Der Absacker - Ist Corona jetzt vorbei oder was?
So nachrichtenreich war der Abschluss einer Woche lange nicht mehr. Und was noch bemerkenswerter ist: Mit Corona hatte das wenig zu tun. Coro-was? Ja, das fiese Virus, das alles verändert hat, scheint mmer mehr in Vergessenheit zu geraten. Von Kira Pieper
Uff! Ich weiß nicht, wann rbb|24 das letzte Mal so viele Eil-Nachrichten an einem Tag verschickt hat. Und dann auch noch an einem Freitag. In einer Zeit, in der wir die Corona-Pandemie schon längst in unseren Alltag integriert zu haben scheinen.
Auch das Nachrichtengeschäft scheint immer mehr zur Normalität zurückzukehren. Wurden wir vor ein paar Wochen noch tagtäglich von immer wieder neuen und noch nie dagewesenen Corona-News durchgeschüttelt, so hat sich heute keine einzige Eil-Nachricht mit dem fiesen und alles durcheinanderbringenden Virus befasst.
1. Was vom Tag bleibt
Und wie man im Lokaljournalismus beim Resümee einer Jahresversammlung eines Vereins schreiben würde: Es gab einen bunten Strauß an vielfältigen Themen:
Zunächst wurde bekannt, dass das Karstadt-Kaufhaus in Potsdam bestehen bleibt. Denn offenbar wird der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof weniger Häuser schließen, als zunächst angekündigt. Das ist wohl auch den Vermietern zu verdanken. Großes, großes Thema war heute auch der beschlossene Kohleausstieg. Dieser soll bis spätestens 2038 vollzogen sein. Dafür wird es auch Milliardenhilfen geben, mit denen der Strukturwandel in den betroffenen Regionen unterstützt werden soll.
Außerdem wurde die Viadrina-Professorin Ines Härtel zur Verfassungsrichterin gewählt. Das ist wirklich eine ausgesprochen wichtige Personalie. Denn: Härtel ist 30 Jahre nach der Wiedervereinigung die erste Juristin aus Ostdeutschland am höchsten Gericht der Bundesrepublik. Und eine weitere wichtige News kam aus der Türkei: Der Berliner Menschenrechtler Peter Steudtner ist in seinem Prozess in der Türkei freigesprochen worden. Er wurde vor drei Jahren wegen "Unterstützung einer terroristischen Vereinigung" festgenommen. Steudtner hatte einen Workshop türkischer Menschenrechtsorganisationen geleitet.
2. Abschalten
Ja, Corona ist gefühlt ja nicht mehr so omnipräsent (wobei das natürlich Quatsch ist, die Pandemie gibt es nach wie vor, es gibt mittlerweile nur viele Lockerungen). Was deswegen auch weniger geworden ist: die lustigen Ich-vertreibe-mir-die Zeit-mit-unsinnigen-Dingen-Tweets. Aber zum Glück tauchen sie noch vereinzelt auf:
Die Sommerferien sind längst da, Urlaubsalternativen gibt es in diesem Jahr nicht besonders viele. Da hilft es, ein bisschen dank anderer in die Ferne zu schweifen.
3. Und wie geht’s?
Dass auch die Heimat – vor allem in Zeiten von Corona, aber sonst auch – schön ist, hat meine Kollegin Lisa Schwesig auf beeindruckende Weise in ihrem Absacker bewiesen und ihren gesamten Text tapfer durch-berlinert. Wer kann der kann! Darauf gab es viele Reaktionen:
Der Waldfreund schreibt:
Das war doch mal ganz witzig geschrieben. Berlinern kann eben nicht jeder und verstehen auch nicht. Als echter Berliner verstehe ich auch nicht jeden anderen Dialekt von Nord nach Süd oder Ost nach West. Leider wird berlinern ja heute verpönt. Das war zu Zeiten von Zille ganz anders.
Jedenfalls Danke für den Artikel im berliner Dialekt.
Und Patricia teilt uns mit:
Liebe Lisa, dich am Morgen zu lesen und ganz herzhaft zu lachen.... Besser kann der Tag nicht beginnen. Ick bin ma schwer bejeistert!
Na, dann hat unser Format doch wieder ein paar Menschen da draußen glücklich gemacht. Was beschäftigt Sie? Wie hat Corona ihr Leben verändert? Schreiben Sie uns: absacker@rbb-online.de
4. Ein weites Feld
Was der Absacker ja auch können muss: Erst mal alles sacken lassen. Den Tag und die ganze Woche. Wir vom Absacker-Team machen das jetzt auch und pausieren am Wochenende, zumindest vorübergehend. Am Montag kehren wir dann frisch an unsere Schreibtische zurück und sacken wieder in der Ihnen bekannten, schriftlichen Form ab. Versprochen.
Ihre
Kira Pieper
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