Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon, re.) kann die Shopping-Begeisterung ihrer Tochter Alma Lenski (Aennie Lade) und ihrer Mutter Maria Lenski (Natalia Bobyleva) nicht teilen.
Bild: rbb/Oliver Feist"

Polizeiruf 110: Demokratie stirbt in Finsternis - Weitere Figuren

Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel) bleibt im Zuge der Ermittlungen der Hauptverdächtige.
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Jürgen Vogel spielt Lennard Kohlmorgen

Lennard Kohlmorgen hat sich mit dem Hof, auf dem er mit seiner Familie nahezu autark und autonom lebt, einen Lebenstraum verwirklicht. Seinen beiden Kindern, Ulrike und Henry, hat er frühzeitig beigebracht, wie man in der Natur zurechtkommt und überlebt. Von regulären staatlichen Schulen hält er nicht viel, sodass er und seine Frau Valeska ihre gemeinsamen Kinder selbst zu Hause unterrichten. Kohlmorgens Leben und das seiner Kinder gerät aus den Fugen, als Valeska die Familie wegen eines anderen Mannes von einem Tag auf den anderen verlässt.

3 Fragen an Jürgen Vogel

Für den Film "Zornige Küsse" haben Sie 1999 gemeinsam mit Maria Simon gedreht. Wie war es für Sie, jetzt wieder mit ihr zusammen vor der Kamera zu stehen?

Das hat mich wirklich gefreut, und es war ganz toll, nach so vielen Jahren wieder mit Maria Simon zusammenzuarbeiten. Die Zusammenarbeit war wunderbar, und es ist wirklich verrückt, dass es sich so anfühlte, als sei kaum ein Tag dazwischen vergangen, obwohl fast 20 Jahre zwischen dem "Polizeiruf" und "Zornige Küsse" liegen.

Hier im Polizeiruf spielen Sie Lennard Kohlmorgen, der mit seiner Familie ein autarkes Leben führt. Seinen Kindern, vor allem seiner Tochter, scheint dieser Lebensstil gegen den Strich zu gehen. Würden Sie Ihren Kindern Ihren Lebensstil "aufzwingen"?

Solche Rollen wie die von Lennard Kohlmorgen sind toll. Ich suche mir Rollen aus, die Spaß machen, ohne dass ich dafür einen privaten Bogen ziehe, so denke ich gar nicht. Ich entscheide mich dabei eher nicht für Rollen, die ich auf mich beziehen kann, das ist gar nicht so spannend für mich. Vielmehr fordert es mich heraus, wenn ich mir während der Arbeit eine Figur erfühle und sie somit erfinden kann. Ich gehe da ganz offen ran, und es ist immer wieder eine neue, tolle Herausforderung, während der Arbeit eine Nähe zu der Figur aufzubauen.

Mit Matthias Glasner verbindet Sie eine langjährige Zusammenarbeit. Was zeichnet diese aus?

Mit Matthias Glasner verbindet mich eine enge filmische Partnerschaft, und das schon über viele Jahre. Wir haben auch gemeinsam eine Filmproduktionsfirma, die Schwarzweiss Filmproduktion GmbH. Darüber hinaus verbindet uns eine wunderbare langjährige Freundschaft, die noch zusätzlich dadurch bereichert wird, dass unsere gemeinsame Arbeit künstlerisch schön und fruchtbar ist.

Patrycia Ziolkowska (Valeska Kohlmorgen)
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Patrycia Ziolkowska spielt Valeska Kohlmorgen

Valeska hat immer für ihre Ideale gelebt. Mit Lennard glaubte sie, endlich denjenigen gefunden zu haben, der wie sie die Welt verändern und zu einem besseren, gerechteren Ort machen möchte. Das unabhängige Leben auf dem abgeschiedenen Hof reicht Valeska jedoch bald nicht mehr. Sie begegnet Ulysses, der kompromisslos für die Idee eines fundamentalen gesellschaftlichen Wandels brennt. Und im Gegensatz zu Kohlmorgen kann er mit einer Gruppe aus Cyberaktivisten ein größeres Publikum erreichen und gesellschaftliche Veränderungen ins Rollen bringen.

