Kriminalhauptkommissar Vincent Ross (André Kaczmarczyk) leitet die Ermittlungen im Rahmen eines Tötungsdelikts an der deutsch-polnischen Grenze. (Bild: rbb/Volker Roloff)
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Polizeiruf 110: Der Gott des Bankrotts - Der Hauptdarsteller und seine Rolle

Vincent Ross (André Kaczmarczyk)

Vincent kommt frisch von der Polizeischule ins Deutsch-Polnische Kommissariat in Swiecko, nachdem er die letzten Jahre in Berlin gelebt hat. Seine Kindheit und Jugend hat er in Frankfurt (Oder) verbracht. Er kommt aus einem für diese Stadt typischen "Arbeiterhaushalt". Vincent ist ein Einzelkind, eigentlich ein Wunschkind seiner Eltern, die ihm viel Liebe und Zuneigung gegeben hätten, wären sie nicht so sehr mit sich selbst und der Absicherung ihrer Existenz beschäftigt gewesen. Bevor Vincent zur Polizei ging, hat er sich bereits in unterschiedlichen Bereichen ausgetobt: Soziales Jahr, diverse Praktika und ein abgebrochenes Psychologiestudium. Er selbst hätte nie gedacht, dass er einmal bei der Polizei landen würde. Aber am Ende hat sein unerschöpfliches Interesse am Menschen dazu geführt, sich für eine höhere Laufbahn bei der Polizei zu bewerben. Die Aussicht auf einen sicheren Job im Öffentlichen Dienst war für ihn dabei ein wichtiger Aspekt.

Den Begriff genderfluid füllt Vincent mit Leben. Er ist frei von einem klassischen Rollenverständnis, es ist ihm nicht wichtig, männlich zu wirken. Frau, Mann, divers, egal – eine Facette, an die sich seine neuen Kollegen erst noch gewöhnen müssen. Vincent zeigt seine Gefühle, er ist frei von Vorurteilen und hat keinerlei Berührungsängste. Vincent spricht aus, was er denkt und folgt seinen Emotionen direkt und impulsiv. Und er kann seinen Mitmenschen in die Seele schauen. Als er im Zusammenhang mit den Ermittlungen auf den kauzigen Polizeikollegen Karl Rogov trifft, erkennt er dessen besondere Fähigkeiten und schafft es, ihn innerhalb kürzester Zeit, in sein Team zu integrieren.

Biografie André Kaczmarczyk

André Kaczmarczyk wurde 1986 in Suhl in Thüringen geboren und studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Als freier Schauspieler spielte er am Volkstheater Rostock, Maxim Gorki Theater Berlin und an der Schaubühne am Lehniner Platz. Nach einem mehrjährigen Engagement am Staatsschauspiel Dresden wurde er 2016 Ensemblemitglied des Düsseldorfer Schauspielhauses. Hier war André Kaczmarczyk in vielen Titelrollen zu sehen, u.a. als "Caligula" von Albert Camus (Regie: Sebastian Baumgarten) oder als E.T.A. Hoffmanns’ "Der Sandmann" (Regie: Robert Wilson) zu erleben. Zurzeit ist er u. a. in "Cabaret" als Conférencier (Regie: André Kaczmarczyk) zu sehen.
2018 wirkte er im Film "Lindenberg! Mach dein Ding!" (Regie: Hermine Huntgeburth) mit und stand zuvor u.a. für Jacques Doillon oder Roland Emmerich vor der Kamera. Im Fernsehen war er u. a. in den Produktionen "München Mord" (Regie: Enno Saul), "37 Days" (Regie: Justin Hardy) und "Allerleirauh" (Regie: Christian Theede) zu sehen.
Für seine schauspielerische Leistung erhielt André Kaczmarczyk zweimal in Folge den Publikumspreis "Gustaf". Jüngst wurde er in der Zeitung "Welt am Sonntag" zum Besten Schauspieler in Nordrhein-Westfalen gewählt. 2018 erhielt er den Förderpreis für Darstellende Kunst der Stadt Düsseldorf.

Weitere Informationen: https://www.agentur-schneider-berlin.de/andr%C3%A9-kaczmarczyk

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