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Der Literaturpodcast von rbbKultur und dem Literarischen Colloquium Berlin
Am Mikrofon: Nadine Kreuzahler, Thorsten Dönges
Sie juckt, sie brennt, sie raubt ihr den Schlaf: Die Haut von Lisbeth ist maximal irritiert. Genauso unruhig und krank wie ihre Haut, zeigt sich Lisbeths Inneres. Die Floristin und Mutter sucht nach ihrer Bundeswehr-Zeit und einer traumatischen Gewalterfahrung nach ihrem Platz im Leben.
Da trifft sie während eines Ostsee-Urlaubs ihre Freundin und Bundeswehr-Kameradin wieder: die Kriegerin. Auf langen Strandspaziergängen erzählt diese ihr von Einsätzen in Mali und Afghanistan, vom Leben im dauernden Ausnahmezustand. Das Wiedersehen tut Lisbeth gut. Beide Frauen fühlten sich von Anfang an in ihrem Wunsch verbunden, ihre Körper, und damit sich, unverwundbar zu machen. Aber nun brechen alte Wunden wieder auf.
In ihrem neuen Roman „Die Kriegerin“ stellt Helene Bukowski, geboren 1993 in Berlin, Fragen nach Frauenbündnissen und modernen Rollenbildern. Die Autorin, die am Literaturinstitut in Hildesheim studierte, hat für ihr Buch auch mit vielen Soldatinnen und Soldaten gesprochen.