Der mutmaßliche Attentäter Anis Amri hat vor dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt offenbar ein Treuebekenntnis zur Terrormiliz IS abgegeben.

Das IS-Sprachrohr "Amak" veröffentlichte das Video am Freitag. Darauf soll Amri zu sehen sein. Er steht offensichtlich auf der Kieler Brücke in Berlin-Moabit - unweit der Moschee in der Perleberger Straße, in der sich Amri wiederholt aufgehalten haben soll und ganz in der Nähe des Friedrich-Krause-Ufers, wo der Lkw am Montag entführt wurde. Da die Bäume im Hintergrund des Videos noch Blätter tragen, scheint es schon vor einigen Wochen aufgenommen worden zu sein.

In dem knapp dreiminütigen Video schwört Amri dem Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, die Treue. Das IS-Sprachrohr "Amak" gibt ihm den Kampfnamen Abu Bara al-Tunisia. Die Echtheit der Aufnahme konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden. Bereits am Dienstagabend hatte der IS das Attentat auf den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz für sich reklamiert. Auch nach den Attentaten von Ansbach und Würzburg im Sommer hatte der IS Bekennervideos publiziert, die dem gleichen Schema folgen.

In dem Video richtet sich ein junger Mann, der sich offenbar selbst mit dem Handy filmt, an die "Ungläubigen" und "Kreuzzügler". So bezeichnet der IS den christlichen Westen: "Wir kommen zu Euch, um Euch zu schlachten, Ihr Schweine", sagt er. Es werde Rache für das Blut von Muslimen geben, das vergossen wurde. Einen konkreten Bezug zum Lkw-Attentat auf den Weihnachtsmarkt nimmt er offenbar nicht.

Auffällig sind die Kopfhörer, die Amri auf dem Video trägt: Es könnte sein, dass er das Video mit seiner Handykamera aufgenommen hat, während er mit jemandem per Chat kommunizierte, der ihm genaue Anweisungen für das Bekenntnis zum IS gab.