Interview | Geschäftsführer Jobcenter Berlin Mitte - "Das Bürgergeld ist kein bedingungsloses Grundeinkommen"

Di 09.01.24 | 06:10 Uhr
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Symbolbild: Das Jobcenter Treptow-Köpenick am Groß-Berliner Damm. (Quelle: dpa/Kalaene)
Bild: dpa/Kalaene

Zum Jahresanfang ist das Bürgergeld um etwa zwölf Prozent angehoben worden. Immer wieder wird Kritik laut, das senke die Motivation zu arbeiten. Im Interview spricht Lutz Mania vom Jobcenter Berlin Mitte über Arbeitsverweigerer, Sanktionen - und Chancen.

rbb: Herr Mania, gerade ist wieder viel die Rede von Menschen, die sich den Angeboten der Jobcenter immer wieder entziehen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat nun den Vorschlag gemacht, dass das Bürgergeld in solchen Fällen künftig auch ganz gestrichen werden könnte. Aber wie relevant ist diese Gruppe denn wirklich?

Lutz Mania: Momentan wird in den Medien das Thema so dargestellt, als sei es das größte Problem, das wir haben - also ich glaube, das ist nicht wirklich der Fall. Ich will nicht sagen, dass es das Thema der totalen Arbeitsverweigerung nicht gibt. Aber das ist ein so kleines Thema im Vergleich zu all den Bürgergeldbeziehenden, die wir betreuen, die wir unterstützen und die wir letztendlich vermitteln. In diesem Thema steckt sehr viel drin: Und um Arbeit aufnehmen zu können, muss man wollen, und man muss auch können.

Und nicht jeder, der sagt, "Ich will das nicht", will wirklich nicht. Er kann es vielleicht nicht, er traut sich das nicht mehr zu – aus persönlichen Gegebenheiten heraus, etwa dem Gesundheitszustand oder einer Langzeitarbeitslosigkeit. Unser Job ist es, die Menschen dazu zu bewegen, sich diesen Schritt wieder zuzutrauen. Fest steht aber: Ein hoher Anteil der Kundinnen und Kunden, die in einer Grundsicherung sind, und das auch schon ein bisschen länger, hat tatsächlich mit gesundheitlichen Einschränkungen zu tun, körperlichen, aber eben auch mit psychischen. Diese Leute haben zwar Probleme, sind aber grundsätzlich erwerbsfähig, wenn auch eingeschränkt.

Lutz Mania (Quelle: Jobcenter Berlin Mitte)
Lutz Mania, Geschäftsführer des Jobcenter Berlin MitteBild: Jobcenter Berlin Mitte

Gibt es denn von Seiten des Jobcenters Möglichkeiten, Menschen in Angebote zu vermitteln, um gesundheitliche oder psychische Probleme anderweitig anzugehen – mit dem Ziel, irgendwann doch wieder mehr arbeiten zu können?

Ja, das gibt es, und das ist eigentlich auch die große Veränderung mit dem SGB II [Sozialgesetzbuch, Anm.d.Red.], diese Leistungen der Bundesagentur, die klassischen Unterstützungsleistungen, zu kombinieren mit psychosozialer Beratung, Schuldnerberatung und all dem, was die Kommunen letztendlich anbieten. Wir haben einen Fallmanagement-System, das sich sehr intensiv um Menschen kümmert, die vielschichtige Probleme haben, und das versucht, sie zu unterstützen. Wir reden oft sehr defizitorientiert über das Thema, wir reden nur über Schwächen, Menschen, die nicht arbeiten wollen, die faul sind. Wir reden aber nicht darüber, dass es eigentlich um Chancen geht. Und nur dann, wenn Menschen für sich auch tatsächlich eine Chance sehen, nur dann wird sich etwas bewegen.

Das heißt aber auch, die Gesellschaft muss sich damit abfinden, dass es immer einen kleinen Teil geben wird, den man nicht erreicht und nie erreichen wird?

