Raus aufs Land Titelbild Auf der Bank (Quelle: rbb)
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Ab 01.03.2023 in der ARD Mediathek - Dem Traum von Freiheit folgen: Raus aufs Land

rbb Doku-Reihe über Neuanfänge ab Anfang März in der ARD Mediathek und auf YouTube

Irgendwo weit draußen nochmal neu anfangen, die Enge der Stadt mit ihrem Lärm und ihrem Dreck hinter sich lassen, um die Freiheit in der Natur zu finden - diese Sehnsucht spüren immer mehr Menschen, auch in Berlin.

Schon seit 2018, also bereits vor Corona, ziehen mehr Menschen aus den deutschen Metropolen aufs Land als umgekehrt. Auch jeder zweite Berliner träumt laut Studien davon, nach Brandenburg zu ziehen. Aber das angestammte Umfeld zu verlassen, ist auch ein großer Schritt: Findet man neuen Anschluss? Wie kommen die Kinder täglich zur Schule? Kann das Dorfleben nicht auch unglaublich öde sein? Und was ist, wenn man krank wird und auf sich allein gestellt ist?

Der rbb begleitet Berlinerinnen und Berliner, die sich auf dieses Abenteuer einlassen. In "Raus aufs Land" ist die Kamera dabei, wenn sich Hauptstädter, zwischen 33 und 46 Jahre alt, in Brandenburg eine neue Heimat suchen. Wie sie diese erschaffen und gestalten. Wenn ihre Träume wahr werden - oder bittere Enttäuschungen auf sie warten. Das Team spricht mit den Alteingesessenen, wie sie über die neuen Nachbarn denken, erlebt mit, wie die Kinder den Wechsel verkraften, und auch, was die neuen Herausforderungen für die Partnerschaften bedeuten. Sechs Schicksale, sechs Aufbrüche in ein neues Leben zwischen Abschied und Ankunft. Gedreht wurde im Sommer und Herbst 2022 in Brandenburg und Berlin.

Ab 1. März sind vier Episoden dieses Doku-Tagebuchs in der ARD-Mediathek verfügbar. Auf YouTube werden ab 2. März wöchentlich Einzelepisoden veröffentlicht, die jeweils einen Protagonisten oder ein Paar begleiten und damit eine der sechs Geschichten am Stück erzählen. Und im rbb Fernsehen ist "Raus aufs Land" in zwei 45-minütigen Folgen am 6. und 13. März zu sehen, um 21 Uhr.

ARD-Mediathek: vier Folgen à 30 Min., ab 1. März:

I. "Ruf des Abenteuers"
II. "Eine andere Welt"
III. "Säen und Ernten"
IV. "Neue Heimat?"

YouTube: sechs Einzelfolgen à 20 Min., ab 2. März wöchentlich:

Victoria & Max (2.3.)
Andree & Anita (9.3.)
Mario & Stefan (16.3.)
Mareike (23.3.)
Marcus (30.3.)
Jelena & Tilo(6. 4)

Außerdem zwei Servicefilme "How to Brandenburg":
"5 Dinge, die du wissen musst, bevor du ‘Raus aufs Land’ ziehst" (13.4.)
"Ankommen, aber richtig" (20.4.)

rbb Fernsehen: zwei Dokus à 45 Min, ab 6. März:

Abschied (6.3., 21 Uhr)
Ankunft (13.3., 21 Uhr)

Pressedossier

  • Victoria und Max sitzen vor ihrem Bauernhaus - Raus aufs Land (Quelle: rbb)
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    Victoria und Max

    Die beiden Berliner Hipster Victoria und Max (beide 33) - sie feministische Autorin, er Fotograf - haben für gar nicht viel Geld ein seit Jahren leer stehendes Pfarrhaus im nördlichen Spreewald (Landkreis Dahme-Spreewald) gekauft. An sich ein schöner Ort, doch die Arbeit, die sie sich damit aufgehalst haben, scheint ein Fass ohne Boden. Weil sie in dem halb verfalleneren Haus nicht leben können, müssen sie sich einen Bauwagen besorgen. Doch der kann wiederum nicht beheizt werden. Erst vor zwei Jahre haben sie sich kennen gelernt. Werden sie die Rückschläge gemeinsam schultern können?

