Cottbus - Energieversorger vermutet Kurzschluss als Stromausfall-Ursache

Mo 08.04.24 | 15:31 Uhr
Symbolbild:Ein Elektrotechniker arbeitet an einer Trafostation.(Quelle:picture alliance/dpa-Zentralbild/P.Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 08.04.2024 | Holger Kessler | Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/P.Pleul

Ein Kurzschluss in einer kundeneigenen Trafostation ist nach aktuellem Stand die wahrscheinlichste Ursache für den mehrstündigen Stromausfall am Wochenende in Cottbus. Das teilten die Stadtwerke Cottbus am Montag auf Nachfrage des rbb mit. Die Ursachenanalyse laufe aber weiter.

Der Kurzschluss hatte offenbar zu einer Kettenreaktion geführt. Dadurch seien "über die zwangsläufig entstehenden Kurzschlussströme in dem betreffenden Teilnetz der EVC drei Fehlerstellen hervorgerufen wurden", heißt es weiter. Hinweise auf Sabotage oder vorsätzliche Einwirkung von außen lägen dem Stromversorger demnach nicht vor.

Trafobesitzer bekommt Post

Am Samstagnachmittag war in Cottbus punktuell für mehrere Stunden der Strom ausgefallen. Davon waren knapp 3.400 Kunden in den Bereichen Altstadt, Sandow und Merzdorf betroffen, teilten die Stadtwerke Montagnachmittag mit. Die Leitstelle Lausitz berichtete Sonntagmorgen, dass die Versorgung zu diesem Zeitpunkt größtenteils wieder hergestellt war. Als letztes ist laut Stadtwerke Sonntagabend das Arbeitsamt Cottbus wieder mit Strom versorgt worden.

Die kundeneigene Trafostation ist laut Stadtwerken "aufgrund mangelhaften Anlagenzustandes" nach wie vor außer Betrieb. Der Besitzer werde nun aufgefordert, sie zu reparieren.

Kundeneigene Trafostationen gehören oft größeren Industrie- oder Gewerbebetrieben, die dadurch ihre Versorgungssicherheit absichern wollen. In der Regel liegt die Verantwortung für Wartung, Betrieb und Reparaturen dieser Station beim jeweiligen Besitzer.

Keine Einschränkungen

Nach wie vor außer Betrieb sei eine Trafostation des Stadtwerke-Tochterunternehmens Elektroenergieversorgung Cottbus (EVC) auf der Cottbuser Mühleninsel, so die Stadtwerke. Am Montag sei der Zustand geprüft und beschlossen worden, sie durch eine neue zu ersetzen. "Diese Maßnahme wird voraussichtlich Mitte nächster Woche beginnen", teilten die Stadtwerke mit. "Eine Wiederversorgung über die neue Trafostation ist voraussichtlich für Ende der nächsten Woche geplant."

Die Kunden, die an die Trafostation angeschlossen sind, werden vorübergehend über eine Netzersatzanlage der EVC, einem Notstromaggregat, versorgt. Einschränkungen gebe es für die Kunden dadurch keine, so die Stadtwerke-Sprecherin.

Herbst: Fast 30.000 Haushalte ohne Strom

Zuletzt war Cottbus im September 2023 von einem großflächigen Stromausfall betroffen. Zeitweise waren in mehreren Stadtteilen rund 29.000 Haushalte ohne Strom. Als Grund nannten die Stadtwerke Cottbus damals ein gestörtes Schaltgerät im Umspannwerk. Einen Cyberangriff, Terroranschlag oder ähnliches schloss die EVC aus. Entsprechende Gerüchte waren in den Sozialen Medien aufgekommen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.04.2024, 10:30 Uhr

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