Selbstverständlich. Und es wäre ja auch sehr verwunderlich, wenn das nicht so wäre. Die Frage ist: Wie groß ist der Teil? Und bin ich nicht trotzdem bereit, diesen Teil zu akzeptieren und zu sagen: Wir arbeiten trotzdem mit ihnen, jeder Mensch ist uns wichtig, und wir versuchen es halt immer wieder? Das ist aber nicht der größte Teil der Bürgergeld-Empfänger, vielleicht ist es ein Prozent, vielleicht sind es auch fünf Prozent. Und selbst dann kann man ein Stück vorankommen. Wir haben Leute, die sind 15 Jahre in der Grundsicherung, die haben alles verweigert, wo man auch schonmal Sanktionen gemacht hat – und auf einmal kommt ein Knick. Dann wird der wach – und jetzt will er doch. Wenn wir uns die einschlägigen TV-Sendungen angucken, wo Menschen sehr offen sagen, dass sie nicht wollen – wetten, dass es bei jedem dieser Menschen Triggerpunkte gibt, die dazu führen, dass sich das wieder ändert? Und ist es nicht unser Auftrag, letztendlich genau diese Triggerpunkte zu finden? Das können tatsächlich auch Sanktionen, Leistungsminderungen sein.

Ich würde gerne auf diesen Begriff "zumutbares Arbeitsangebot" kommen - was ist denn zumutbar? Inwiefern spielt die Ausbildung, die jemand vielleicht gemacht hat, eine Rolle? Oder wie sehr liegt das auch im Ermessen des Sachbearbeiters oder der Sachbearbeiterin, das zu bestimmen?

Grundsätzlich kann man sagen, in einer Grundsicherung ist jede Arbeit zumutbar. Der Anspruch "Ich habe einen erlernten Beruf und will und kann nur in dem arbeiten" gehört in den Bereich der Arbeitslosenversicherung, ALG I. Wenn jemand in die Grundsicherung fällt, ist das vorbei. Es hat zwar auch bei uns absoluten Vorrang, die erfahrene Qualifikation zu nutzen, um tatsächlich auch den Bedarf an Fachkräften im Blick zu behalten. Wenn man aber über Zumutbarkeit redet, dann ist an sich jede Arbeit zumutbar, auch unabhängig vom Qualifikationsstand.

Es liegt dennoch auch im Ermessen des Arbeitsvermittlers, Angebote zu unterbreiten. Aber da ist schon ein bisschen Fingerspitzengefühl gefragt, da geht es auch um die Eignung für den Job. Das hat auch etwas mit gesundheitlichen Einschränkungen zu tun: Ist das zumutbar, aufgrund der Schwere der Arbeit und mit den Gegebenheiten der Kundin oder des Kunden? Sind die Umstände von Arbeitsweg oder Ähnlichem angemessen? Und dann gibt es die harten Einschränkungen, die wir natürlich auch berücksichtigen: Pflegebedürftige, die im Haushalt leben, kleine Kinder, die zu betreuen sind, spielen eine Rolle. Es ist also zu einfach zu sagen, es ist jede Arbeit zumutbar.

Auch jetzt gibt es schon Möglichkeiten, Leistungen einzuschränken, wenn die betreffende Person nicht kooperiert – wie sieht dieses System bislang aus?

Wir unterscheiden grundsätzlich zwei Blöcke: Da sind zum einen Meldeversäumnisse: Wir laden unsere Kunden ein, zu einem konkreten, festen Termin, und die Kunden kommen nicht. Und dann gibt es die Pflichtverletzungen, die Ablehnung oder Verweigerung einer zumutbaren Arbeit oder der Teilnahme an einer Maßnahme, die wir vereinbart haben. Die erste Leistungsminderung bei einem Meldeversäumnis oder einer Pflichtverletzung sind zehn Prozent für einen Monat, bei weiteren Vorfällen dann 20 Prozent für weitere zwei Monate und maximal 30 Prozent für drei Monate oder länger.

