Prignitz - A14 kann zwischen Wittenberge und Karstädt vervollständigt werden

Di 05.03.24 | 16:47 Uhr
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Archivbild: Der Straßenverkehr fährt auf der A14 an einem Feld vorbei. (Quelle: dpa/Gabbert)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 05.03.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Gabbert

Der Planfeststellungsbeschluss für den letzten offenen Abschnitt der A14 ist erlassen worden. Damit gibt es Baurecht für die knapp 18 Kilometer lange Strecke zwischen den Anschlussstellen Wittenberge und Karstädt. Das teilte Brandenburgs Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung am Dienstag mit.

Zum Projekt gehören neben dem Neubau der Strecke und der Rastanlage "Löcknitztal" auch die Anpassungen mehrerer öffentlicher Straßen und Gewässer sowie umfangreiche landschaftspflegerische Begleitmaßnahmen wie Baum- und Heckenpflanzungen sowie das Anlegen von Blühstreifen.

B189 aktuell halbseitig gesperrt

Bereits im Mai 2022 hatten vorbereitende Arbeiten an der Elbebrücke in Wittenberge begonnen. Die neue Autobahnbrücke, die Brandenburg mit Sachsen-Anhalt verbindet, wird direkt neben der bestehenden Bundesstraße 189 gebaut, die an dieser Stelle über eine alte Brücke führt. Aktuell ist die B189 wegen Bauarbeiten auf einem Abschnitt von 100 Metern halbseitig gesperrt. Autofahrer müssen sich auf Behinderungen einstellen. Der Verkehr wird per Ampel geregelt. Bis Mittwochabend 18 Uhr sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein. Betroffen von den Einschränkungen sind vor allem Pendler zwischen der Altmark in Sachsen-Anhalt und der Prignitz.

340 Einwendungen und Stellungnahmen zum Bauvorhaben geprüft

Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für den noch fehlenden Autobahnabschnitt habe das LBV eine intensive rechtliche Prüfung der gesamten Planung durchgeführt und sich detailliert mit rund 340 privaten Einwendungen und Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange auseinandergesetzt, heißt es in der Mitteilung. Der Planfeststellungsbeschluss umfasse 25 Aktenordner.

Der Planfeststellungsbeschluss wird nun zusammen mit den Planungsunterlagen vom 2. bis 25. Mai in betroffenen Städten ausgelegt. Die Dokumente können in den Städten Wittenberge, Perleberg und Wittstock-Dosse, in den Ämtern Bad Wilsnack/Weisen und Lenzen-Elbtalaue, in den Gemeinden Karstädt, Gumtow, Plattenburg und Heiligengrabe während der Dienststunden eingesehen werden.

Es gibt eine vierwöchige Einspruchsfrist. Sollte es keine Klagen geben, kann mit den Bauvorbereitungen begonnen werden.

Die in der Planungs- und Bauphase zuständige Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH rechnet der Deutschen Presse-Agentur zufolge aktuell mit einer reinen Bauzeit von drei Jahren und der Fertigstellung im Jahr 2028.

Mit dem vorliegenden Planfeststellungsbeschluss für das Teilstück im Land Brandenburg wird die Lücke der A14 zwischen Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) und Magdeburg (Sachsen-Anhalt) geschlossen.

Die gesamte A14-Nordverlängerung dürfte nach Anbindung an die bisherige Strecke Richtung Dresden frühestens 2029 durchgehend befahrbar sein. Der Lückenschluss zwischen den Autobahnkreuzen Magdeburg und Schwerin umfasst insgesamt 155 Kilometer. Baustart war im November 2011. Die 26 Kilometer in Mecklenburg-Vorpommern und elf Kilometer im Land Brandenburg sind bereits seit Jahren fertig. In Sachsen-Anhalt rollt inzwischen auf knapp rund 30 von 97 Kilometern der Verkehr.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.03.2024, 07:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Auf dieser Strecke gibt es keinen Bedarf für Fernverkehr. Deshalb wurde der Fernverkehr auf der Eisenbahn vor 21 Jahren eingestellt. Wozu wird dort nun eine Autobahn gebaut, wo kein Bedarf ist??? Das ist reine Geld+Landschaftsverschwendung. Wenn dort wirklich Menschen in dieser Relation fahren wollen, kann man den Fernverkehr auf der Schiene wieder stärken und die Höchstgeschwindigkeit auf den Streckenabschnitten Magdeburg - Wittenberge und Ludwigslust - Holthusen auf 160 km/h anheben, damit die Schnellzüge der Relation Leipzig - Rostok schneller am Ziel sind. Was wird das für ein Riesenaufwand, die Autobahn wieder zu renaturieren, wenn die Menschen endlich zur Besinnung gekommen sind! Hoffentlich wird zahlreich und erfolgreich dagegen geklagt.

