Waschmittel: Was ist eigentlich drin?

Verschiedene Waschmittel, Person greift zu einer Flasche (Quelle: IMAGO / photothek) — Bild: IMAGO / photothek

Haushalt | Dossier | Lesedauer etwa 4 Minuten - Waschmittel: Was ist eigentlich drin?

Tenside, Konservierungsmittel, Mikroplastik oder Enzyme: Diese Stoffe - und viele weitere sind im Waschmittel. Wofür sie da sind.

Colorwaschmittel, Feinwaschmittel, Waschmittel für Sportklamotten, Wolle und Schwarzes, Caps, Pulver, Gel, Duftperlen, Weichspüler und und und - die Produkte, mit denen unsere Wäsche sauber werden soll, sind vielseitig. Aber auch abgesehen von der Art des Waschmittels, bleiben viele Fragen offen - was denn zum Beispiel drin ist. Hier eine kleine Übersicht der gängigsten Inhaltsstoffe.

INHALTSSTOFFE

Tenside

Tenside sorgen dafür, dass Wäsche auch sauber wird. Sie entfernen und lösen Schmutz aus Textilien und können sowohl natürlich gewonnen als auch synthetisch hergestellt werden. Synthetische Tenside bestehen meist aus Erdöl oder Kohle, natürliche werden aus Palmkernöl oder Kokosöl gewonnen.

Bereits seit 2005 müssen alle in Waschmitteln verwendeten Tenside innerhalb von 28 Tagen vollständig biologisch abbaubar sein. In diesem Zeitraum können allerdings auch schon Umweltschäden auftreten.

Duftstoffe

Duftstoffe sorgen dafür, dass unsere Wäsche auch "sauber riecht", können aber auch im Klärwerk oft nicht abgebaut werden. Das ist ein großes Problem, denn nach Nickel sind diese der zweithäufigste Auslöser von Kontaktallergien. Duftstoffe sind z.B. polyzyklische Moschusverbindungen, Isoeugenol, Cinnamal, Evernia Furfuracea Extract oder Majantol. Seit 2005 müssen diese und 26 weitere auf der Verpackung angegeben werden, wenn mehr als 0,01 Prozent im Waschmittel enthalten sind.

Antibakterielle Inhalts- und Konservierungsmittel

In der heimischen Waschmaschine töten sie Schadorganismen, im Klärwerk aber Bakterien, die für den Abbau genau solcher Stoffe benötigt werden. Die Stoffe enthalten Biozide und schädigen damit auch Gewässer. Insbesondere Hygienewaschmittel sind voll davon. Zudem gelten auch diese Stoffe als allergieauslösend und sind nicht biologisch abbaubar.

Füllstoffe

Was wir als Pulver zu Hause stehen haben, ist leider nicht reines Waschmittel, sondern enthält auch sehr viele Füllstoffe, auch Stellmittel genannt. Diese "strecken" das Waschmittel und lassen es nach mehr aussehen, zudem verbessern diese auch die Rieselfähigkeit. Dazu gehört z.B. Natriumsulfat, also Salz, welches nicht gefiltert wird und so in Gewässer gelangt und dort zur Versalzung führen kann.

Mikroplastik

Damit Waschmittel schön trüb wird und vielleicht sogar noch etwas schillert, werden oft kleinste Plastikpartikel, also Mikroplastik, in Flüssigwaschmitteln verwendet. Diese dienen rein der Optik. Für die Umwelt ist Mikroplastik ein riesiges Problem und gelangt über die Gewässer auch wieder in unsere Körper.

Wasserenthärter

Rund 20 Prozent der Haushalte in Deutschland haben weiches Wasser, dennoch sind Wasserenthärter in jedem Vollwaschmittel enthalten. Die sehr umweltschädlichen Phosphate, die zu einer Überdüngung von Gewässern führen können, haben in den letzten Jahren Platz gemacht für nicht-wasserlösliche Zeolithe und wasserlösliche Silikate. Beide sind an sich nicht umweltschädlich, sorgen aber für mehr Klärschlamm.

Waschalkalien

Besonders in Produkten mit Wasserenthärtern werden Waschalkalien verwendet, um den pH-Wert auszugleichen. Sie sorgen dafür, dass sich Schmutz besser löst. Oft wird Natriumcarbonat verwendet, das man auch als Soda kennt. Es neutralisiert die säurehaltigen Abbauprodukte von Tensiden, entlastet somit das Abwasser und gilt auch deswegen als umweltfreundlich.

Weitere Inhaltsstoffe

Schmutzträger sorgen dafür, dass der gelöste Schmutz sich nicht wieder in den Fasern fängt.

Enzyme lösen eiweiß- und stärkehaltige Flecken.

Entschäumer - aus Kernseifen oder Silikonen - sollen die Schaumentwicklung regulieren.

Hemmstoffe, sogenannte Inhibatoren, etwa um Verfärbungen der Textilien oder eine Korrosion von Alu-Waschmaschinenbauteile zu unterbinden.

Farbstoffe als Inhaltsstoffe sind reine Optik, sie sollen das Produkt ansehnlicher machen - für den Waschvorgang haben sie keine Bedeutung.

In Waschmitteln für weiße Wäsche befinden sich oft Bleichmittel und optische Aufheller, diese können von Klärwerken meist nicht gut gefiltert werden.

In Flüssigwaschmitteln werden zusätzlich Alkohole und Konservierungsmittel verwendet.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT, 01.02.2024.