Infobox

Das Bürgergeld nach Sozialgesetzbuch II wurde zum 1. Januar 2023 als Nachfolger des als "Hartz IV" bekannt gewordenen Arbeitslosengeldes II eingeführt. Zum Jahresbeginn 2024 wurde es deutlich erhöht: Alleinstehende beispielsweise erhalten statt bislang 502 Euro künftig 563 Euro monatlich zum Leben, Wohnkosten kommen obendrauf.

Stand September 2023 erhalten in Berlin knapp 330.000 erwerbsfähige Menschen Bürgergeld, in Brandenburg sind es gut 110.000.

Im Zeitraum Januar bis August 2023 wurden in Berlin knapp 17.000 Leistungskürzungen verhängt (Brandenburg: gut 5.400), davon etwa 1.100 (Brandenburg: 268) wegen der Weigerung zur Aufnahme einer Arbeit, Ausbildung, Maßnahme oder eines geförderten Arbeitsverhältnisses. Diese Zahlen stellen allerdings die Summe aller Leistungsminderungen dar und differenzieren nicht, auf wie viele Menschen sich diese Sanktionen verteilen – wie oft also jemand eine, zwei oder deutlich mehr Leistungskürzungen erhalten hat.

Würden denn bei einer Neuregelung, die einen Leistungsentzug einschließen könnte, signifikante Einsparungen zusammenkommen – zum Beispiel in Berlin?

Die spannendere Frage ist: Führt das nicht dazu, dass der eine oder andere vielleicht doch noch mal drüber nachdenkt, sich etwas aktiver zu beteiligen, sich etwas mehr einzubringen. Ups, da droht mir ja vielleicht wirklich der komplette Leistungsentzug. Und dass dieser innere Druck entsteht: Wenn ich hier nicht mitmache, dann weiß ich vielleicht nicht mehr, wovon ich die nächsten Monat leben soll, dann kriege ich nur noch Lebensmittelgutscheine oder muss zur Tafel. Dass das Prinzip des "Förderns und Forderns" vielleicht doch etwas stärker in den Vordergrund rückt, und sie verstehen: Leute, wir meinen das ernst, dass jeder seinen Beitrag leisten muss. Denn wir reden nicht von einem bedingungslosen Grundeinkommen, wenn wir vom Bürgergeld reden, das hat der Minister von Anfang an klargestellt.

Weil Sie es gerade erwähnen: Ist das bedingungslose Grundeinkommen aus Sicht der Jobcenter eine gute Idee?

Nein. Die Frage ist, mit welcher Perspektive wir arbeiten. Ich krieg hier Geld für nix, das geht in unserer Solidargemeinschaft vom Grundverständnis her nicht. Es ist die Idee vom Bürgergeld, und auch die gute Idee, mit Anreizen zu arbeiten, nicht mit Androhung und Sanktionen. Aber wir müssen auch ein Zeichen setzen: Wir erwarten, dass jeder, der staatliche Leistung bezieht, auch sein Bestmögliches gibt, um sich wieder mit einzubringen.

Am Anfang unseres Gesprächs haben Sie gesagt, die Leute, die wirklich nicht mitmachen wollen, die sich immer wieder verweigern, die sind nicht Ihr größtes Problem. Was ist das größte Problem?

Das größte Problem sind die Menschen, die sehr lange im System sind, wo wir uns immer wieder was Neues überlegen müssen. Wir haben das versucht, das hat nicht geklappt. Wie kommen wir an die Menschen ran? Und auch den Mitarbeitern klarzumachen, bei all der Frustration, die sie ja auch erleben: Das ist genau euer Job, darum seid ihr da. Der Mensch steht im Mittelpunkt, wir wollen ihn entwickeln, wir geben alle Chancen und arbeiten zusammen. Und da, wo es nicht klappt, nutzen wir die Instrumente, die es gibt – auch mal eine Leistungseinstellung. Das ist eine Riesenherausforderung, eine der schönsten, aber auch eine der schwierigsten Geschichten.

Danke für das Gespräch.

Das Interview führte Oda Tischewski

 

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.01.2024, 6 Uhr

124 Kommentare

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  1. 124.

