Die Bauarbeiten für den 16. Bauabschnitt der A100 laufen auf Hochtouren. Doch mit der Abgeordnetenhauswahl im September fällt möglicherweise schon eine Vorentscheidung für den 17. Bauabschnitt – den Weiterbau der Autobahn vom Treptower Park bis zur Frankfurter Allee.

Der rbb veröffentlicht am Mittwoch, 20.7. 2016, sein Virtual-Reality-Projekt zum Bau der Autobahn A100. In dem Projekt wird der geplante 17. Bauabschnitt der A100 in einer virtuellen Umgebung dargestellt.

In einer Kooperation mit der Agentur Lokaler Infosystems und mit Unterstützung des Medieninnovationszentrums Babelsberg hat der rbb den Trassenverlauf in einem 3D-Modell visualisiert. Im virtuellen Modell zeigt ein Überflug, wie die Autobahn quer durch die dichtbesiedelten Gebiete in Friedrichshain und Lichtenberg geführt wird.

In 360-Grad-Ansichten können sich Nutzerinnen und Nutzer an verschiedenen Stellen einen Eindruck von dem Bauwerk und den Veränderungen durch die Autobahn verschaffen und sich über das Vorhaben informieren.

Die Virtual-Reality-Anwendung ist als App im Google-Play-Store verfügbar. Für die Anwendung ist eine 3DBrille nötig, die es in verschiedenen Ausführungen gibt. Es reicht bereits eine so genannte Cardboard-Brille, eine Halterung für Smartphones aus Pappe. Eine Version für Oculus Rift ist ebenfalls verfügbar. Zur Internationalen Funkausstellung in Berlin werden dann die Versionen für Samsung Gear VR und iOS veröffentlicht. Alle Anwendungen sind kostenlos.

Die 3D-Visualisierung kann auch in einer Webversion erkundet werden. Die Anwendung findet sich zusammen mit zahlreichen Hintergrundinformationen zum Bau und zur Diskussion um die A100 auf rbb|24, dem regionalen Informationsportal des rbb.
Der Link zum Thema: http://www.rbb24.de/A100

A100 VR ist ein Pilotprojekt. Lokaler Infosystems und rbb|24 testen damit den Einsatz von Virtual Reality in journalistischen Formaten. Mit dem Projekt wollen rbb|24 und Lokaler herausfinden, wie Nutzer in solchen Formaten optimal geführt und informiert werden können. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Navigation im 3D-Modell und der Informationsaufbereitung in einer virtuellen Umgebung.

Der 17. Bauabschnitt der A100 soll nach den derzeitigen Plänen vom Treptower Park bis zur Frankfurter Allee führen, eine Anschlussstelle wird bis zur Storkower Straße reichen. Die Autobahn führt durch teilweise dicht bebautes Gebiet der Stadtteile Friedrichshain und Lichtenberg. Sie kreuzt dabei die Spree und die Ringbahn und wird entlang der Bahnhofsstraße und der Gürtelstraße in einem Tunnel geführt.

Der 16. Bauabschnitt der Autobahn von Neukölln zum Treptower Park ist bereits im Bau. Die Weiterführung im 17. Bauabschnitt bis zur Frankfurter Allee gilt als Voraussetzung, dass der volle "verkehrliche Nutzen" des Projekts  zum Tragen kommt. Im Bundesverkehrswegeplan ist der 17. Abschnitt bereits als laufendes Bauvorhaben eingestuft. Der Plan soll noch in diesem Jahr im Bundestag verabschiedet werden. Ein Baurecht existiert damit noch nicht. Dafür ist noch ein Planstellungsverfahren nötig. Die derzeitige Koalitionsregierung aus SPD und CDU in Berlin befürwortet den Weiterbau. Grüne, Linke und Piraten lehnen ihn ab.

A100 VR ist ein Projekt von rbb|24 und Lokaler Infosystems, gefördert durch das Medieninnovationszentrum Babelsberg.