  2. 12.

    Ich weiß nicht wann Du das letzte Mal auf der A14 nördlich von Magdeburg unterwegs warst, ich letztes Wochenende, bis auf die Ausbauenden kann man sich auf der ganzen Strecke mit 250 km/h oder mehr zu Tode rasen.
    Und deine Einfall mit den Umgehungstrassen zeigt, dass Du nur ab und zu auf der Strecke unterwegs bist, die B189 grenzt östlich an den NATO Truppenübungsplatz und führt mitten durch das Naturschutzgebiet Colbitz-Letzlinger Heide, mit Wildwechsel muss man jederzeit rechnen.

  3. 11.

    Das Schöne an der A14 ist, der Transitverkehr aus Süd-/Osteuropa wird auf dem Weg zu den Seehäfen Hamburg und Bremen, den Berliner Raum und die A12 großräumig umfahren können. Das entlastet die Autobahnen und Fernstraßen in und rund um Berlin herum.

  4. 10.

    Leider so wahr! Und diese Umweltschützer kommen meistens noch nicht mal aus der Region sondern aus irgendwelchen Großstädten, wo es eine 1A Infrastruktur gibt. Da fällt es leicht, sich als Retter aufzuspielen und zu ignorieren, dass es noch Regionen gibt, die dringend auf gute Verkehrswege angewiesen sind, die nicht mitten durch die Orte führen. Die A14 ist ein absolut sinnvoller Lückenschluss und die meisten der Bewohner dort freuen sich darauf.

  5. 9.

    Nördlich von Magdeburg ist die vorhandene A14 jetzt bereits Sanierungsfall. Da gilt aktuell Tempo 100 wegen Straßenschäden. Noch nicht einmal komplett fertig und schon kaputt. Das zeigt doch, dass der Plan für teure Autobahnen nicht aufgeht. Ein paar Ortsumgehungen für die Bundesstraßen und die Elbbrücke hätten in der wenig besiedelten Gegend wohl genügt.

  6. 8.

    Der Bau dieser Autobahn wurde ja lange genug von irgendwelchen Berufsaktivisten und sogenannten Naturschützern aufgehalten. Nun geht es endlich der Fertigstellung entgegen. Ich bin aber überzeugt, das die Naturschützer alles in die Waagschale werfen werden, um den Bau weiter zu verzögern.

  7. 6.

    Den Wahnsinn können sie sich bei der Deges ansehen.
    https://www.deges.de/projekte/projekt/a-14-abschnitt-4-wittenberge-bis-as-karstaedt/
    Schön durch die wunderschöne Agrarlandschaft Prignitz-Stepenitz, die Elbtalauen geprügelt.

  8. 5.

    Für Straßenbau scheinen Mittel ohne Ende zur Verfügung zu stehen. So wird das nichts mit der Verkehrswende.

  9. 4.

    Die Deges hat eine Karte in dem Artikel veröffentlicht. An dieser sieht man gut, welche Abschnitte in Betrieb, im Bau, abgeschlossene Planfeststellung und welche noch in Planfeststellung sind.

    https://www.deges.de/content-hub/a-14-lueckenschluss-magdeburg-wittenberge-schwerin/

  10. 3.

    Dann geht es irgendwann von Magdeburg, Altmark und Prignitz direkt an die Ostsee.
    Vielleicht findet man bei Ausgrabungen, dann auch den Ur Brandenburger in der Prignitz ?

  11. 2.

    Unser ehemaliger Bürgermeister Voscherau sagte einmal, wenn ein Planfeststellungsbeschluß vorliegt, ist mit dem Klagen vorbei. Im Vorfeld wurden Einwände bearbeitet, Pläne geändert oder angepasst.
    Kein Wunder, dass alle Projekte so lange dauern und immer teurer werden.
    Bin gespannt, ob jetzt noch Frösche und Fledermäuse gefunden werden.

  12. 1.

    Schade, ein kleiner Plan wäre besser als das nichtssagende Bild gewesen.

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