzauberung und Entzauberung, Illusion und Desillusion, das sind die beiden Pole zwischen denen sich Marcel bewegt. Mit kaum verhohlenem Sarkasmus stellt er fest, dass sich die gesellschaftlichen Eifersüchteleien im Hochadel kaum von denjenigen im Kleinbürgertum unterscheiden. So fühlt sich die Prinzessin von Parma von den glanzvollen Empfängen der Herzogin von Guermantes immer wieder eingeschüchtert. Gerne würde sie es ihr gleichtun; aber es gelingt ihr nicht, unter anderem deshalb, weil sie nicht die Nonchalance der Herzogin von Guermantes besitzt. Die lädt zum Erstaunen der Prinzessin von Parma den bürgerlichen Ich-Erzähler ein, dessen Existenz weit unter dem sozialen Niveau der Herzogin angesiedelt ist.