Familienfoto: (v. li. n. re.): Frederick (Kai Scheve), Tommy (Hanno Koffler), Ginnie (Lilith Stangenberg), Heli (Jördis Triebel) und Bruno (Florian Stetter)
Familienfoto: (v. li. n. re.): Frederick (Kai Scheve), Tommy (Hanno Koffler), Ginnie (Lilith Stangenberg), Heli (Jördis Triebel) und Bruno (Florian Stetter) | Bild: rbb/Patrick Orth/Michael Klier-Film

KinoFestival im Ersten - Idioten der Familie

Ein Spielfilm von Michael Klier, Deutschland 2018

Die 40-jährige Heli (Jördis Triebel) will ein neues Leben beginnen. Sie ist Künstlerin, hat sich die letzten Jahre aber mehr um ihre jüngere, 26 Jahre alte Schwester Ginnie (Lilith Stangenberg) gekümmert, die geistig behindert ist. Jetzt soll Ginnie in ein Heim und ihre drei egozentrischen Brüder Bruno (Florian Stetter), Tommy (Hanno Koffler) und Frederick (Kai Scheve), die Heli nie eine Hilfe waren, sind damit einverstanden.

Bevor Ginnie jedoch ins Heim gebracht wird, kommen die Brüder noch einmal zu Besuch, um im idyllischen Häuschen am Rande Berlins Zeit mit ihrer kleinen Schwester zu verbringen, der auf den ersten Blick ihre geistige Behinderung nicht anzusehen ist. Sie erleben das "Nesthäkchen" als unberechenbares "Biest" und kommen sich in dem Durcheinander näher als erwartet. Unter den bürgerlichen Geschwistern brechen sich aufgestaute Emotionen Bahn und nicht alle sind noch einverstanden damit, dass Ginnie ins Heim soll. Die Sehnsucht, eine echte Familie sein zu können, ist groß.

Der in Tschechien geborene Regisseur und Drehbuchautor Michael Klier floh 1947 gemeinsam mit seiner Familie in die sowjetische Besatzungszone und anschließend in die Bundesrepublik. Der gelernte Theatermaler verbrachte mehrere Jahre in Paris, wo er das italienische und französische Kino lieben lernte, war eine Zeit lang Profi-Fußballer und studierte ab 1969 Philosophie und Geschichte in Berlin. Für seinen Film "Ostkreuz" (1991) erhielt Michael Klier unter anderem in Locarno einen Preis für die Beste Regie, den Bayerischen Filmpreis und einen Grimme-Preis.

"Idioten der Familie" ist eine Koproduktion von Michael Klier-Film und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg in der Reihe LEUCHTSTOFF sowie von der FFA und dem BKM.

Der Film ist nach Ausstrahlung 7 Tage in der ARD Mediathek abrufbar.

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