- EuropeanaSounds (2014 - 2017)

Im virtuellen europäischen Kulturtempel Europeana versteht sich das Projekt Europeana Sounds als tragende „Audio-Säule“ neben den vorhandenen vier Säulen APEX (Archiv), EUscreen (Fernsehen), Europeana Film Gateway (Film) und The European Library (Bücher). Das Projektkonsortium stellt hunderttausende digitale Klang-Dateien zur Verfügung und bereitet den Weg für weiteren Zustrom von Musik, gesprochenem Wort und Sounds. Durch illustrierende Klänge werden Millionen digitale Ausstellungsstücke an Attraktivität gewinnen. Sie ergänzen Gemälde, Bücher und Biografien. Auch Fotos und Abbildungen von Tieren und Gegenständen gewinnen durch die Audio-Dimension an Plastizität. Mehr als eine halbe Million Klang-Digitalisate sollen systematisch in drei Jahren in den Europeana-Katalog eingefügt werden.  

Besondere Herausforderung ist die Zusammenführung von Datenbeständen aus unterschiedlichen Institutionen zu einem wohl sortierten Ganzen. Was späteren Nutzern wie selbstverständlich als vielsprachiges Nachschlagewerk dienen wird, funktioniert erst nach Versöhnung von z.B. widerstreitenden Katalogisierungsregeln. Auch im globalen Gewirr von Genre-Klassifizierungen und Ontologien wird an haltbaren europäischen Kompromissen gearbeitet.  

Vor der Öffnung für ein breites Online-Publikum zögern Audio-Archive oftmals vor rechtlichen aber auch ethischen Hürden, die im Zuge des Projektes ebenfalls angegangen und hoffentlich auch überwunden werden können. Die so entstehenden Lösungen berücksichtigen den kulturellen Auftrag der beteiligten Institutionen. Für den rbb ist die Europeana wegen ihres nicht-kommerziellen Charakters und ihrer historischen Aufgabe als globales Wissenssystem von Belang. Sie verbindet staatliche und öffentlich-rechtliche geprägte Archiv-Inseln auf aktuellem Internet-Niveau. Der rbb bedient die Europeana mit über 300.000 Audios aus seinem Audio-Katalog www.dismarc.org.