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Die Bahnhofslichtspiele führten erstmals den Nonstop-Betrieb ein. | Bild: © Schill/ Lunabeach

Do 28.04.16 22:45 | rbb Fernsehen - "Cinema Perverso": Dokumentation über die Welt des Bahnhofskinos

Am Donnerstag, 28. April 2016, um 22.45 Uhr zeigt das rbb Fernsehen die Dokumentation "Cinema Perverso – die wunderbare und kaputte Welt des Bahnhofskinos". Der Film von Oliver Schwehm unternimmt eine unterhaltsame und informative Reise in ein bisher unbekanntes Stück deutscher Filmgeschichte.


Damals Trash, heute Kult

Nie wieder trieb das Kino so bunte Blüten wie auf den Leinwänden der schummrigen Säle der Bahnhofskinos ab Mitte der 1960er-Jahre. Für geringen Eintritt boten diese als "Schmuddeltempel" verschrienen Kinos in einer Nonstop-Schleife Filme, die es anderswo nicht zu sehen gab. Denn VHS, DVD oder gar Streaming gab es zu dieser Zeit noch nicht. Die Bahnhofslichtspiele zeigten Filme mit hohem Schauwert und niedrigem Budget: Von der St. Pauli-Reihe zum Bademeister-Report, von psychedelischen Roadmovies à la "Ich – Ein Groupie“ zu Actionreißern wie "Blutiger Freitag", von exotischen Abenteuerstreifen hin zu Filmobjekten wie "Die Todesgöttin des Liebescamps". Damals als Trash und cinematografische Bückware verrufen, genießen die Filme der "Krautploitation" mittlerweile Kultstatus.


Geschichten vom Bahnhofskino

"Cinema Perverso" zeigt zahlreiche Filmausschnitte mit hohem Unterhaltungswert. Die Regisseure Jörg Buttgereit und Uwe Boll, die Schauspieler Ben Becker und Mechthild Großmann, der Musiker Wolfgang Niedecken, der Schlagerstar Christian Anders und Box-Legende René Weller erzählen von ihren Erfahrungen mit den Bahnhofskinos.