Die Auszeichnung wird im Rahmen der offiziellen Preisverleihung am 16. Februar im Berlinale Palast verliehen. (Bild: rbb/Gundula Krause)
Bild: rbb/Gundula Krause

Berlinale 2022 - Berlinale Dokumentarfilmpreis für "Myanmar Diaries" von The Myanmar Film Collective

– zwei Silberne Bären für rbb-Koproduktion "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush"

Der Berlinale Dokumentarfilmpreis 2022, gestiftet vom rbb, geht an den Film "Myanmar Diaries" von The Myanmar Film Collective. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg freut sich zudem über zwei Silberne Bären für die Koproduktion "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush": Schauspielerin und Comedienne Meltem Kaptan wird für die "Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle" gewürdigt. Drehbuchautorin Laila Stieler erhält den Preis für das "Beste Drehbuch".

rbb-Intendantin Patricia Schlesinger: "'Myanmar Diaries' bringt den Widerstand und den Kampf um Menschenrechte junger Oppositioneller auf die Kinoleinwand. Die Auszeichnung mit dem Dokumentarfilmpreis würdigt die Unerschrockenheit der Filmemacherinnen und Filmemacher. Dass außerdem zwei großartige Frauen für ihre Leistung in der rbb-Koproduktion ‘Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush' mit dem Silbernen Bären geehrt wurden, freut uns ungemein. Herzlichen Glückwunsch, Meltem Kaptan und Laila Stieler."

Myanmar Diaries © The Myanmar Film Collective
"Myanmar Diaries"Bild: The Myanmar Film Collective

Berlinale Dokumentarfilmpreis für "Myanmar Diaries"

Zehn junge burmesische Filmschaffende, die anonym bleiben müssen, weil sie ihr Leben riskieren, haben es mit "Myanmar Diaries" gewagt, einen erschütternden Hilferuf für die Kinoleinwand zu realisieren. Der hybride Dokumentarfilm zeigt ihr Heimatland Myanmar nach dem Militärputsch am 1. Februar 2021, die landesweiten Proteste, den zivilen Ungehorsam. Handyaufnahmen von Bürgerjournalist*innen dokumentieren, wie brutal und willkürlich das Militär gegen Demonstrierende vorgeht.

Die dreiköpfige Jury des Berlinale Dokumentarmfilmpreises aus der deutschen Kamerafrau Susanne Schüle, der libanesischen Sounddesignerin und Filmemacherin Rana Eid sowie dem Filmemacher Wang Bing aus der Volksrepublik China entschied sich für den mutigen Film des Myanmar Film Collectives und der Produzentin Corinne van Egeraat. Sie teilen sich das Preisgeld in Höhe von 40.000 Euro, das vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gestiftet wird. Die Auszeichnung wurde am 16. Februar im Rahmen der offiziellen Preisverleihung vergeben und von der Jury im Berlinale Palast überreicht.

Seit langem engagieren sich die Internationalen Filmfestspiele Berlin für die Vielfalt der dokumentarischen Formen. Eine spezielle Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm wurde 2017 ins Leben gerufen. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)stiftet den Berlinale Dokumentarfilmpreis bereits zum dritten Mal. Insgesamt waren 18 aktuelle Dokumentarbeiträge aus den Sektionen Wettbewerb, Berlinale Special, Encounters, Panorama, Forum, Generation  und Perspektive Deutsches Kino  für den Berlinale Dokumentarfilmpreis nominiert.

Rabiye Kurnaz (Meltem Kaptan) kämpft mit dem Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke (Alexander Scheer) um die Freiheit ihres Sohnes aus Guantanamo. (Bild: Pandora Film/Andreas Hoefer)
Bild: Pandora Film/Andreas Hoefer

rbb freut sich über zwei Silberne Bären für Koproduktion "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush"

Meltem Kaptan erhielt den Silbernen Bären für ihre "Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle". In Andreas Dresens Drama "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" (NDR/rbb/BR/Radio Bremen/ARTE) verkörpert sie die türkische Hausfrau Rabiye Kurnaz. Ihr Kampf um die Freilassung ihres Sohnes Murat aus dem Gefangenenlager Guantanamo katapultiert sie aus ihrem Bremer Reihenhaus direkt in die Weltpolitik und schließlich vor den Supreme Court in Washington. An ihrer Seite der Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke (Alexander Scheer), der gemeinsam mit ihr streitet und ihr ein Freund wird. Mit überwältigender Präsenz und erdigem Alltagswitz gibt Meltem Kaptan als Rabiye Kurnaz ihr Kinodebüt.

Drehbuchautorin Laila Stieler wurde für das "Beste Drehbuch" zum Film ebenfalls mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" ist die siebte gemeinsame Arbeit von Andreas Dresen (Regie) und Laila Stieler. Ein Film über Recht und Willkür. Ein Film über Menschen, die über sich hinauswachsen. Alexander Scheer spielt mit geduldiger Zurückhaltung den Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke. In weiteren Rollen agieren Charly Hübner, Nazmi Kirik und Sevda Polat.

Der Film ist eine deutsch-französische Koproduktion der Kölner Pandora Film Produktion (Claudia Steffen, Christoph Friedel) mit Iskremas (Andreas Leusink, Andreas Dresen), der französischen Cinema Defacto (Tom Dercourt) und der ARD. Die Redaktion beim federführenden NDR hat Christian Granderath, dazu kommen Cooky Ziesche (rbb), Carlos Gerstenhauer (BR), Annette Strelow (Radio Bremen), Andreas Schreitmüller (ARTE) sowie Olivier Père und Rémy Burah (ARTE France Cinéma). "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" feierte Weltpremiere im Wettbewerb der 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin 2022.

Gefördert wurde "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" mit Mitteln von Film- und Medienstiftung NRW, Deutscher Filmförderfonds, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Filmförderungsanstalt, Medienboard, Nordmedia und CNC (Frankreich). Pandora Film Verleih (Björn Hoffmann) bringt den Film in die deutschen Kinos. Den Weltvertrieb hat The Match Factory (Michael Weber) übernommen.

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