    Sie waren demnach nie krank, hatten keine schulpflichtigen Kinder, haben sich stets selbst beschützt und keine allgemeine Infrastruktur genutzt. Zudem hatten Sie mit Ihrem AG ausgesprochenes Glück, denn über 10 Jahre in der gleichen Firma arbeiten zu können, ist nicht selbstverständlich. Zu so einem perfekten Lebensweg kann man Sie nur beglückwünschen.

  2. 123.

    Für jeden Menschen stehen andere Dinge im Vordergrund, sind andere Dinge wichtig und lebt nach anderen Vorstellungen und inneren Regeln.
    Die erste und wichtigste meiner Wertvorstellungen lautet halt : Ich bin für mich und MEIN Leben verantwortlich.
    Überall das meiste rauszuholen, immer den besten Schnitt zu machen, das steht halt ziemlich weit am Ende meiner Liste. Ich bin ebenfalls stolz darauf, in den vierzig Jahren nach meinem Schulabschluss der Solidargemeinschaft noch nicht zur Last gefallen zu sein.

    Danke

  3. 122.

    Es ist kein bedinungsloses Grundeinkommen, in der Theorie, aber die Praxis zeigt, dass es von Antragstellern nicht selten als alternatives Einkommen verstanden wird .

  4. 121.

    Mehrere Jobs bedeuten noch mehr Ausbeutung zu noch geringerem Lohn. Das sollte niemand machen!

  5. 120.

    "Warum soll denn keine Arbeit für alle da sein?"
    Historisch betrachtet war noch nie für alle Arbeit da. Die Unterschicht stritt sich um die Arbeitsplätze und die Oberschicht freute sich über billige Arbeiter. Finden Sie das gut bzw. denken Sie, dass sich das in Zukunft von selbst ändern könnte?

  6. 119.

    Ich stimme Ihnen vollkommen zu. Schluss mit der Wattebausch-Gender-Generation. Das Leben ist kein Ponyhof!

  7. 117.

    Die Antwort ist einfach. Menschen, die zusätzlich von Kapitalerträgen leben, stimmen in aller Regel mit den Füßen ab. Wenn hier die Steuern und Abgaben zu hoch werden, ziehen diese einfach in eines der Nachbarländer wie z.B. die Schweiz.
    Man muss in Deutschland verstehen, dass nur umverteilt werden kann, was vorher auch erwirtschaftet wurde. Wenn man eine "mobilie Bevölkerungsschicht" zu stark belastet, hat man am Ende im Ergebnis "0" Steuereinnahmen. Vollkommen nachvollziehbar. Dann doch lieber 25% Mehrwertsteuer für alle, dann wird der Verbrauch besteuert. Die, die mehr ausgeben, zahlen dadurch absolut mehr Steuern - gerechter geht es nicht.

  8. 116.

    Es ist genug Arbeit da. Einfach mal in die Jobportale schauen oder durch die Innenstädte laufen. Man kann wie in den USA auch mehrere Jobs machen, warum denkt man in Deutschland immer nur 1 Job. Ich hatte bereits während des Studiums 2 Nebenjobs.

  9. 115.

    Und, schon mal im Jobcenter gewesen und die Stellenangebote gelesen? "Wir suchen für unser junges Team ...", zudem ein Katalog an Voraussetzungen, da sind Sie mit 35 schon viel zu alt und die Anforderungen so hoch, dass ma von vorn herein weiß, dass die Bewerbung im Eimer landet! Und als Quereinsteiger - lächerlich. Für viele Angebote müssen die Bewerber erst gebacken werden! Da reicht Umschulung nicht aus.

  10. 114.

    Wenn kein Verständnis da ist, dass grosse Geschenke ausfallen hat man definitiv die falschen Freunde.Klo mit Fenster braucht niemand.Höchstens für den persönlichen Wohlfühlfaktor. Dann könnten einige ihnen Neid und bösartigkeit unterstellen, wenn man sich den gesetzlichen Bestimmungen(6-22Uhr) anpasst,weil wir unser Leben leben und nicht das von anderen und Sie nur von einem Wohnklo wegmöchte. So was hab ich bis jetzt nur im Hotel gesehen.

