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In der Markthalle Neun trifft Wochenmarkt auf Streetfood, Kreuzberger Kiez auf internationales Publikum. Doch wer arbeitet hier und sorgt dafür, dass die Halle inzwischen über Berlins Grenzen hinaus bekannt ist?
Die Markthalle Neun in Berlin-Kreuzberg ist inzwischen über 130 Jahre alt und hat sich immer wieder neu erfunden. Kaum zu glauben, dass die Markthalle Anfang 2000 kurz vor dem Aus stand. Immer mehr Händler gaben damals auf, stattdessen bestimmten Textil- und Lebensmitteldiscounter die Flächen. Nur durch das Engagement von Anwohnern aus dem Kiez konnte die Markthalle vor dem Aus gerettet werden. Die Händler und Produzenten, die heute in der Markthalle Neun verkaufen, kochen und backen, haben vor allem eins gemeinsam: Sie glauben an gute Lebensmittel und gutes Essen.
Eine von ihnen ist Annette Zeller. Seit der Neueröffnung der Markthalle im Jahr 2011 ist sie dabei. Die Torten und Blechkuchen der Bäckermeisterin haben längst Kultstatus. Gebacken wird im Keller der Markthalle Neun. In dem Labyrinth aus Gängen, Lagerhallen und Kühlräumen hat auch Johannes Heidenpeter seine wahre Leidenschaft entdeckt. Der Künstler und Bierenthusiast ist über Umwege zum Brauen gekommen und hat hier seine eigene Brauerei aufgebaut. Dort, wo früher mal geschlachtet und geräuchert wurde, entsteht jetzt Helles, IPA oder Pale Ale.
Über ihm, mitten in der Markthalle, steht Inge Wruck in ihrer kleinen Holzbude - und das seit über 30 Jahren. Seit 1989 hat sie ihren Stand für Kaffee und selbstbelegte Schrippen. Sie hat die guten und schlechten Zeiten der Markthalle miterlebt und war dabei, wie sich alles verändert hat. Wenn es so etwas wie eine Institution in der Markthalle Neun gibt, dann ist es Inge Wruck und ihre Berliner Schnauze.
Erstausstrahlung (45-Minuten-Fassung): 28.12.2022/rbb