Hier dreht die DEFA! - Annekathrin Bürger und Knut Elstermann
Annekathrin Bürger und Knut Elstermann

Di 10.05.16 20:15 - Neue DEFA-Dokumentation von Knut Elstermann - DEFA-Legenden im rbb Fernsehen

Weitere Sendetermine:
Di 10.05.16 21:00 | Geheimnisvolle Orte: Filmstudio Babelsberg
Di 10.05.16 23:15 | Spur der Steine
Do 12.05.16 23:30 | Jahrgang 45
Fr 13.05.16 00:00 | Der schweigende Stern
So 15.05.16 09:00 | Der Mann, der nach der Oma kam
So 15.05.16 00:30 | Irgendwo in Berlin
Mo 16.05.16 12:35 | König Drosselbart
Mi 16.03.16 13:45 | Schneeweißchen und Rosenrot
Mo 16.05.16 22:15 | Die Legende von Paul und Paula
Di 17.05.16 22:45 | Früher war ich Filmkind
Di 17.05.16 23:30 | Die Kinder von Golzow

Mit "Hier dreht die DEFA! Berliner Orte und ihre Filme", einer neuen Dokumentation von "Radioeins Kino-King" Knut Elstermann, startet der Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) am 10. Mai sein Jubiläumsprogramm zum 70. Geburtstag der Deutschen Film AG (DEFA). Am 17. Mai 1946 erhielt die DEFA mit Sitz in Potsdam-Babelsberg die Lizenz für die Produktion von Filmen in der Sowjetischen Besatzungszone. Als volkseigenes Filmunternehmen der DDR produzierte sie bis 1990 rund 700 Spielfilme sowie unzählige Animations- und Dokumentarfilme. Mit DEFA-Klassikern, Märchenfilmen, Science-Fiction-Abenteuern, sogenannten Kellerfilmen und Dokumentationen präsentiert das rbb Fernsehen vom 10. bis zum 17. Mai einen Rückblick auf ostdeutsches Fernsehen.

Den Auftakt macht die neu produzierte Dokumentation "Hier dreht die DEFA! Berliner Orte und ihre Filme" (10. Mai, 20.15 Uhr). Filmkritiker Knut Elstermann begibt sich an die Berliner Drehorte von legendären und auch weniger bekannten DEFA-Filmen. „Wir erkunden das filmische Gedächtnis der Stadt. Viele der inzwischen sehr veränderten Orte erzählen Film- und Lebensgeschichten. So sind wir unter anderen mit Wolfgang Kohlhaase an der berühmten Ecke Schönhauser, mit Winfried Glatzeder in der Paul-und-Paula-Bucht, mit Renate Krössner im Prenzlauer Berg von Solo Sunny und mit Jackie Schwarz an einem Drehort, der keiner war: die Zitadelle Spandau wurde für Ich war 19 in Babelsberg nachgebaut“, sagt Knut Elstermann.

Die anschließende Dokumentation "Geheimnisvolle Orte" nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf Entdeckungsreise in das Filmstudio Babelsberg und die turbulente Geschichte der Traumfabrik (10. Mai, 21.00 Uhr). Frank Beyers Verfilmung des preisgekrönten Romans "Spur der Steine" gilt als "Kellerfilm". Nach seiner Fertigstellung 1966 lief er nur kurze Zeit in den Kinos der DDR. Der Brigadier Hannes Balla (Manfred Krug) bedient sich für die Beschaffung von Baumaterialien "unsozialistischen Methoden". Das rbb Fernsehen zeigt das Werk zum Abschluss des Abends (10. Mai, 23.15 Uhr).

"Jahrgang 45" von Regisseur Jürgen Böttcher drückt das Lebensgefühl der jugendlichen Nachkriegsgeneration in der DDR aus und ist am 12. Mai um 23.30 Uhr im rbb Fernsehen zu sehen. Der 23-jährige Automechaniker Al (Rolf Römer) will seinem Alltag entfliehen und reicht kurzerhand die Scheidung zu seiner Frau Li (Monika Hildebrand) ein. Planlos irrt er durch Berlin und erlebt die neu gewonnene Freizeit. Kinopremiere feierte der Film erst 1990 auf der Berlinale, da er nach der Vorführung des Rohschnittes 1966 verboten wurde.

Den ersten Science-Fiction-Film der DEFA und Publikumserfolg "Der schweigende Stern" zeigt der rbb am 13. Mai um 00.00 Uhr. Hier reist ein internationales Forschungsteam im Jahr 1970 zur Venus, um die Herkunft eines außerirdischen Datenträgers zu klären. Regie führte Kurt Maetzig.

Am Pfingstsonntag, 15. Mai, sendet das rbb Fernsehen eine der erfolgreichsten DEFA-Komödien: "Der Mann, der nach der Oma kam" von Regisseur Roland Oehme (09.00 Uhr). Nachdem die Großmutter der Piesolds (Ilse Voigt) das Weite sucht, muss eine neue Haushaltshilfe her. Diese ist witzig, intelligent und männlich (Winfried Glatzeder). Nicht zuletzt deshalb gibt es Tratsch in der Nachbarschaft.

Der Spielfilm "Irgendwo in Berlin", am Pfingstsonntag um 00.30 Uhr zu sehen, entstand 1946 in der zertrümmerten Stadt. In den Ruinen spielen die Kinder verstecken und Kriegsspiele. Der Film gilt als besonderes Berlinporträt, zeigt ungeschönt die Trümmerlandschaft und dokumentiert den Alltag von Kriegsüberlebenden. Regie führte Gerhard Lamprecht.

Zu den DEFA-Klassikern gehören Märchenfilme. Zwei davon präsentiert das rbb Fernsehen am Pfingstmontag, 16. Mai. Die Adaption des grimmschen Märchens "König Drosselbart" von Regisseur Walter Beck erzählt die Geschichte der heiratsunwilligen Prinzessin Roswitha (12.35 Uhr). In "Schneeweißchen und Rosenrot" von Siegfried Hartmann versuchen die Schwestern einen bösen Berggeist zu besiegen, der sich im Wald versteckt hält (13.45 Uhr). "Die Legende von Paul und Paula" von Regisseur Heiner Carow ist einer der erfolgreichsten in der DDR gedrehten Spielfilme, der rbb sendet ihn am 16. Mai um 22.15 Uhr. In der tragikomischen Romanze spielt die alleinerziehende Paula (Angelica Domröse) mit dem Gedanken an eine Vernunftehe mit dem älteren "Reifen-Saft". Da trifft sie Paul (Winfried Glatzeder)…

Hunderte Kinder standen in den großen DEFA-Märchen- und Kinderfilmen vor der Kamera. Für die Dokumentation "Früher war ich Filmkind" traf Knut Elstermann einige der einstigen Kinderstars und fragt, was aus ihnen geworden ist - zu sehen am 17. Mai um 22.45 Uhr. In der von 1961 bis 2007 entstandenen Langzeitdokumentation "Die Kinder von Golzow – Und wenn sie nicht gestorben sind" begleitete das Regie-Ehepaar Junge die Lebenswege von 18 Menschen der Jahrgänge 1953 bis 1955 aus dem brandenburgischen Golzow. Das rbb Fernsehen zeigt die ersten beiden Teile am 17. Mai ab 23.30 Uhr.