  11. 113.

    " Man wollte halt sehen wie es um die Arbeitsmoral bestellt ist und ob man sich auch für den Job eignet. Für mich war das kein Problem und ich bin seit 2011 fest bei der Firma angestellt. Hab halt während der sieben Monate Leiharbeit gezeigt das ich der Richtige bin."

    Dafür gibt es Probezeit. Aber es gibt ja jederzeit Dumme die das mit sich machen lassen. Ich habe mein ganzes Leben gearbeitet und bin stolz darauf mir meine Jobs immer selbst gesucht zu haben und niemals bei einem "Sklavenhändler" angeheuert zu haben.

  12. 112.

    Eltern dürfen sich 3 Jahre lang von ihrer Arbeit freistellen lassen--aber nur 1 Jahr wird bezahlt.
    Möchten Eltern ihre Kinder weiter selbst betreuen--muss 1 Gehalt ausreichen um --Miete, Heizung-Lebenskosten,.....um alles selbst bezahlen zu können---Während Bürgergeldempfänger ihre Miete....bezahlt und durch das Baby zusätzlich Geld bekommen---

    Während Arbeitende Miete, Heizung...ca. 1000 Euro?--- von 1 Gehalt selbst zahlen müssen.
    Und wenn jemand 2500 Euro Netto verdient minus 1000 Euro--dann bleibt für die 3 Familienmitglieder weniger Geld zum Leben, als die 3 Bürgergeldbezieher bekommen--die sich gleichzeitig noch Vollzeit um ihre Kinder kümmern können..

    Und da wünschte ich mir--für die 2 Jahre-- auch mehr Geld für Eltern in Arbeit/Elternpause.
    (Man hört immer wieder Bürgergeldbezieher könnten wegen Kindern nicht arbeiten--aber von Nicht-Bürgergeldbeziehern wird das erwartet, sobald das Kind 1 Jahr alt ist--und das wird die Gesellschaft weiter spalten.)

  13. 111.

    Meine Sorge ist, dass sich immer mehr junge Paare kein Kind mehr vorstellen können, weil das Geld sonst nicht reicht.
    Sie verzichten lieber auf ein Kind--auch weil zur Zeit keinerlei Sicherheit vermittelt wird.
    Niemand weiß. ob der Job, der vor Kurzem noch als sicher galt--auch weil man gut ausgebildet ist--in einem Jahr noch gebraucht wird.
    Und gleichzeitig kommen junge Menschen ohne Geld, ohne Ausbildung, ohne Jobperspektive nach Deutschland --und obwohl sie genau wissen, dass sie ihr Leben hier nicht selbst erwirtschaften können, sondern wir alle das übernehmen müssen-bekommen sie ein Kind nach dem anderen.

    Laut Statistischem Bundesamt--DESTATIS wurden 2022 in Berlin 37,1% der lebendgeborenen Kinder von Frauen ohne deutschen Pass geboren. (in Bremen sogar 41,2%)
    Das sagt erst einmal nicht aus, wieviele Kinder davon von Bürgergeld leben--aber es signalisiert mir, dass Nichtdeutsche anscheinend hier in D weniger Zukunftsängste haben.

  14. 110.

    mal weiter gedacht Angebote machen ist das eine, aber wirklich suchen und einstellen zu einen vernünftigen Gehalt das andere. Ich sehe auch die Angebote 15,- € brutto was steckt dahinter Grundlohn / Staatlicher Mindestlohn + Leistungslohn also 12,-€ Staatlicher Mindestlohn??? +3,.€Leistungslohn und bei allem Respekt es gibt Möglichkeiten den Leistungslohn zu Kürzen oder ganz zu versagen und schon könnte es sein das sie ALG II oder andere Transferleistungen des Staates benötigen.

  15. 109.

