Vater (Max Mauff) und Tochter wurden Lenes Lieblingsspielzeug, der Klobürste, beraubt. (Bild: rbb/Joyn/Carolin Weinkopf)
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Mapa - Redaktionsstatement und Folgenübersicht

Kerstin Freels
Kerstin FreelsBild: rbb/Johanna Lippmann

rbb-Redakteurin Kerstin Freels

"Metin erlebt die Ups and Downs eines Alleinerziehenden. Die ultimative Erschöpfung, verursacht durch Schlafmangel und den Umstand, dass Eltern eben nie krank sein dürfen. Der Druck des fehlenden Kita-Platzes. Das Alien-Gefühl, wenn Metin sich bei der Trauerfeier für seine Emma einfindet. Die letzten gemeinsamen Ängste, die er und Emma um ihr Baby Lene hatten und die er jetzt alleine bewältigen muss. Die Begegnung mit einem neuen Freund, der Metin die Abwesenheit des eigenen Vaters spüren und die verborgenen Vorwürfe an die Mutter überprüfen lässt. Die Erkenntnis, dass auch mit Emma nicht alles perfekt war. Und die Rückkehr in den Job als Drehbuchautor, bei der die Erwartungen an ihn natürlich die alten geblieben sind. Nur dass seine Geschichte und seine Trauer mittlerweile Teil einer Soap sind, an der er selbst jetzt fleißig mitschreiben soll. Und nicht zuletzt die Liebe seiner Tochter Lene, die mit allem versöhnt.
Das Bezaubernde und Tragikomische dieser Serie liegt in ihrer gnadenlosen Ehrlichkeit, bei der die Liebe nie abwesend ist. In der kompletten Freiheit der Erzählung, der Wahl der Themen und der Form, mit der Alexander Lindh und sein Autorenteam schreiben. In der Fantasie, mit der sich auch Metins Trugbilder ganz mühelos und unaufgeregt in sein Alltagsleben einfügen. Jano Ben Chaabane hat hier eine so feinsinnige Regie geführt und ungeschönt und gleichzeitig voller Empathie in die Figuren geschaut. Die chronische Unordnung, die Krümel auf dem Tisch, das nie Fertigwerden des jungen Vaters und der hinreißende Blick der kleinen Lene berühren schon in den ersten Bildern und erzählen viel über die Leistungen aller (allein-)erziehenden Frauen und Männer: Mapa eben."

Metin (Max Mauff) wird auf dem Spielplatz von anderen Müttern ausgefragt. (Bild: rbb/Joyn/Carolin Weinkopf)

Folge 1: Die Klobürste

Was passiert, wenn man von einem auf den anderen Tag alleinerziehender Vater ist? Metin Müller (Max Mauff) findet sich genau in dieser Extremsituation wieder. Als seine Freundin Emma (Lia von Blarer) völlig unerwartet stirbt, ist er mit seiner kleinen Tochter Lene allein. Mehr schlecht als recht schlägt sich der junge Mann aus Berlin-Prenzlauer Berg durch den Alltag. Zu allem Übel drängt sich auch noch seine Mutter (Lina Wendel) hartnäckig zurück in sein Leben. Seinen 30. Geburtstag verbringt Metin allein mit seiner Tochter, bis auf dem Spielplatz das Lieblingsspielzeug von Lene abhandenkommt – eine Klobürste. Metin macht sich auf die Suche nach Ersatz. Am Abend überreden ihn seine Freunde zum Feiern, doch seine Gedanken sind bei Lene und Emma.

Lina Wendel spielt Metins Mutter Claudia. (Bild: rbb/Joyn/Carolin Weinkopf)

Folge 2: Mama

Metin (Max Mauff) braucht einen Kitaplatz für Lene. Doch vor dem wichtigen Gespräch mit der Kitaleiterin eskaliert ein Streit mit seiner Mutter (Lina Wendel), die sich mal wieder ungefragt in seiner Wohnung zu schaffen gemacht hat. Eine Auseinandersetzung mit der Nazi-Nachbarin (Birthe Wolter), die zwei Jugendliche (Mohammed Issa, Arda Görkem) wegen der umgekippten Mülltonnen im Hof bei der Polizei anschwärzt und eine Lebensmittelvergiftung geben Metin an diesem Tag den Rest.