    Mareike vor ihrem Pferdestall - Minidoku Rauf aufs Land (Quelle: rbb)
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    Mareike

    Die Spandauer Grundschullehrerin Mareike (42) ist ausgebrannt vom Arbeitsalltag an einer Brennpunktschule. Sie lässt die Fantasie nicht los, dass es an einer Dorfschule doch alles überschaubarer und einfacher sein müsste - und kauft einen Vierseithof anderthalb Autostunden entfernt in der Prignitz. Dort zieht sie als Alleinstehende mit ihren Pferden hin. Einen neuen Job zu finden ist nicht schwer. Womit sie aber nicht gerechnet hat: Bei Renovierungsarbeiten verletzt sie sich das Knie. Und plötzlich wird ihr bewusst, dass sie alleine in diesem Zustand die zahlreichen Aufgaben auf dem Hof gar nicht stemmen kann. Allein schon die Pferde zu versorgen, scheint ihr unmöglich. Und plötzlich stellt sich die Frage: Muss sie wieder zurück ziehen nach Berlin?

    Andree mit einem seiner Hühner - Minidoku Raus aufs Land (Quelle: rbb)
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    Andree

    Andree (44), gelernter KfZ-Mechaniker, hat früher im Wedding gewohnt. Er hat die Nase voll vom Angestelltenverhältnis und will mit Hilfe von Youtube-Tutorials Landwirt werden - und hat mit seiner Frau und drei Kindern eine kleine "Villa Kunterbunt" in Gräben im Fläming gekauft. Die beiden Töchter im Kitaalter blühen auf hier draußen, aber sein 16jähriges Kind erlebt eine Krise: Als Mädchen ist Danny in Berlin groß geworden, stellt aber hier draußen nun die eigene Geschlechteridentität infrage und möchte künftig als Junge leben. Während solche Themen in Berlin mit Freunden besprochen werden könnten, ist Danny auf dem Land einsam und traut sich nicht, jemandem davon zu erzählen. Der Plan: Wenn die Schule fertig ist, will Danny zurück nach Berlin ziehen. Und auch für Andree selbst läuft es nicht wirklich rund: Am Ende der ersten Saison muss er feststellen, dass der sandige Boden nicht so ertragreich ist, wie erhofft. Er überlegt deshalb, doch wieder in die soziale Arbeit einzusteigen.

    Stefan und Marion vor ihrem neuen Haus - Minidoku Raus aufs Land (Quelle: rbb)
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    Mario und Stefan

    Mario und Stefan (beide 35), das schwule Paar will das Neuköllner Nachtleben hinter sich lassen und hat einen schlüsselfertigen Neubau in Orion bei Kremmen bestellt. Auch wenn die Nachbarn schon gefragt haben, wo denn die "Bauherrin" ist, fühlen sich Stefan und Mario in der Nachbarschaft wohl - auch wenn sie hier noch gar nicht wohnen. Denn die Fertigstellung verzögert sich immer wieder. Weil die alte Wohnung schon gekündigt ist, müssen sie wieder in Stefans altes 26qm-Kinderzimmer bei der Mutter einziehen und aus Kisten in der Garage leben. Wie lange kann die Beziehung diese Belastung aushalten?

    Marcus vor einem maroden Haus - Minidoku Raus aufs Land (Quelle: rbb)
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    Marcus

    Marcus (46), ein von seinem 16jährigen Sohn und seiner Ex-Partnerin getrenntlebender Handwerker aus Kreuzberg, hat bei Ebay-Kleinanzeigen zufällig einen runter gekommenen Hof im Fläming entdeckt - und spontan gekauft. Nun will er hier ein neues Leben beginnen. Die baulichen Herausforderungen kriegt er gerade so hin, und sogar der Denkmalschutz macht keine unlösbaren Probleme. Wenn nur die Einsamkeit hier draußen nicht wäre: Er lernt kaum Menschen in seinem Alter kennen, erst recht keine Frauen. Dabei wünscht er sich so sehr, eine Partnerin für diesen Neuanfang zu finden. Sorge bereitet ihm auch die Beziehung zu seinem Sohn, der ja nun über 100 Kilometer entfernt von ihm wohnt.

