- Deutscher Preis für Denkmalschutz an Katrin Aue und Robin Avram

Am 23. November erhalten die rbb-Autoren Katrin Aue und Robin Avram den Journalistenpreis des Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz für ihren am 11. Februar 2009 bei "Klartext" gesendeten Beitrag "20 Jahre Mauerfall - Streit um Gedenkstätte Bernauer Straße".

Zum Inhalt:
Von der Mauer, die einst Berlin zerriss, sind kaum noch Spuren im Stadtgebiet zu erkennen. Am ehesten noch entlang der Bernauer Straße können Touristen und die nachgeborene Generation sich das Leid der Opfer vorstellen. Dort soll die Mauergedenkstätte zu einem nationalen Denkmal ausgeweitet werden. Doch innerhalb der rund 200 Meter Mauer, die hier noch stehen, klafft eine 19 Meter breite Lücke. Die wurde – trotz Denkmalschutz – in den 90er Jahren von der angrenzenden Kirchengemeinde Sophien geschlagen. Die Mauersegmente stehen noch in Sichtweite, und so soll es bleiben, sagt die Gemeinde. Sie spielt den Trumpf aus, den sie in der Hand hält: Ihr gehört das für die Mauergedenkstätte benötigte Grundstück. Damit kann sie das gesamte Projekt gefährden. Doch Politiker und Bürgerrechtler wollen die Lücke schließen, um ein eindrucksvolleres Mahnmal zu schaffen. Es klingt nach einer kleinlichen Debatte, doch im Kern geht es darum, wer darüber bestimmt, wie der deutsch-deutschen Teilung gedacht wird.

"Katrin Aue und Robin Avram gelingt mit diesem kurzen Magazinbeitrag sehr eindrucksvoll, die verbleibende Vielfalt von Fragestellungen zum Jubiläum des Mauerfalls deutlich zu machen sowie die Verantwortung der handelnden Personen herauszuarbeiten, einen der historischen Tragweite gerecht werdenden Kompromiss des Gedenkens an individuelles Leid und nationale Tragödie zu erstreiten", heißt es in der Preisbegründung.

Der Deutsche Preis für Denkmalschutz ist die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in der Bundesrepublik und wird vom "Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz" verliehen. Er wird am 23. November 2009 in Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler in Schwäbisch Hall überreicht. Die Laudatio hält die Vorsitzende der Preisjury, rbb-Intendantin Dagmar Reim.