Metin (Max Mauff) wundert sich über den schrulligen Trauerredner (Matthias Bundschuh). (Bild: rbb/Joyn/Carolin Weinkopf)

Folge 3: Trauer

Metin (Max Mauff) ist mit der Organisation von Emmas Beerdigung völlig überfordert. Am liebsten würde er diesen Tag einfach schnell hinter sich bringen. Seine Freundin Mahta (Maryam Zaree) und seine Mutter (Lina Wendel) übernehmen die Vorbereitungen. Doch dann fällt die Trauerrednerin aus, tot – gegen einen Baum gefahren. Zufällig kommt der Redner vorbei, den Emma und Metin für ihre Hochzeitsfeier engagieren wollten. Schon im Vorgespräch entpuppte er sich als schräger Vogel. Ausgerechnet er springt nun bei Emmas Trauerfeier ein und alles nimmt einen absurden Lauf.

Metin (Max Mauff) findet im Fahrradverkäufer Harry (Nicki von Tempelhoff) einen neuen Freund. (Bild: rbb/Joyn/Carolin Weinkopf)

Folge 4: Altes Ego

Während Lene die Eingewöhnung in der Kita macht, sucht Metin (Max Mauff) in Harrys (Nicki von Tempelhoff) Fahrradladen nach einer Lösung für seinen Platten am Kinderwagen. Metin fasst sofort Vertrauen zu dem Alt-Hippie, als er erfährt, dass auch Harry alleinerziehender Vater war. Er lädt ihn zu sich nach Hause ein. Metins Mutter (Lina Wendel) ist skeptisch und kann zunächst nichts an dem neuen Vorbild ihres Sohnes finden. Kochen kann er, doch dann kommt seine Tochter Anna (Amelie Kiefer) dazu und erzählt, wie es damals wirklich war.

Schauspieler Laurenz (Björn Harras) ereilt in der Daily-Soap das gleiche Schicksal wie Metin (Max Mauff). (Bild: rbb/Joyn/Carolin Weinkopf)

Folge 5: Was zählt, ist jetzt

Metin kehrt in seinen Job als Drehbuchautor zurück und stellt fest, dass die Kollegen in seiner Abwesenheit sein privates Schicksal zur Handlung der Daily Soap gemacht haben. Irritiert von den Parallelen zu Serie und Stoffentwicklung fragt sich Metin, ob Emma Geheimnisse vor ihm hatte? Als er ihr Handy in einer Schublade findet, hat er Skrupel, ihre Nachrichten zu lesen. Er bittet seinen besten Freund Tom (Bastian Reiber) um Hilfe. Mahta (Maryam Zaree) ist davon nicht begeistert. Aus gutem Grund. Metin überzeugt das Autorenteam schließlich von einer abgefahrenen Wendung in der Geschichte der Serie, die ganz nach dem Geschmack des Hauptdarstellers ist.

Supermama Emma (Lia von Blarer) hat alles im Griff - auch den verkaterten Metin (Max Mauff) (Bild: rbb/Joyn/Carolin Weinkopf)

Folge 6: Emma

Rückblende: Emma und Metin kommen aus ihrem ersten Urlaub mit Kind zurück. Metin hat am letzten Abend ihrer Reise zu viel getrunken, ist völlig verkatert und keine Hilfe. Im Gegenteil: Den Rucksack auf dem Rücken, das Baby auf dem Arm und Koffer und Mann im Schlepptau muss Emma die Rückreise ganz allein wuppen. Wieder in Berlin stellt sie alles infrage: das Muttersein, ihre Beziehung und ihren Beruf.

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