rbbFernsehen_2014:11:17_-Tatort_Berlin
Original Fahndungsplakat von 1947: Willi Kimmritz' Namen schrieben die Behörden oft falsch | Bild: rbb

Mo 17.11.14 22:15 | rbb Fernsehen - Tatort Berlin - Willi Kimmritz – Schrecken der Wälder

In den Jahren 1946 bis 1948 trieb ein Vergewaltiger und Mörder in den Wäldern rings um Berlin sein Unwesen: Willi Kimmritz versetzte die Region in Angst und Schrecken. 33 räuberische Überfälle, 45 Vergewaltigungen und vier Morde gingen auf sein Konto. Die Opfer waren ausnahmslos Frauen, die im Berliner Umland auf „Hamstertour“ unterwegs waren und sich von dem sympathisch und freundlich auftretenden Mann in den Wald locken ließen.

Trotz der größten Fahndungsaktion der Nachkriegszeit, der „Aktion Roland“, gelang es der Polizei nicht, den Täter zu fassen. Denn die Ordnungshüter waren in der Nachkriegszeit nahezu handlungsunfähig: In die vier Sektoren der Siegermächte aufgeteilt, bekriegten sich die Polizisten untereinander und hätten sich an den jeweiligen Sektorengrenzen am liebsten gegenseitig verhaftet. Nur durch Zufall fassten sie Willi Kimmritz in Berlin. In Potsdam zum Tode verurteilt, starb er am 26. Mai 1950 in Frankfurt (Oder) unter dem Fallbeil.

Die Dokumentation stellt an Originalschauplätzen mit Zeitzeugen, umfangreichem Archivmaterial und Spielszenen den Fall des Willi Kimmritz dar. Sie wirft ein Schlaglicht auf den Alltag und die Polizeiarbeit in den Wirren der Nachkriegsjahre und erhellt ein besonderes Kapitel der Kriminal- und Ermittlungsgeschichte.

Ein Film von Gabi Schlag und Benno Wenz