Interview | "Black History Month" - Warum Berlin im Februar schwarze Geschichte und Kultur feiert

Do 01.02.24 | 09:51 Uhr
  69
Tahir Della.(Quelle:privat)
O-Ton aus dem Interview mit Tahir Della | Bild: privat

Mit dem "Black History Month" gedenken schwarze Menschen im Februar weltweit ihrer Geschichte und feiern ihre Kultur. Das sei nötig, sagt der Aktivist Tahir Della, weil vielfach noch immer nicht angekommen sei, dass schwarze Menschen hier ihren Beitrag leisteten.

rbb|24: Was genau ist der Black History Month und woher kommt er?

Tahir Della: Initiiert wurde der Black History Month, der ja inzwischen international gefeiert wird, von Carter G. Woodson. Einem – heute würde man sagen – Bildungsaktivisten, der 1926 die sogenannte Negro History Week ins Leben gerufen hat. Das zentrale Anliegen war, die Präsenz und die Beiträge schwarzer Menschen in den USA – zu einer Zeit, wo es noch Segregation, also die rassistische Aufteilung der Gesellschaft, gab – sichtbar zu machen. Schwarze Erzählungen und Perspektiven waren bis dahin nicht präsent. Diese Veranstaltung war eine Art Nische, wo schwarze Menschen sich präsentieren konnten. Und das nicht in der stereotypen Art und Weise, wie es damals noch gang und gäbe war, sondern aus eigenen Perspektiven und verbunden mit entsprechenden Forderungen. Die Negro History Week fand in den letzten beiden Februarwochen statt. In den Sechzigern oder Siebzigern wurde daraus dann der Black History Month – also der gesamte Februar.

Zur Person

Archivbild: Tahir Della vom Verein "Initiative Schwarze Menschen in Deutschland" (ISD) nimmt am 09.02.2015 an einer Pressekonferenz zum Thema "Wer wir sind, was wir wollen" teil. (Quelle: dpa-Bildfunk/Felix Zahn)
dpa-Bildfunk/Felix Zahn

Tahir Della

Tahir Della (61) ist Pressesprecher der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und Promoter für diasporische Perspektiven in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit im Berliner Promotorenprogramm.

Gibt es, wie in den USA üblich, auch hier bei uns ein Motto ?

In den USA ist der Black History Month tatsächlich – je nachdem, was gerade aktuell debattiert wird - mit Überschriften versehen. Wir haben hier in Deutschland nicht unbedingt ein Motto – aber immer wieder Schwerpunkte, die spiegeln, welche Themen in der Gesellschaft stattfinden. Auch über die Schwarze Community hinaus. In diesem Jahr geht es beispielsweise viel um den Zuwachs von rechtsextremen und rechtsradikalen Bewegungen und den Umgang damit. Da geht es ganz zentral um das Empowerment schwarzer Menschen bei den Veranstaltungen. Auch, um sich solchen Entwicklungen entgegenzustellen.

Warum braucht es einen Erinnerungs-Monat für Schwarze Menschen hier in Deutschland?

Hier lohnt ein Blick in Richtung des Initiators Carter Woodson. Er wollte Geschichten erzählen, die meistens nicht erzählt wurden. Auch in Deutschland ist die Präsenz von schwarzen Menschen in Teilen immer noch eine große Unbekannte. Kaum jemand weiß, wie lange schwarze Menschen schon in Deutschland leben und welche Beiträge sie für das gesellschaftliche Gesamtzusammenleben geleistet haben. Das Wissen um Geschichte ist immens wichtig bei der Aufarbeitung des Themas Kolonialismus. Deutschland war ein zentraler Akteur im europäischen kolonialen Projekt. Es war die drittgrößte Kolonialmacht in dieser Zeit. Und das Land hat im Kontext dieser Aktivitäten auch Verbrechen verübt und sich ganz klar an der Ausbeutung des afrikanischen Kontinents beteiligt. Doch das Wissen darum ist noch nicht wirklich eingeschrieben im gesellschaftlichen Gesamtkanon. Und das will der Black History Month leisten. Er will Wissen und Zugänge verschaffen, damit wir uns auch mit Themen auseinandersetzen können, die uns aktuell auf die Füße fallen.

Der Kolonialismus hat Folgen bis zum heutigen Tag. Darüber müssen wir sprechen. Die Stichworte sind hier Migration und Flucht oder auch die Klimadebatte – das sich verändernde Klima hat auch mit 530 Jahren Kolonialismus zu tun. Und es ist wichtig, nicht nur über schwarze Menschen zu sprechen, sondern dass schwarze Menschen selbst ihre Perspektiven abbilden und zum Gespräch einladen. So kann man gemeinsam schauen, in welcher Art von Gesellschaft man zukünftig leben will.

