Es ist eine skurrile Abendgesellschaft, die da in stürmischer Nacht in einer mysteriösen Villa zusammenkommt. Schon bald stellt sich heraus: Jeder hat ein Geheimnis und wird dafür vom Gastgeber erpresst. Zur "mörderisch" guten Besetzung gehört Boris Aljinović.
 
"Mögen die Spiele beginnen!"

Boris Aljinović steht zum ersten Mal auf der Bühne für die Komödie am Kurfürstendamm, beziehungsweise am Potsdamer Platz. Der ehemalige Berliner Tatort-Kommissar spielt in "Cluedo" den janusköpfigen Butler Wadsworth.
 
Boris Aljinović
 
"Ich habe mir alles Mögliche angeguckt, von dem Butler bei "Tim und Struppi" zu Michael Caine, wie spielt der denn den Butler bei "Badman". Was ist denn das ein Butler? Und wie funktioniert der jetzt, der ja auch in böser Absicht die Leute auch mal auf eine falsche Fährte führt dann wieder selber wieder völlig überfahren ist von der Situation."
 
Cluedo ist eigentlich ein amerikanisches Brett- und Krimispiel. 1949 erfunden, ist es immer noch ein beliebtes Familien- und Kombinationsspiel. Aus den einzelnen Spielfiguren sind jetzt Theaterrollen geworden. Die Figur des Butlers ist hinzuerfunden. Sie ist die treibende Kraft.
 
Ausschnitt Theaterstück
 
"Wie Sie sicher bemerkt haben, werden wir heute Abend nicht unsere richtigen Namen benutzen. Eine Vorsichtsmaßnahme unseres Gastgebers, um ihre Anonymität zu wahren. Ich schlage vor, dass wir seinen Vorgaben entsprechend, nicht zuviel von sich selbst preiszugeben."
 
Boris Aljinović
 
"Ich mag das, weil es eine Farce ist..."
 
Ausschnitt Theaterstück
 
"Man kann ja nie wissen, wann …"
 
Boris Aljinović
 
"Also die Farce ist sozusagen eine Sonderform der Komödie, wo es wirklich nicht um die Logik geht oder um die Psychologie, sondern es geht um die Lüge. Die Figuren zerlegen sich selbst und am Ende spielt die Wahrheit gar nicht so die Rolle."
 
Das Stück spielt Anfang der 1950er Jahre - in der McCarthy-Ära. Doch "Cluedo" will nicht politisch, sondern nur komisch sein. Dafür müssen alle genau zusammenarbeiten. Perfekter Slapstick ist harte Arbeit.
 
Ausschnitt Theaterstück
 
"Leck, Leck, Lecker … Ich habe mir fest vorgenommen mich heute Abend zu amüsieren."
 
Boris Aljinović
 
"Wenn wir als Gruppe reagieren, ist die individuelle Figur nicht wichtig, das heißt, alle machen: JAAA. Und dann kannst Du Butler sein oder auch die schöne Bordellbesitzerin, das ist dann egal, Du machst einfach pah pah... und in den Einzelreaktionen ist es so, dass die sich auch oft durch die Gruppe dann zeigen."
 
Ausschnitt Theaterstück
 
"Mögen sie Kipling Herr Oberst?"
 
- "Natürlich ich esse alles!"
 
Boris Aljinović
 
"Und das geht dann nur, wenn alle machen: Bitte!?"
 
Regisseur Christopher Tölle hat lange Jahre als Choreograf am Musiktheater gearbeitet. Für ihn kommt es vor allem auf eins an.
 
Christopher Tölle, Regisseur
 
"Es ist wahnsinnig viel Timing. Also auch Pointen setzten, Rhythmus, ein Blick, eine Antwort. Ich sage immer Louis de Funès: "Nein, doch, ohh!" Das muss einfach funktionieren."
 
Aber zurück zum Spiel. Von Gastgeber Dr. Schwarz bekommen die Gäste ungewöhnliche Geschenke.
 
Ausschnitt Theaterstück
 
"Eine Rohrzange, ein Heizungsrohr, ein Dolch, eine Pistole, eine Schlange. Ach nein, ein Seil."
 
Diese "Geschenke" werden das Schicksal der Figuren bestimmen.
 
Boris Aljinović
 
"Jeder kriegt seine Mordinstrumente und alles kommt durcheinander. Und es wird gefährlich und das Morden beginnt. Was vorher noch Erpressung war, wird jetzt Mord."
 
"Und dann wird sich gegenseitig umgebracht und misstraut."
 
Wer wissen will, wer überlebt, der sollte sich "Cluedo" ansehen und darf einen stürmischen Abend voller Komik und Spannung erwarten.

Autorin: Margarete Kreuzer