    Das Interview eröffnet die Sichtweise, was, welche Fragen bei der Vermittlung im Raume stehen. Es zeigt auch Deutlich, dass einfache Lösungen, wie einige an der Spree glauben, es nicht gibt.Was ich erstaunlich finde, gerade in den Kommentaren, wie Arm Deutschland ist.
    Ersten, die Höhe der regelsatzes stellt ein Dauer Thema dar.
    Zweitens, es die Tafeln gibt, und dritte sich in der lokalen Presse ablichten lassen,wie Sozial sie doch wären.
    Drittens, die Fraktion, die glaubt Steuern zu bezahlen, auch glaubt alles erklären zu können. Dabei steht auch die Frage im Raum wieviel Meter Autobahn mit 1.000,00 € bezahlt werden können. Oder wieviel Bildung man für 1.000,00 € erhält.
    Viertens, die Neid Debatte, dem nächsten das schwarze unter ter den Finger Nägel nicht zu gönnen.
    Fünften, mit dem Auto im Stau stehen und glauben die Radfahrer könne sich kein Auto leisten.
    In einem uni-Zeitung war einmal ein Artikel. Wie wir mit den schwächsten in der Gesellschaft umgehen, sagt ...

  16. 108.

    Warum soll denn keine Arbeit für alle da sein? Durch die Digitalisierung werden natürlich Arbeitsplätze abgeschafft. Die Frage ist nur warum? Ich tippe auf ein paar Gierige welche Vermögen in Größenordnungen besitzen welches sie nie verbrauchen können. Auch kaufen Maschinen keine Maschinen, oder?

  17. 107.

    @Mulle Wenn man nach dem Studium einen Hilfsjob annimmt. Wer verbietet einem sich weiter zu bewerben? Während dem Studium ist man doch sicher auch arbeiten gegangen.

    Jeder ist doch seines Glückes Schmied.

    Mitunter sind die Bedingungen die Arbeitgeber anbieten unter aller Sau. Da sollte man mal genauer hinschauen.

    Dann klappt es auch..

  18. 106.

    563€:

    Minus:
    Strom, ÖPNV [9-49€], Eventuelle Schulden, Medikamentenzuzahlung, Nahrung, Telefon, Internet, Kredite, Sozialer Teilhabe, Hygeneartikel, Reinigungsmittel, Mitgliedschaften, Abos, Rücklagen für "Urlaub", Wohnug & Haushaltsgegenstände, Verhütung, Freizeit etc

    PLUS:
    Miete, Nebenkosten bis X, Krankenkasse (Gebühren unter Mindestbeitrag!), Ersteinrichtungspauschale (falls vorher Obdachlos, Flutopfer, etc)

    Aber:
    - Von einem 25m² sonnenlosen Wohnklo, darf man nicht in teurere Wohung ziehen! (Differenzbetrag wird abgezogen)
    - Beim Durschlauferhitzer werden ca 10€ Pauschale fürs Warmwasser gezahlt (also ca 6 Duschen/Monat), bei Warmwasser über Nebenkosten, wird hingegen der komplette Betrag übernommen
    - Die Gesamtzuwendung durch Dritte (Tafel, Partner:in, Famillie, Freunde, Einladungen, Geschenke, Gutscheine), beträgt für alle zusammen 50€ im Jahr; - also besser nicht einladen lassen, keine Geschenke annehmen, und nicht zur Tafel, sonst wird es abgezogen!

  19. 105.

    Klasse Kommentar! Sie sind nur leider der Zeit voraus und machen sich damit aktuell noch immer wenig Freunde. Würden mehr denken, wie Sie, hätten wir den ausgeprägten Niedriglohnsektor nicht und mehr Mitbürger könnten sich die im eigenen Land oder sogar selbst produzierten Waren leisten. Mit weiter zunehmender Automatisierung der Produktion und Verschlankung der Verwaltung durch KI werden auch hier immer mehr Menschen begreifen, dass Arbeit für Geld nicht der Lebensinhalt sein muss und gar nicht für alle sein kann.

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