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Der Literaturpodcast von rbbKultur und dem Literarischen Colloquium Berlin
Am Mikrofon: Franziska Walser, Thomas Geiger
Eine junge Autorin erforscht das Adoptivverfahren eines Säuglings in den USA der 50er Jahre: Damals vermutete das Jugendamt, dass der Vater des unehelichen Kindes ein "nicht-Weißer" sein könnte und setzte eine Untersuchung in Gang, deren rassistische Mechanismen die Autorin Jahrzehnte später offenlegen will. In "Geschichte eines Kindes" verwebt Anna Kim Persönliches und Politisches auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Das verbindende Element ist dabei die Frage, wie Stereotype die Leben derer prägen, die mit ihnen leben müssen. Eine Frage, die die 1977 in Südkorea geborene und in Deutschland und Österreich aufgewachsene Autorin Anna Kim, die mit "Geschichte eines Kindes" für den Deutschen Buchpreis nominiert ist (Longlist), auch in Bezug auf sich selbst stellt.