(Bild: rbb/Patryk Witt/almost famous Filmproduktion)

- Grimme-Preis 2016 - sechs Nominierungen für rbb-Produktionen

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) ist sechs Mal für den Grimme-Preis nominiert. Das gab das Grimme-Institut am Donnerstagvormittag (21. Februar 2016) bekannt. Zu den preiswürdigen Fernsehereignissen des Jahres 2015 vom rbb gehört nach Ansicht der Grimme-Jury in der Kategorie „Information & Kultur“ die Dokumentation „Dunkles Deutschland“ von Jo Goll, Torsten Mandalka und Olaf Sundermeyer. Der LEUCHTSTOFF-Dokumentarfilm „In Sarmatien“ von Volker Koepp ist hier als „Spezial“ nominiert. In der Kategorie „Fiktion“ starten der LEUCHTSTOFF-Spielfilm „Nachthelle“ von Florian Gottschick und die rbb-Koproduktion „Meine Tochter Anne Frank“ (HR, WRD, rbb).
Die rbb/ARTE-Reihe „Streetphilosophy“ kann in der Kategorie „Unterhaltung“ auf eine Auszeichnung als „Innovation“ hoffen. Aus der KIKA-Reihe „Schau in meine Welt“ nominierte die Grimme-Jury die rbb-Produktion „Jonas ganz groß“.
In diesem Jahr vergibt die Jury den Preis zum 52. Mal. rbb-Moderator Jörg Thadeusz führt durch die Preisverleihung am 8. April 2016 im Theater der Stadt Marl.

Die Filme im Überblick:

„Dunkles Deutschland“
Die Reporter Jo Goll, Torsten Mandalka und Olaf Sundermeyer zeigen in ihrem Film „Dunkles Deutschland“, mit welchen Strategien Rechtsextremisten das demokratische Gemeinwesen bedrohen. Sie skizzieren die gezielte Eskalation der fremdenfeindlichen Stimmung in Teilen der Bevölkerung durch rechtspopulistische und rechtsextremistische Gruppierungen. Die Autoren rekonstruieren das gesellschaftliche Klima an vier Orten in Deutschland (Ost/West), in denen Flüchtlingsunterkünfte brannten (Dortmund/Witten, Nauen in Brandenburg, Reichertshofen in Oberbayern und Meißen im Elbtal).

In Sarmatien
Auf alten Landkarten beschreibt „Sarmatien“ die weiten Ebenen östlich der Weichsel, von der Ostsee im Norden bis hinunter ans Schwarze Meer. Dort liegen das russische Kaliningrader Gebiet, Litauen, Weißrussland, Polen, Moldawien und die Ukraine. Immer wieder besuchte der Filmemacher Volker Koepp in den letzten vier Jahrzehnten die Menschen dort. Im Film begegnet er jungen Leuten, die von ihrem Leben erzählen und den Alltag in den Ländern ihrer Herkunft beschreiben. Ihr Blick auf das Leben und die gegenwärtigen Probleme, ihre Wünsche und Sehnsüchte stehen im Zentrum des Films. „In Sarmatien“ ist eine Koproduktion von Vineta Film und rbb.

Nachthelle
In dem hochkarätig besetzten Spielfilm treffen sich Bernd (Benno Fürmann) und Anna (Anna Grisebach) als ehemaliges Paar für ein Wochenende in Begleitung ihrer neuen Partner in dem Dorf ihrer Kindheit. Sie räumen das Haus ihrer gemeinsamen Jugend leer, weil es dem Tagebau weichen muss. Bei Anna bricht durch den Trip in die Vergangenheit ein lange verdrängtes emotionales Trauma wieder auf. „Nachthelle“ ist der Abschlussfilm von Florian Gottschick, der das Drehbuch schrieb und Regie führte. Der Film ist eine Koproduktion von almost famous Filmproduktion, Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ und rbb, gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg.

Meine Tochter Anne Frank (HR, WDR, rbb)
Anne Frank - der Name steht für Lebensmut und Zuversicht in hoffnungsloser Zeit. Millionen Menschen weltweit kennen ihr Tagebuch, sie schrieb es im Versteck vor den Nazis. Der Film „Meine Tochter Anne Frank“ folgt Annes Schicksal von der glücklichen Kindheit über das Versteck im Hinterhaus in Amsterdam bis zu ihrem Tod im Konzentrationslager Bergen Belsen. Es ist die erste deutsche Verfilmung. Regie führte Raymond Ley. „Meine Tochter Anne Frank“ ist eine Koproduktion von HR, WDR und rbb.

Streetphilosophy
Fernab vom philosophischen Elfenbeinturm bringt „Streetphilosophy“ philosophische Fragen dorthin zurück, wo sie entstehen: auf die Straßen, unter die Menschen, in die Dönerbuden und Spätis. In einer Stadt wie Berlin, die für Individualismus steht und in der jeder auf der Suche nach Selbstverwirklichung ist, gewinnt eine Frage besonders an Bedeutung: Wer sind wir und wie wollen wir leben? „Streetphilosophy“ entstand im Auftrag des rbb in Zusammenarbeit mit ARTE. Regie führten Dominik Bretsch und Simon Hufeisen.

Schau in meine Welt: Jonas ganz groß
Jonas ist von Geburt an kleinwüchsig. Mit seinen zwölf Jahren hat er die 1,20 Meter knapp erreicht. Wenn Jonas erwachsen ist, wird er höchstens 1,40 Meter groß sein. Keine einfache Situation für den charmanten und lebensfrohen Jungen. Aber Jonas lässt sich nicht unterkriegen. Für viele Alltagssituationen hat er eine eigene Strategie entwickelt. Mit Hilfe seiner „Pinguintechnik“ ist er beim Treppen hinunter laufen unschlagbar. Inzwischen ärgert er sich auch nicht mehr darüber, wenn ihn andere Menschen anstarren. Einschüchtern lässt sich der zwölfjährige schon lange nicht mehr. Jonas ganz groß“ ist ein Film von Bernadette Hauke.

LEUCHTSTOFF
Die Filme „In Sarmatien“ und „Nachthelle“ entstanden im Rahmen der gemeinsamen Förderinitiative LEUCHTSTOFF, mit der rbb und Medienboard Berlin-Brandenburg seit 2012 Filmschaffende und Filmstoffe aus der Region unterstützen.

Der Grimme-Preis
Der Grimme-Preis ist einer der wichtigsten deutschen Fernsehpreise. Das Grimme-Institut zeichnet Produktionen aus, die „die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für die Fernsehpraxis sein können“. Benannt ist die Auszeichnung nach Adolf Grimme, der von 1948 bis 1956 Generaldirektor des damaligen Nordwestdeutschen Rundfunks war.

Weitere Informationen

Dunkles Deutschland im Netz, Video verfügbar

In Sarmatien im Netz

Nachthelle im Netz

Streetphilosophy im Netz, Video verfügbar

Meine Tochter Anne Frank im Netz

Schau in meine Welt: Jonas ganz groß im Netz, Video verfügbar

Grimme Preis 2016 im Netz

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