Verwaltungsgericht Potsdam - Verfahren zu Entschädigung der Hohenzollern eingestellt

Mi 19.04.23 | 21:00 Uhr
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Georg Friedrich Prinz von Preußen äußert sich vor einer Podiumsdiskussion zur Geschichte des Hauses Preußen im 20. Jahrhundert im Haus der Bundespressekonferenz (Quelle: DPA/Bernd von Jutrczenka)
Audio: rbb24 Inforadio | 20.04.2023 | Nachrichten | Bild: DPA/Bernd von Jutrczenka

Nach der Rücknahme von zwei Klagen der Hohenzollern auf Entschädigung für enteignete Schlösser und Inventar in Millionenhöhe hat das Verwaltungsgericht Potsdam die Verfahren eingestellt.

Auch der Beklagte - das Finanzministerium Brandenburg - habe den Rechtsstreit jeweils für in der Hauptsache erledigt erklärt, teilte das Gericht am Mittwochabend mit und verwies auf Beschlüsse vom Montag. Ein Termin zur mündlichen Verhandlung am 13. Juni 2023 sei aufgehoben worden.

Hohenzollern-Chef Georg Friedrich Prinz von Preußen hatte Anfang März mitgeteilt, die beiden Klagen gegen das Finanzministerium zurückgezogen zu haben. Nach Gerichtsangaben vom Mittwoch wurden die Kosten der Verfahren jeweils dem Kläger auferlegt.

Schüle sieht Weg frei für neue Verhandlungen

Der Bund sowie die Länder Brandenburg und Berlin verhandeln mit den Hohenzollern seit 2014 über die Rückgabe von zahlreichen Kunstobjekten und über Entschädigungen. Nach dem Gesetz bekommt keinen Ausgleich, wer dem NS-System "erheblichen Vorschub geleistet hat". In dieser Frage ist die Rolle des Urgroßvaters Wilhelm Kronprinz von Preußen (1882-1951) entscheidend.

Die Gespräche ruhen, nachdem Brandenburg den seit 2015 laufenden Prozess um enteignete Immobilien wie das Schloss Rheinsberg, das Krongut Bornstedt und etliche Villen in Potsdam wieder aufgenommen hat. Nach Angaben von Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) von März ist nach Rücknahme der Klagen der Weg für Verhandlungen wieder frei.

Brandenburg hatte eine Entschädigung auf Basis des Einigungsvertrages abgelehnt. Dagegen hatten die Hohenzollern geklagt. Es ging um 1,2 Millionen Euro. In der zweiten Klage ging es unter anderem um Inventar aus den Schlössern Rheinsberg und Cecilienhof in Potsdam. Auch in diesem Fall hatte das Land eine Entschädigung mit derselben Begründung abgelehnt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.04.2023, 7 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Bitte erklären Sie mir, was die Nofretete und der Pergamonaltar mit dem deutschen Erbe zu tun haben? Meinen Sie damit, das Morden des deutschen Kaisers und des deutschen Reichs in den verschiedenen Kolonien?

  2. 10.

    Sein "Titel" ist kein Titel, da der Adel in der Weimarer Republik abgeschafft wurde, wenn ich nicht irre. Was bleibt ist der Nachname, und das war es dann auch. Ich weiß nicht, was seinem Perso steht. Hoffentlich nicht "Prinz von Preußen". Es wäre schon sehr albern, ständig mit "Guten Tag Herr Prinz von Preußen" angesprochen zu werden. "Prinz" plus Vorname ist nicht mehr. Ausser bei "Prinz Ferdinand", aber das ist eine coole schottische Rockband und nicht zu verwechseln.

  3. 9.

    Das waren allerdings die Askanier, die Hohenzollern übernahmen Brandenburg erst später.

  4. 8.

    Frau Schüler möchte also wieder verhandeln? Wieso? Es wäre angebracht den Hohenzollern die Kosten für die Jahrzehnte der Instandhaltung gegenzurechnen. Warum sollen nun Gegenstände zurückgegeben werden? Haben sich die Hohenzollern an irgendwelchen Kosten nach 1945 beteiligt? Wenn diese Familie ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können, sollten sie es einfach mal mit Arbeit probieren. Die Monarchie wurde abgeschafft. Und sein Titel ist Schall und Rauch?

  5. 7.

    Es ist an der Zeit, dass das Haus Hohenzollern seiner Verantwortung gerecht und Entschädigungen an die Kriegsopfer und Staaten zahlt, die vor WWII durch die Hohenzollern mit angefacht wurden.

  6. 6.

    Na dann erhellen Sie uns doch mal mit Ihrem gottesähnlichem Wissen und stellen nicht irgendwelche, unbelegte und zusammenhanglosen Thesen in den Raum.

  7. 5.

    Man kann von Glück reden, daß ein Großteil des H. Besitzes heute im Land Brandenburg zu verorten ist. In Berlin hätten die Roth-Vasallen schon lange alles zurückgegeben. Wer Nofretete und den Pergamon-Altar außer Landes schaffen will, hat nur eins im Sinn. Das kulturelle Erbe und Bewusstseins Dtl. zu schädigen.

  8. 4.

    Da das Gebiet im Zuge der Christianisierung durch Zurückdrängen polnischer Fürsten errungen wurde, möchten Sie also darüber sprechen, wieviel Brandenburg an Polen zu übertragen ist?

  9. 3.

    Sie haben keine Ahnung von der Geschichte und der Bedeutung des Staates Brandenburg-Preußen.

  10. 2.

    Nun dann könnten wir mal endlich wieder über den Rest des einst von seines Vorfahrens Standes dem Volke entzogenen Vermögens sowie dessen Wiedervergesellschaftung reden.

  11. 1.

    Die Hohenzollern müssten an Brandenburg (Preußen) für ihre Jahrhunderte langen Raubüberfall gegen die Bevölkerung zahlen.

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