In welcher Art von Gesellschaft wäre der Black History Month dann gar nicht mehr nicht mehr nötig?

Wir werden oft gefragt, ob es nicht eigentlich besser wäre, wenn das Anliegen des Black History Month das ganze Jahr über in der Gesellschaft stattfände. Natürlich wäre das besser. Die vier Wochen sind letztendlich nicht genug. Aber so lange nicht im gesamtgesellschaftlichen Kontext angekommen ist, dass schwarze Menschen nicht nur einfach hier leben, sondern sie auch ihre Beiträge hier leisten, braucht es solche Zeitfenster, in denen man sich damit befassen kann. Vielleicht ist das Ziel tatsächlich, dass sich der Monat irgendwann selbst überflüssig macht.

Haben sich die Black Lives Matters-Demonstrationen 2020 oder die jetzigen gegen Rechtextremismus irgendwie positiv niedergeschlagen?

Wir haben ja anlässlich der Correctiv-Recherche eine Stellungnahme verfasst [isdonline.de] und deutlich gemacht, dass wir die derzeitigen Kundgebungen begrüßen. Das haben wir auch 2020 vor dem Hintergrund des Mordes an George Floyd gemacht. Die Demonstrationen machen ja deutlich, dass die Gesamtgesellschaft sich bewusst macht, dass Rassismus in Deutschland existiert und eine Rolle spielt.

So lange nicht im gesamtgesellschaftlichen Kontext angekommen ist, dass schwarze Menschen nicht nur einfach hier leben, sondern sie auch ihre Beiträge hier leisten, braucht es solche Zeitfenster

Tahir Della

Gleichzeitig braucht es tiefergehende Debatten. Damit wir nicht immer nur reagieren auf Entwicklungen, sondern uns als Gesellschaft auf den Weg machen und schauen, was die Ursachen für rassistisches Denken, Haltungen und Handlungen sind. Da haben wir noch ein bisschen Weg vor uns. Oft findet die Aufregung nur symbolhaft und sehr kurzfristig statt. Und man muss auch darüber sprechen, dass es beispielsweise nicht nur um die AfD geht, bei der man sich sehr leichttut, sie als Rassisten zu identifizieren, sondern dass auch die bürgerlichen Parteien durchaus ihren Beitrag dazu liefern, dass solche Bewegungen stark werden. Wenn wir beispielsweise Migration und Flucht immer nur problematisieren und als Belastung der Gesellschaft oder gar eine Bedrohung darstellen, kommen wir nicht weiter. Es führt auch weg davon, dass man sich fragen muss, wer für die globalen Entwicklungen und Zustände verantwortlich ist.

Eine Gesellschaft sollte aufhören, sich auf Ausschlüsse, Ausgrenzungen und Diskriminierung zu beziehen. Doch so wie unsere Gesellschaft im Moment stattfindet, ist sie kaum denkbar ohne diese Ausschlüsse. Und das – und davon bin ich überzeugt – obwohl ganz viele Menschen sich dezidiert gegen Rassismus, Ausgrenzungen und Ausschlüsse aussprechen.

Vor einer Weile wurde ja gesellschaftlich viel thematisiert, dass unter anderem schwarze Menschen nicht immer wieder gefragt werden wollen, woher sie kommen. Ist das, wo es jetzt in der aktuellen Situation gar um Deportationsfantasien, ging – überhaupt noch ein Thema?

Die Frage hat für viele von uns nicht mehr so eine große Relevanz. Das war vor vierzig Jahren, als wir die jüngere schwarze Bewegung ins leben riefen, noch anders. Zu analysieren, was die "Woher kommst Du"-Frage eigentlich aussagt, war ein Startpunkt für uns, um deutlich zu machen, dass die Existenz schwarzer Menschen hier immer noch in Frage gestellt wird. Also dass es überhaupt Menschen gibt, die hier über Generationen hinweg leben. Die Frage stellt auf jeden Fall in den Raum, dass schwarze Menschen erst vor kurzem hierhergekommen sein müssen und deshalb noch nicht wirklich zur Gesellschaft dazugehören.

