Das Kulturradio vom rbb hat den zweiten Preis beim Prix Marulic mit der Koproduktion "Popol Vuh – Das Buch vom Ursprung der Maya" (Deutschlandradio/rbb/Radio Educacion2006) geholt.

Einen besonderen Anteil an der Koproduktion hatte der rbb-Toningenieur Peter Avar, der mit Regisseur Götz Naleppa in Mexiko die O-Töne aufgenommen hat. In den rbb-Studios nahmen Avar und Naleppa die anschließende Mischung vor.

Popol Vuh - das Buch vom Ursprung der Maya
Popol Vuh, das einzigartige Schöpfungsbuch der Maya erzählt: Die ersten Menschen wurden aus Lehm geschaffen. Die zweiten waren aus Holz. Die dritten Menschen entstanden ganz aus Mais, sie dankten ihren Schöpfern, gründeten Familien und Nationen. Popol Vuh wurde einem Missionar im 16. Jahrhundert in Maya-Sprache übergeben, "damit die Kunde unseres Volkes überlebt".

Götz Naleppa hat aus deutsch- und mayasprachigem Text, Urwaldsounds von Tempelstätten und Klängen prähispanischer Instrumente eine Komposition geschaffen, in der das Grausame und Kosmisch-Komische der Schöpfung erfahrbar wird.

Der Text - in klassischem K'iché-Maya und in zwei heutigen Maya-Sprachen (Tzeltal und Chol) - wurde zum Teil in Tempelstätten in Chiapas mit Maya-Sprechern aufgenommen und später durch eine deutsche Sprachebene ergänzt (parallel wurde eine spanischsprachige Fassung produziert).

Die Stimmen sind orchestriert von Field Recordings aus dem Lebensraum der Maya, dem Regenwald, und von Jorge Reyes’ Improvisationen auf prähispanischen Instrumenten in den Tempelstätten des Regenwalds. So erklingt nach 500 Jahren wieder das rituelle Muschelhorn im Tempelbezirk von Bonampak und der Mythos von der Schaffung der Menschen aus Mais in einer Grabkammer von Palenque.

Diese Klangarbeit ist gewidmet dem Kampf der Mayavölker um Anerkennung ihrer Würde und kulturellen Identität.