Flugverkehr - Tarifstreit für Luftsicherheit geschlichtet - vorerst keine Streiks

Mo 08.04.24 | 10:08 Uhr
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Symbolbild: Ein Boden-Lotse weist ein Flugzeug auf dem Vorfeld des Flughafen BER in die Parkposition ein.(Quelle:picture alliance/Caro/Sorge)
Audio: rbb24 Inforadio | 08.04.2024 | Nachrichten | Bild: picture alliance/Caro/Sorge

Verdi und die Arbeitgeber haben im Streit um Lohnerhöhungen für das Flugsicherheitspersonal einen Schlichterspruch angenommen. Damit dürften vorerst keine weiteren Streiks bei der Luftsicherheit drohen. Eine Einigung ist in Sicht.

Im deutschen Luftverkehr sieht es immer mehr nach einem ruhigen Flugbetrieb im Sommer aus. Streiks sind am Montag erheblich weniger wahrscheinlich geworden, weil die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber einen Schlichterspruch angenommen haben, mit dem der Tarifkonflikt bei den rund 25.000 Luftsicherheitskräften beigelegt werden kann. Das geht aus einer Pressemitteilung von Verdi hervor.

Noch steht die Einigung unter dem Vorbehalt einer Zustimmung der jeweiligen Gremien. Bis Dienstagmittag läuft eine entsprechende Erklärungsfrist. Die Annahme gilt aber als wahrscheinlich, weil bereits die Schlichtungsempfehlung einstimmig angenommen wurde.

Einigung über Gehaltserhöhung im Stufenmodell

Als Schlichter hatte der frühere Bremer Finanzstaatsrat Hans-Henning Lühr (SPD) am Wochenende hinter verschlossenen Türen die unterschiedlichen Positionen unter einen Hut gebracht.

Am Ende kamen Gehaltserhöhungen in drei Stufen zwischen 13,1 und 15,1 Prozent in einem Zeitraum von 15 Monaten heraus, wie der Arbeitgeberverband BDLS berichtete. Der Tarifvertrag soll bis Ende März 2025 laufen.

Das besonders strittige Thema der Mehrarbeitszuschläge wurde vertagt und soll zum Jahresende erneut verhandelt werden. Bis dahin gelten die bisherigen Regelungen.

Vermehrt Ausfälle nach Streiks

Verdi hatte in dem empfindlichen Bereich mehrere Warnstreikrunden an den Flughäfen organisiert. Im Wechsel mit Streiks bei der Lufthansa fielen so im Frühjahr eine Vielzahl von Flügen aus. Verdi hatte bereits für das Bodenpersonal der Lufthansa den Schlichterspruch des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) und des früheren Arbeitsagenturchefs Frank-Jürgen Weise angenommen.

Bei der Lufthansa sind Verhandlungen mit der Gewerkschaft Ufo für das Kabinenpersonal in die laufende Woche vertagt worden. Sie verliefen den Angaben zufolge konstruktiv. Auch Ufo hatte bereits einen Streik organisiert.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.04.2024, 10:20 Uhr

6 Kommentare

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  1. 5.

    Sie wissen aber schon, dass es bei den Renten um den gigantischen Prozentsatz von 5.47% geht und nicht um 13-15%. Wie hoch die reale Erhöhung bei durchschnittlich 1300,-€ Rente ist, können sie vielleicht schon ausrechnen.

  2. 4.

    Nein, sie irren sich! Ab 2025 werden die Renten nicht mehr so steigen, wie Lohnerhöhungen es hergeben! Bitte informieren sie sich gründlich!

  3. 3.

    und bumms - fällt die nächste Rentenerhöhung aufgrund der Tarifabschlüsse automatisch höher aus. WER ist unter den Rentnern/innen so genervt von Streiks, daß er/sie die Rentenerhöhung zurückweist?

  4. 2.

    Ist Sehr Gute Nachricht Das Ergebnis ist Sehr Gut Das Keine Streiks mehr ist

  5. 1.

    Eine Laufzeit bis März 2025 und 13-15% Lohnerhöhung!! Das muss man sich mal überlegen. Die Gewerkschaften haben tatsächlich jeden Bezug zum tatsächlichen Leben verloren. Es fehlt eigentlich nur noch der Inflationsausgleich .

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