Doch natürlich sind die Probleme wesentlich komplexer inzwischen und wir sind dabei, uns nicht mehr an dieser Frage abzuarbeiten. Aber an der Intention, die dahintersteckt, arbeiten wir natürlich immer noch. Denn sind ja viele noch immer sehr überrascht, wenn wir thematisieren, dass schwarze Menschen seit mindestens 150 Jahren in Deutschland leben. Da geht es nicht immer um große Communities. Aber schwarze Menschen sind schon lange präsent und haben sich an den gesellschaftlichen Prozessen hierzulande beteiligt. Das sichtbar zu machen, kann hoffentlich helfen, dass diese Frage irgendwann nicht mehr gestellt wird. Weil die Menschen dann – so wie in anderen Ländern auch – davon ausgehen, dass schwarze Menschen Teil der Gesellschaft sind und waren. So könnte sich die Frage erübrigen. Oder wenn gefragt wird und die Antwort lautet, dass jemand aus Rosenheim, Oranienburg oder Hamburg kommt, nicht mehr nachgefragt wird, woher derjenige "wirklich" kommt.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Sabine Priess, rbb|24

Sendung: rbbkultur, 01.02.2024, 09:10 Uhr

69 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 69.

    Ich denke, wir kommen hier in unseren Meinungen eh nicht zueinander. Wenn Sie und ein Teil der PoC darauf bestehen, dass alleine das Gefühl die Definition von Rassismus bestimmt, dann kann ich dieses Gefühl nicht verändern. Dann ist das eben so. Fakt ist aber, dass ein Gefühl nicht zwingend der Realität entsprechen muss. Wer auf dieser gefühlten Basis trotzdem darauf besteht, dass ein Sachverhalt erfüllt sei, der trifft dann in weiten Teilen nicht auf Verständnis. Und nein, ich muss nicht auf jedes Gefühl Rücksicht nehmen und erwarte das auch nicht von Anderen mir gegenüber.
    Damit ist für mich alles zum Thema gesagt. Schönes Wochenende!

  2. 68.

    Sie beharren darauf, darüber zu entscheiden, was Menschen als nicht rassistisch empfinden sollten. Aber sind Sie denn vom Rassismus betroffen? Können Sie darüber tatsächlich urteilen?
    Also ich finde den Black History Month gut, ein Zeichen für das Anerkennen und Wertschätzen von Menschen mit anderer Hautfarbe auf Augenhöhe. Ihre Geschichte zu beleuchten, sich zu interessieren, sichtbar werden. Allein das einfach anzuerkennen und gut zu finden, strengt nicht an.

  3. 66.

    "Ich kann mir schon vorstellen, dass es nervig ist," Dem widerspreche ich ja nicht mal, aber es ist eben nicht gleich rassistisch. Außerdem würde ich mal davon ausgehen, dass das diese Frage häufig in zwanglosen Situationen gestellt wird und erkennbar eben nicht herabwürdigend gemeint ist.

  4. 65.

    Wie stellen Sie sich das vor? Mit der Gründung der Bundesrepublik haben sich die NS-Funktionäre und die rassistische Ideologie der NS- und Kolonialzeit in Luft aufgelöst? Die historischen Untersuchungen einiger Ministerien aus den letzten Jahren zeichnen ein anderes Bild bezüglich der fortgesetzten Laufbahnen von NS-Funktionären. Von Gleichbehandlung sind wir leider immer noch meilenweit entfernt. Vergleiche dazu z.B. Klagen auf der Grundlage des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), das noch weiter angepasst werden soll. Oder die Praxis des "racial profiling", die auch im Bericht zu Rassismus in Deutschland von der Beobachtungsstelle der Vereinten Nationen beanstandet wird....

  5. 64.

    "Lesen Sie doch einfach mal den Beitrag." Wir haben ja nun keine US-Geschichte oder Südafrikanische Geschichte. Bei uns sind nie Menschen unterschiedlicher Hautfarbe unterschiedlich durch staatliche Behörden behandelt worden (ich meine jetzt solange wir Demokratie hatten/haben). Somit macht es wenig Sinn das Thema genauso zu behandeln wie in den USA. Wir hatten in der Bundesrepublik keinen juristisch festgelegten Rassismus und haben es auch nicht. In den USA war das bis 1964 (Civil Right Act) anders (und es bedurfte auch danach noch einer Reihe gesellschaftlicher Diskussionen zur tatsächlichen Gleichstellung in USA). Hier zeigt sich: wir sind deutsch und haben deutsche (und europäische) Tradition. Hier wurden die Menschen seit Beginn der Wirkung des Grundgesetzes gleichgestellt.

    Man sollte alle Menschen gleich behandeln und das wird staatlicherseits seit Gründung der Bundesrepublik auch getan, in der linksgerichteten DDR mag das etwas anders ausgesehen haben.

  6. 63.

