"Techno House Deutschland", Keyvisual der ARD-Dokureihe (Bild: HR/Thomas Niedermueller)
Keyvisual der ARD-Koproduktion "Techno House Deutschland" | Bild: HR/Pressestelle

- "Techno House Deutschland": Mehrteilige Dokureihe in der ARD Mediathek

Elektronische Musik aus Deutschland prägt bis heute die Szene weltweit. Die ARD-Koproduktion "Techno House Deutschland" blickt auf die Ursprünge dieser Bewegung und fängt das einzigartige Lebensgefühl der Clubkultur ein. Zu sehen ist die Dokureihe ab Freitag, 29. Juli, in der ARD Mediathek und am Sonntag, 31. Juli 2022, 23:40 Uhr, in einer langen Nacht in Das Erste.

Im Frankfurt der 1980er-Jahre entwickelt sich etwas Neues: "Gegen das Establishment, gegen den Mainstream. Wir wollten einfach unser eigenes Ding machen", erinnert sich DJ Sven Väth. Sein Club Omen wird zum Hotspot einer Szene, die sich im ganzen Land ausbreitet. Die ersten vier Teile der Doku, produziert vom hr in Koproduktion mit dem rbb, nehmen das Publikum mit in die pulsierenden Clubstädte Deutschlands – insbesondere nach Frankfurt und Berlin.

"Techno House Deutschland – Im Club" wird ausschließlich aus der Perspektive der Akteur*innen der Szene selbst erzählt. Sie berichten, wie sich in Deutschland eine Musikkultur entwickelt, die international gleichermaßen beliebt wie anerkannt ist und deren Erfolg sich auch aus einem Freiheitsversprechen speist: "Jeder, egal woher er kommt; die verschiedensten kulturellen Backgrounds und sexuellen Ausrichtungen feiern zusammen", so erlebte und erlebt es Techno-Pionierin Monika Kruse.

Folgeninhalte in der Übersicht

  • Techno House Deutschland - Roman Flügel im Studio (Bild: HR)
    HR/Pressestelle

    Teil 1: Im Club – Die Anfänge

    Als Gegenentwurf zur Bankenstadt: In den 80er-Jahren wird in Frankfurt durch US-GIs elektronische Tanzmusik populär. Dazu kommt die Härte von Electronic Body Music, und aus Detroit und Chicago schwappen weitere Impulse nach Deutschland. Es entsteht eine, auch durch die Schwulen- und Lesbenszene geprägte, neue Feierkultur. Das Front in Hamburg oder das Frankfurter Dorian Gray sind Techno- und House-Clubs der ersten Stunde, die den neuen Sound erlebbar machen.

    "Techno House Deutschland" - Portrait Sven Väth (Bild: HR)
    HR/Pressestelle

    Teil 2: Im Club – Das Omen und die 90er 

    Mit Sven Väth als Treiber der Szene und der Eröffnung seines Clubs Omen wird Frankfurt in den 90er-Jahren zur Techno-Hochburg. Raver und DJs aus ganz Europa reisen mit eigenen Bussen an, um in dem legendären Club zu feiern. In ganz Deutschland ist die Bewegung im Aufwind, man besucht sich am Wochenende gegenseitig: im Ultraschall in München oder im Warehouse in Köln und natürlich fahren alle zur Loveparade nach Berlin. Währenddessen stößt die Frankfurter Szene zunehmend auf Widerstände: Die Stadtpolitik bietet keine alternativen Räume an und den Jugendlichen somit nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Die Kultur blutet aus, das Personal wandert nach Berlin ab.   

    "Techno House Deutschland" - Tanzende Frau. (Bild: HR)
    HR/Pressestelle

    Teil 3: Im Club – Berlin ist die Partystadt 

    Nirgendwo wird so gefeiert wie in Berlin. Durch den Mauerfall hat die Stadt viel zu bieten: keine Sperrstunde, freie Flächen und Freiraum. Etliche Clubs entstehen: Planet, E-Werk, Tresor oder Bunker. DJs und Techno-Fans von überall ziehen in die Großstadt. Der Sog hält bis heute. Viele Tourist*innen kommen nur wegen der Party. Vor allem um das Berghain bildet sich ein Mythos. Das liegt auch an den Regeln: keine Fotos, Awareness für queere Partygäste, strenge Türpolitik.  

    Techno House Deutschland - Ata im Robert Johnson (Bild: HR)
    HR/Pressestelle

    Teil 4: Im Club – Wir sind Kultur  

    Clubkultur ist Kultur! Das zeigt auch das Robert Johnson in Offenbach. Durch seine besondere Atmosphäre und seinen speziellen Sound bekommt der Club internationale Aufmerksamkeit. Doch trotz der weltweiten Begeisterung und der enormen Wirtschaftsleistung erlebt die Branche mit Beginn der Pandemie einen heftigen Einschlag. Nach der Zwangspause ist die Sehnsucht nach Clubgefühl, der gemeinsam erlebten Ekstase, größer als je zuvor. Die Szene beweist damit, wie unverzichtbar sie ist.

Autorinnen von "Techno House Deutschland – Im Club" sind Mariska Lief und Wero Jägersberg (hr), die Redaktion lag in den Händen von Christian Sprenger und Dorothee Ott (hr) sowie Christine Thalmann (rbb).

Deutschlands Techno- und House-Geschichte in der ARD Mediathek und in Das Erste

Die vier Teile "Im Club" vom hr in Koproduktion mit dem rbb über die Frankfurter und Berliner Szene gehören zur Dokureihe "Techno House Deutschland". Der MDR steuert zwei Teile "Elektro Osten" bei, die zeigen, wie der Techno Mitteldeutschland eroberte und wie vielfältig sich die Szene dort entwickelt hat. Und der SWR erzählt in zwei Teilen von einem der größten Festivals Deutschlands, der Nature One.

Alle acht Teile der Reihe "Techno House Deutschland" erscheinen am Freitag, 29. Juli, online first in der ARD Mediathek und laufen am Sonntag, 31. Juli, 23:40 Uhr, in einer langen Nacht in Das Erste.

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