Weißer Balken auf dunklem Hintergrund - Erste Berliner Ampeln bekommen Countdown-Anzeige noch 2024

Di 19.03.24 | 08:33 Uhr
Eine Ampel mit dem neuen "Count-Down-Signal" in der Mitte ist am 20.09.2013 am Fehrbelliner Platz in Berlin zu sehen. (Quelle: Stephanie Pilick/dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 19.03.2024 | Detlef Löschmann | Bild: Stephanie Pilick/dpa

Die ersten Berliner Ampeln sollen noch im Jahr 2024 mit einer Countdown-Anzeige für Fußgänger ausgestattet werden. Das teilte die Verkehrsverwaltung auf Anfrage der Deutschen-Presse-Agentur mit.

Die schrittweise Ausstattung der Ampeln soll zunächst bei solchen Anlagen beginnen, die ohnehin umfangreich umgebaut oder neu gebaut werden, hieß es.

Pilotprojekte laufen bereits

Die "Countdown"-Anzeige macht den Angaben zufolge nach jeder Fußverkehrs-Grünphase die ablaufende Zeit deutlich, bis die Fußgänger die Straße verlassen müssen. Sie zeige dem Fuß- und Kfz-Verkehr an, dass sich die Fußgänger noch zu Recht auf der Straße befinden, auch wenn das Fußgängersignal Rot zeigt und die Straße schon nicht mehr betreten werden darf.

In Berlin ist dafür keine Angabe in Sekunden vorgesehen, sondern eine Darstellung mit weißen Balken auf dunklem Hintergrund, die verdeutlichen soll, wie viel Zeit noch bleibt. Die neue Anzeige hat der Verkehrsverwaltung zufolge das Ziel, dem Unsicherheitsgefühl entgegenzuwirken, wenn Fußgänger nach dem Umspringen der Fußgängerampel auf Rot die Straße noch nicht überquert haben.

An einigen Ampelanlagen in Berlin gibt es solche Countdown-Anzeigen bereits. Im Rahmen von Pilotprojekten sei das etwa am Fehrbelliner Platz und am Olivaer Platz (beide Charlottenburg-Wilmersdorf) umgesetzt worden. Angaben zu den Kosten sind der Verkehrsverwaltung zufolge nicht möglich.

BUND fordert Zebrastreifen statt Countdown-Ampeln

"Countdown-Ampeln bringen Fußgängerinnen und Fußgängern keinen Vorteil", sagte ein Sprecher des Berliner BUND-Landesverbands. "Sie schützen nicht besser davor, überfahren zu werden und reduzieren die Wartezeiten an Straßenquerungen nicht."

Statt Geld für nutzlose zusätzliche Technik rauszuwerfen, sollten die knappen Mittel lieber für zusätzliche Zebrastreifen und die fußverkehrsfreundliche Umprogrammierung von Ampeln investiert werden. Ähnlich kritische Einschätzungen hatte es bei Bekanntwerden der Pläne im vergangenen Sommer auch von anderer Seite schon gegeben, etwa vom Verein Fuss e.V., der das Modell gleichfalls ablehnt.

Sendung: rbb24 Inforadio, 19.03.2024, 09:00 Uhr

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