    Was denken Sie, was die AfD mit den Renten vorhat, also etwas fairer mit der Regierung, die ist tatsächlich vollkommen ok. Auch, wenn Ihre russischen Freunde das immer und immer wieder betonen mit den Tausenden Bots die die digitale Welt mit Hass und Hetze gegen die Demokratie verseuchen, versuchen alles zu zerreden.

    Aber was hat das mit der dunklen Hautfarbe zu tun, mit den Berufsabschlüssen von Menschen anderer Hautfarbe, warum scheint Ihnen ausgerechnet das wichtig zu sein, wichtiger als Ihr eigener Berufsabschluss?

    Ich lese nur Rassismus, kann das sein?

  7. 62.

    Wenn die Steuern für die Reichen durch die AfD abgesenkt werden, dann hört der Rassismus auf? Meinten Sie das so?

    Rechtsextremismus ist der Bruder vom Rassismus. Wer Rechts wählt, wählt bewusst Rassismus.

  8. 61.

    Steffen, was Rassistisch ist, bestimmen nicht Sie. Ich hoffe, Sie haben das verstehen können. Rassismus haben Sie nie erlebt. Also frage ich mich, warum Sie uns allen erzählen wollen, was kein Rassismus ist. Warum wollen Sie uns immer wieder erzählen, warum Sie Rassismus nicht erkennen wollen? Das Problem haben doch Sie, nicht die vom Rassismus Betroffenen. Bitte sprechen Sie nicht für Betroffene, das ist tatsächlich vermessen.

  9. 60.

    Rassismus setzt eine Herabwürdigung voraus.
    So schreiben Sie.

    Lesen Sie mal Ihren ersten Kommentar durch, da geht es um glasklaren Rassismus, Sie werten die Betroffenen als das
    Hypersensible Gegenüber. Also die von Rassismus Betroffenen.
    Nun haben Sie Ihren eigenen Rassismus bestätigt.
    Das muss Mann erstmal bringen. Beschämend.

  10. 59.

    Oh, jetzt haben Sie gerade die Narrative der AfD kundgetan. Aber Sie können gern mitkommen, gegen Rechtsextremismus, wir laufen zu Hundertausenden.

  11. 58.

    Ah, der Rassismus hört auf, wenn Hochqualifizierte mit dunklerer Haut ins Land kommen und auf Rechtsextreme treffen. So meinten Sie das doch?
    Rechtsextreme hassen jede Andersartigkeit, Rechtsextreme differenzieren nicht, ob gebildet oder nicht.
    Rechtsextremismus lebt vom Rassismus.

  12. 57.

    Lesen Sie doch einfach mal den Beitrag. Wollen Sie allgemein den Rassismus bestärken, weil Sie den Beitrag nicht gelesen haben? Worauf bezieht sich Ihr Kommentar?
    Es geht um Abwertungen und Stigmatisierung von Menschen anderer Haufarbe und genau das tun Sie genau unter dem Beitrag.
    Es geht um Deutsche, die seit 150 Jahren hier leben, die Sie fortwährend als nicht gebildet abwerten.
    Wer sind Sie, um diese Anmaßungen hier immer und immer wieder schreiben zu wollen, fühlen Sie sich dann besser als andere Deutsche?
    Übrigens, auch ein ungelernter Mensch, auch mit dunkler Hautfarbe, schuftet hier für wenige Euro und zahlt Steuern. Ist er Ihrer Meinung nach weniger wert als Sie beispielsweise?
    Sehen Sie, uns alle schützt das GG, wir sind alle deutsch und alle gleich, egal, was sie da schreiben.

  13. 56.

    Michael, merken Sie nicht, dass Sie sich gegen Menschen positionieren? Das Sie etwas gegen Menschen zum Ausdruck bringen und sich keineswegs dafür aussprechen, was im Beitrag gemeint war? Ich schäme mich für manche Leute tatsächlich.
    Dann sollte man einfach nicht kommentieren, wenn man nur gegen Menschen anderer Hautfarbe abwertend schreiben will, kein guter Zug.

  14. 55.

    Deutsche sind also extrem International? Deutsche, die eine andere Hautfarbe haben, sind Deutsche. Was meinen Sie mit extrem International? Was soll das sein, dieses Extrem, wenn man deutsch ist?

  15. 54.

    Steffen:
    "An all die Berufsempörten hier: Wieso sollte ich unsensibel sein, wenn ich mit einem Menschen, der offensichtlich migrantische Vorfahren hat, eine Konversation beginnen möchte und mich als Gesprächsaufhänger zum Beispiel nach seinen Wurzeln erkundige?"