Ulrike Kohlmorgen (Sofie Eifertinger) und ihr Freund Alex (Karl Schaper)
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Sofie Eifertinger spielt Ulrike Kohlmorgen

Die 16-jährige Ulrike ist mitten in der Pubertät und manchmal ungestüm, sie sucht nach Orientierung. Dass ihre Mutter Valeska erst die Familie im Stich gelassen hat und plötzlich wieder vor der Tür steht, wirft sie emotional aus der Bahn. Unbewusst macht Ulrike ihren Vater Lennard für die gescheiterte Beziehung verantwortlich. Bei ihrem Freund Alex, einem jungen Mann aus dem Dorf, versucht sie Halt zu finden. Doch ihr Vater ist gegen die Beziehung und erteilt Alex Hausverbot. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Ulrikes ganze Wut und Verzweiflung gegen ihren Vater richtet.

Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) bittet ihren Gastgeber Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel) und seinen Sohn Henry (Jona Eisenblätter) ein weiteres Mal um Asyl.
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Jona Eisenblätter spielt Henry Kohlmorgen

Der achtjährige Henry vermisst seine Mutter. Er ist noch zu klein, um zu verstehen, was in seiner Familie passiert und warum seine Mutter so plötzlich verschwunden ist. Sein Vater bemüht sich, die entstandene Leerstelle in der Familie so gut wie möglich zu füllen. Als Valeska plötzlich unangekündigt auftaucht, um die Kinder zu einem Ausflug abzuholen, sind Henry und Ulrike völlig durcheinander.

Alex (Karl Schaper) un Freundin Ulrike (Sofie Eifertinger)
Bild: rbb/Oliver Feist

Karl Schaper spielt Alex

Alex ist seit Kurzem Ulrikes Freund, sehr zum Missfallen ihres Vaters. Auch wenn Alex Ulrike intellektuell nicht das Wasser reichen kann und nicht merkt, dass sie ihn im Zuge ihrer pubertären Rebellion gegen ihre Eltern ein wenig benutzt, verbindet die beiden ein gemeinsames Gefühl von Jugend und Aufbruch. Alex hasst Ulrikes Vater, denn er hält nichts von "Weltverbesserern", egal ob sie von links oder von rechts kommen.

Der Cyberaktivist Ulysses (Dimitrij Schaad)
Bild: rbb/Oliver Feist

Dimitrij Schaad spielt Ulysses

Ulysses verachtet jede Form der staatlichen Kontrolle und Reglementierung. Mit einer kleinen Gruppe junger Cyberaktivisten hat er es sich zum Ziel gemacht, die staatliche Ordnung massiv zu erschüttern und ihre Stabilität auf die Probe zu stellen. Valeska ist von diesem Mann und seiner Idee fasziniert und verlässt ihre Familie, um an seiner Seite vermeintlich Größeres zu bewirken.

Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon, re.) kann die Shopping-Begeisterung ihrer Tochter Alma Lenski (Aennie Lade) und ihrer Mutter Maria Lenski (Natalia Bobyleva) nicht teilen.
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Natalia Bobyleva spielt Maria Lenski, die Mutter von Olga Lenski

Maria Lenski war nie eine perfekte Mutter - immer beruflich unterwegs, hatte sie wenig Zeit für Olga. Doch als Großmutter ist sie unschlagbar. Maria liebt ihre Enkelin Alma und erlaubt ihr fast alles, was zu Hause verboten ist: Süßigkeiten essen, shoppen gehen und lange aufbleiben.

Maria liebt das Reisen und das mondäne Leben in der Stadt. In Berlin ist sie endlich sesshaft geworden. Olga dagegen mag die Ruhe und das Leben auf dem Land. Weil beide so unterschiedlich sind, haben sich Maria und Olga in den letzten Jahren selten gesehen. Erst durch Alma haben Mutter und Tochter wieder regelmäßigen Kontakt, sie genießen die gemeinsame Zeit und das Gefühl, eine Familie zu sein.

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