    Jelena und Thilo vor ihrem neuen Haus - Minidoku Raus aufs Land (Quelle: rbb)
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    Jelena und Tilo

    Jelena und Tilo (39 und 46) haben eine ganzheitliche Vision: Sie wollen eine Gemeinschaft gründen, in der Menschen solidarisch und nachhaltig miteinander leben. In dieser Geborgenheit soll ihr zweijähriger Sohn einmal groß werden. Für den Traum haben sie ein entlegenes Haus in einem Wald bei Bad Belzig gekauft. Doch die gestiegenen Kreditzinsen machen ihnen zu schaffen. Sie suchen dringend finanzstarke Mitstreiter. Aber es ist wie verhext: Die Interessenten springen nach den Besichtigungsterminen immer wieder ab. Der Verdacht: Vielleicht lastet die dunkle Vergangenheit auf dem Haus - von den Nazis erbaut wurden von hier aus Spione in der ganzen Welt gesteuert. Einen letzten Versuch wollen die beiden noch starten, um ihr Projekt zu retten. Wenn der scheitert, müssen sie diesen Traum aufgeben.

  • Helge Oelert (Bild: rbb)
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    "Immer mehr Menschen liebäugeln mit der Idee" - Interview mit dem Projektleiter Helge Oelert

    1. Wie ist das Projekt „Raus aufs Land“ entstanden? Was war die Motivation?

    Ich beschäftige mich seit fast 20 Jahren mit dem Thema, habe 2005 meine erste Doku für den rbb über 'Berliner, die aufs Land' ziehen, gemacht und mich vor zwei Jahren beim Dreh der Reportage "Lockruf der Provinz" sogar entschieden, selbst in die Märkische Schweiz zu ziehen - ich bin also ziemlich verwachsen mit dem Thema. Und an den Reaktionen im privaten und beruflichen Umfeld habe ich gemerkt, dass sich in den vergangenen Jahren etwas verändert und immer mehr Menschen mit der Idee liebäugeln – aber sehr oft Angst haben, dass es schief gehen könnte. Insofern lag es nahe, Auswanderwillige einmal über einen längeren Zeitraum zu begleiten und zu zeigen, wo die Chancen und wo die Risiken liegen.

    2. Was hat Sie am meisten beeindruckt oder überrascht?

    Überrascht hat mich, wie einfach es für unsere Protagonistinnen und Protagonisten trotz des Immobilienbooms der vergangenen Jahre jetzt noch war, relativ günstig an für sie passende Häuser zu kommen. Einer hat seines sogar zufällig bei Ebay-Kleinanzeigen gefunden. Gleichzeitig hatte ich nicht damit gerechnet, dass für die meisten die eigentlichen Herausforderungen erst nach dem Kauf beginnen: Eine hat sich beim Renovieren verletzt - und dann gemerkt, dass sie alleine draußen auf dem Land fast aufgeschmissen ist. Ein anderer leidet unter der Einsamkeit - und muss feststellen, dass er auf dem Land kaum Gelegenheiten findet, Menschen in seinem Alter kennenzulernen. Und ein Teenager hatte plötzlich draußen viel Zeit für sich - und hat gemerkt, dass er seine Genderidentität in Frage stellt, er aber niemandem davon erzählen kann, weil er in seiner neuen Heimat keine Freunde hat.

    3. Unterm Strich: Hat sich für die Menschen der Traum von Freiheit erfüllt?

    Unterschiedlich - es gibt Menschen, die mit ihrem Projekt gescheitert und tief enttäuscht sind. Andere haben bemerkt, dass sie in einigen Aspekten zu blauäugig waren und diese Freiheit einen höheren Preis hat, als sie ursprünglich erwartet hatten. Und dann gibt es welche, die total glücklich sind auf dem Land und genau das gefunden haben, was sie sich wünschten - und für die es nicht in Frage käme, zurück nach Berlin zu gehen. Ein bisschen hat es mit Glück zu tun, aber ein bisschen eben auch, sich realistisch auf so ein Abenteuer vorzubereiten.

Raus aufs Land - die Orte

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