(Bild: rbb/Gordon Muehle)
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Tatort: Am Tag der wandernden Seelen - Die Hauptdarsteller und ihre Rollen

(Bild: rbb/Gordon Muehle)
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Corinna Harfouch spielt Kriminalhauptkommissarin Susanne Bonard

Viele Mythen und Bezeichnungen kursieren rund um Susanne Bonard. Ihr selbst ist es egal, was man über sie denkt oder sagt. Sie hat wenig Interesse daran, ihrem Gegenüber ihr Verhalten zu erklären. Und sie kennt Brüche aus der eigenen Biografie. Susanne wurde in Karl-Marx-Stadt geboren, dem heutigen Chemnitz. In der DDR war sie Lehrerin für Geschichte und Sport, hatte in Berlin an der Humboldt Universität studiert. Nachdem sie einen Antrag auf Ausreise gestellt hatte, konnte sie nicht weiter an der Schule unterrichten. Dann fällt die Mauer, in ihr reift ein Plan. Sie will zur Kriminalpolizei und macht die Ausbildung. Im Berliner LKA war sie als erste Frau Leiterin einer Mordkommission. 2011 ging sie doch noch einmal zurück in die Lehre, an die Polizeiakademie. Ihr Buch "Polizeiarbeit im Rechtssystem: Herausforderungen und Chancen" ist inzwischen ein Standardwerk. Als sie nach wiederholten rechten Vorfällen unter den Studierenden an der Akademie eine öffentliche Aufklärung forderte, die abgelehnt wurde, kehrte sie überraschend zurück in den aktiven Dienst ins LKA, zur zweiten Mordkommission an die Seite von Robert Karow. Der untersuchte den Fall einer jungen Schutzpolizistin, die sich kurz vor ihrem Tod hilfesuchend an Bonard gewandt hatte. "Nur für diesen einen Fall", hatte sie ihrem Ehemann Kaya gesagt. Das gleiche sagte sie Karow, der ihr vorwarf, nur ihr Gewissen beruhigen zu wollen. Aber Bonard wollte Antworten und will sie immer noch. Als sie und Karow einen neuen Fall bekommen, lässt sie ihren Mann und ihren Sohn Tom allein in den Familienurlaub nach Schweden fahren und bleibt. Auch der neue Fall rührt an ihre eigene Biografie. Und er bringt sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Bonard will spüren, will offen bleiben. Doch sie ist auch zäh, beißt sich durch. Und versteht wieder ein bisschen mehr, warum sie tut, was sie tut.

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(Bild: rbb/Britta Krehl)
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Mark Waschke spielt Kriminalhauptkommissar Robert Karow

Karow kommt aus einem bürgerlichen Elternhaus in Pankow. Er verfügt über eine hohe Abstraktionsfähigkeit, die ihm in seiner Arbeit immer wieder verblüffende Erkenntnisse liefert. Doch Ermitteln geht bei ihm auch immer durch den Körper. Er fühlt sich in Tatorte ein, spielt Abläufe selbst durch, kombiniert seine Analysen mit Intuition und kommt auch darüber zu Erkenntnissen, die andere übersehen. Nicht Einzelschicksale interessieren ihn, sondern große Zusammenhänge. Sein provokantes, oft schroffes Benehmen ist im LKA längst sprichwörtlich. Auch ihn kümmern Meinungen wenig. Und oft kann er damit sein Gegenüber überraschen. Auch damit, dass er zugehört hat. Er hat einen ausgeprägten Sinn für Ironie, jedoch auch einen Hang zu Melancholie bis hin zur Selbstzerstörung und fasst schwer Vertrauen. Karow lebt allein. Nicht zuletzt, um als Kriminalbeamter nie erpressbar zu sein. Männer und Frauen gleichermaßen zu lieben, ist für ihn selbstverständlich, ihn interessieren Menschen jenseits von Herkunft oder Geschlecht. Doch zwei Erfahrungen der letzten Zeit haben ihn verändert: der Tod seiner Kollegin Nina Rubin in einem Einsatz, ebenso wie der Mord an seiner Jugendliebe Maik Balthasar. Ereignisse, die untergründig nachwirken, ihn dünnhäutiger, aber auch zugänglicher gemacht haben. Kurz danach wurde ihm überraschend Susanne Bonard an die Seite gestellt. Karow war darüber wenig begeistert. Gleich im ersten Fall stießen die beiden auf ein rechtes Netzwerk, das sich von der Polizei über private Sicherheitsdienste bis in die Judikative zog und sie in Konflikt mit dem Verfassungsschutz brachte. Als ihnen der Fall entzogen wurde und beide weiter ermittelten, erkannte Karow, dass sie sich in ihrer Suche nach Wahrheit vielleicht ähnlicher sind, als er dachte. Sie konnten nicht alles aufdecken. Karow ahnt, dass dies an Bonard genauso nagt wie an ihm. Warum sie jedoch weiterhin an seiner Seite ist, statt wie angekündigt nur für einen Fall zu bleiben, hat er sie nie gefragt. Die beiden reden nicht viel, und doch wachsen sie in ihrem neuen Fall als Team weiter zusammen.

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