Presseinformation 2003-097 vom 14.10.2003 - „Da ist er aber immer noch – Die lange Nacht aus dem Palast der Republik“

Seine Blütezeit ist lange vorbei. Der Palast der Republik – 1976 von der DDR-Regierung als Haus des Volkes gebaut – war jahrelang ein Ort des politischen und kulturellen Lebens, ein Ort der Repräsentation, aber auch ein Ort der Begegnung für viele Menschen. Von der Volkskammersitzung bis zum Parteitag, von großen Konzerten bis zum Festival des Politischen Liedes, von der Milchbar bis zum Bowling-Keller - der Palast war ein Dreh- und Angelpunkt des damaligen hauptstädtischen Lebens.
Heute steht er entkernt und asbestsaniert, trotzig und unansehnlich in der Mitte Berlins und wartet auf seinen drohenden Abriss.
Zum ersten Mal nach langer Zeit gibt es wieder Fernsehen aus dem Palast. Der RBB lädt deshalb zur „Langen Nacht“. Mit dabei: Berliner, die im Palast gearbeitet oder sich dort entspannt haben, Politiker, die dort regiert haben, Künstler, die dort aufgetreten sind, Maler, die dort ihre Bilder ausgestellt haben, der Chef der Milchbar, der dort Träume in Eis kreiert hat, der Hausmeister, der jeden Winkel kennt, die Chefin des Theaters, die dort inszeniert hat - und natürlich alle Berliner, die Erinnerungen mit dem Palast verbinden, die ihre Jugendweihe oder Hochzeit dort gefeiert haben, Konzerte besucht oder einfach nur ein Bier getrunken haben.
Mit Archivmaterial wird an die politischen, kulturellen und sportlichen Höhepunkte dieser Zeit erinnert: Das Lebensgefühl der 70er, 80er, 90er und der Gegenwart in beiden Teilen der Stadt soll so noch einmal ins Bild gesetzt werden. Keine Ostalgie-Show! Vielmehr ein Spaziergang durch die Geschichten einer geteilten Stadt. Gesucht werden Menschen diesseits und jenseits der ehemaligen Grenze, die ihre ganz eigenen Erlebnisse mit dem Palast haben und sie mit dem Fernsehpublikum teilen.
Gespräche über ein Stück vergangenes Berlin, wodurch über die Erinnerungen das Verständnis füreinander vertieft wird.

Gäste:
Walter Momper
Eberhard Diepgen
Christa Luft
Lothar de Maiziere
Wolfgang Ullmann
Wolf Eisentraut (Architekt)
Bruno Flierl
Birgit Lucas
Wilhelm von Boddien
Katja Ebstein
City
Chris Doerk
Dagmar Frederic
Swetlana Schönfeld
Peter Ensikat
Jürgen Engert
u. v. m.

21.00 Uhr – 21.45 Uhr – Live aus dem Palast
21.45 Uhr – 22.00 Uhr – Spätabendschau und Brandenburg Aktuell
22.00 Uhr – 24.00 Uhr – Live aus dem Palast
24.00 Uhr – 05.30 Uhr – Dokumentationen und „Kessel Buntes“


Moderation: Cathrin Böhme
Angela Fritzsch
Gerald Meyer
Raiko Thal