    Ich kann mir schon vorstellen, dass es nervig ist, wenn man dann zum hundersten oder tausendsten Mal auf seine Herkunft angesprochen wird, aber nie auf sonst irgendwas anderes - auch, wenn das nicht rassistisch oder diskriminierend gemeint sein sollte.

  16. 53.

    "ich solle gefälligst dahin gehen, wo ich hergekommen bin. "Solche Äußerungen sind in der Tat ein gesellschaftliches Problem. Da hilft: nur Hochqualifizierte reinlassen.
    Mir sagte mal jemand in seinem Land geben es kein Rassismus, der Grund: jeder der da reingeht ist entweder Wissenschaftler, Manager, Student oder Tourist. Das Land hat also nur Vorteile von denen die anders aussehen.

    Daher mein Aufruf an die Politik: Steuern runter, Renten rauf, denn es sind 2015 Hochqualifizierte gekommen, die uns nutzen. Warum die Politik in dieser Hinsicht nicht handelt ist mir unverständlich. Stattdessen befördert die Politik noch durch diese unsinnigen Demonstrationen die gesellschaftliche Spaltung. Denn solche rassistischen Äußerungen, wie Sie sie schilderten, werden auch durch politische bzw. soziale Repression und Ausgrenzung nicht geringer. Die Menschen wollen überzeugt werden. Und das geht am besten durch Verbesserung der Lebensumstände. Also Druck machen auf die Politik!

  17. 52.

    "Ihr Kommentar beinhaltet die Stigmatisierung einer Bevölkerungsgruppe. Vielleicht zeigen Sie dem syrischen Arzt, oder dem türkischen Ingenieur mal Ihre Möglichkeiten, wie Sie diese sehen."

    Berufabschlüsse werden anerkannt oder adaptiert und fertig.

    Es gab eine klare Aussage: die die da kommen werden später unsere Rente zahlen, sind hochqualifiziert, "wertvoller als Gold" Martin Schulz, rentieren sich nach 5-7 Jahren (Marcel Fratscher).

    Dann können sie hier in entsprechenden hochqualifizierten Bereichen arbeiten. In einer repräsentativen Demokratie übernehmen die Politiker eine entsprechende Verantwortung für die Gesellschaftspolitik / gesellschaftliche Konzepte/Einwanderung.

    Ich will die Rendite sehen: Absenkung der Steuern, Erhöhung der Renten. Zumal vergleichbare Länder (Dänemark, Schweiz, Österreich, Niederlande etc.) höhere Rente haben. Um Extremismus abzumildern muss die Politik Wort halten und die entsprechenden Verbesserungen jetzt einführen.

  18. 51.

    Was hat denn diese Geschichte jetzt damit zu tun? Dass das eine absolut klarer Rassismus war, ist ja wohl logisch und niemand hat hier je bestritten, dass auch Menschen mit nicht-deutschen Wurzeln hart arbeiten, teils noch mehr, als so manch geborener Deutscher. Wenn wir aber anfangen, jede noch so harmlose Kleinigkeit zum Rassismus zu erklären, nur weil sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, dann ist das eine gefährliche Entwicklung, weil sie echten Rassismus verharmlost und dafür desensibilisiert. Rassismus setzt eine gewollte oder zumindest fahrlässige Herabwürdigung voraus, welche bei einer einfachen Frage erst mal definitiv nicht gegeben ist. Kann es nerven? Sicher doch! Ist es rassitisch? Aus vorgenanntem Grund nein.

  19. 50.

    Ich kenne in bestimmten Ländern solche "Communities". Aber diese haben eher ökonomische Gründe, oder die Länder sind nicht freiheitlich. In einer freien, offenen Gesellschaft sind Communities unnötig. Das heißt ja nicht dass man sich nicht in gewissem Maße aufgrund von Tradition zusammenfindet. Aber ich bin eben dagegen dass es zu einer Segregation kommt: Erdogan sagte: integrieren ja, assimilieren nein. Und das sehe ich anders. In einer freien und offenen Gesellschaft findet eine Assimilation automatisch statt, spätestens in der übernächsten Generation muss das abgeschlossen sein. Ansonsten stimmt was nicht: Beispielsweise besteht dann Skepsis gegenüber dem Einwanderungsland.

    Schauen wir uns z.B. die Polen an: Vollkommen assimiliert, wenn auch mit polnischen Namen und Katholizismus(wenn rundherum Protestanten sind fällt das auf, sonst nicht). Vielleicht gibts in Ausnahmefällen einen polnischen Club, von abnehmender Bedeutung.
    -Anschuldigung "Alltagsrassismus" ist haarsträubend.

Nächster Artikel