Im Kalender ist das Wort "Sale" notiert (Quelle: IMAGO / Zoonar / ironjohn)
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Geld | Beitrag | Lesedauer etwa 2 Minuten - Sparpotential: mit Kalender im Kopf mehr Knete

Antizyklisch kaufen, Sales nutzen, Abverkäufe abwarten - dass Preise saisonal schwanken, ist uns allen bewusst. Was für ein Sparpotential dahintersteckt, belegt nun eine Studie.

586 Euro haben oder nicht haben - so viel geben wir Deutschen jährlich für Konsumgüter zu viel aus, einfach, weil wir Produkte zum falschen Zeitpunkt kaufen. Eine Studie für die Barclays Bank kommt zu diesem Schluss.
 
Neben den Konsumgütern gibt es weitere Kostenpunkte, die uns teuer zu stehen kommen, weil wir nicht "zum richtigen Zeitpunkt" für sie zahlen: Lebensmittel, Verkehr, Mieten und Energie. Doch deren Kaufzeitpunkt können wir Verbraucher nicht beeinflussen. Zieht man diese Kosten in die Berechnungen mit ein, ergeben sich sogar 2.268 Euro pro Haushalt, die wir zu viel bezahlen. Insgesamt 94,5 Milliarden Euro pro Jahr in Deutschland. Interessant: Durch die Inflation sind die Preisschwankungen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt geringer geworden - damit aber auch das Einsparpotential.
 
Also, bei den Kosten und den Kaufzeitpunkten für Lebensmittel, Verkehr, Mieten und Energie können wir wenig drehen. Wohl aber an den Kaufzeitpunkten für Konsumgüter! Deshalb hier ein kleines Merkblatt, was wann am günstigsten zu erstehen ist.

Im Januar Garten-Artikel, im Mai Kopfhörer

Durch cleveres Timing beim Einkauf lässt sich also häufig Geld sparen. Aber wann kaufe ich denn nun was? Laut der Untersuchung, die die Konsum- und Preisentwicklung zwischen 2015 und 2023 zeigt, sieht es so aus:
 
• Im Januar und Februar sind Haushalts- und Garten-Artikel, Mode sowie Pkw- und Autozubehör der Analyse zufolge am günstigsten.
 
• In den Frühlingsmonaten März bis Mai können Verbraucherinnen und Verbraucher E-Book-Reader, Kopfhörer und PC-Zubehör statistisch gesehen am günstigsten kaufen.
 
• Im August lohnt es sich, die Preise für Smartwatches, Fitness-Tracker und Camcorder zu beobachten.
 
• Im späten Herbst und in der Vorweihnachtszeit waren Laptops, Heimkino-Anlagen, Spielekonsolen, Fernseher oder Mobiltelefone ohne Vertrag häufig am billigsten zu haben. Das Preisbild bei Elektroartikeln ist also sehr divers.

Billigmode ist nicht immer billig

Schaut man sich das Jahr 2023 genauer an, zeigt sich, dass vor allem Modeartikel preislich besonders stark schwanken: Bis zu 10,6 Prozent können hier die Preisunterschiede betragen.
 
An zweiter und dritter "Schwank-Stelle" folgen Produkte für Haushalt und Garten mit 6,8 Prozent sowie Elektronikartikel, Pkw- und Autozubehör mit 5,4 Prozent.
 
Und da wir gerade von Durchschnittspreisen reden: Da sich die ermittelten Preisschwankungen eben auf Durchschnittspreise beziehen, fällt das mögliche Einsparpotenzial für Verbraucherinnen und Verbraucher häufig höher aus.
 
Es hilft also im Grunde nichts: Hinschauen und Preise vergleichen. Preissuchmaschinen helfen hier mit ihren Übersichten zur Preisentwicklung über etwa ein Jahr extrem gut weiter. Und wenn irgendwie möglich, auch einfach mal mit einem Kauf warten, sollte der aktuelle Preis doch etwas hoch sein.

Ein Beitrag von DEM mit Material von Reuters, Mo 18.03.2024.