Verschiedene Müllcontainer in einem Berliner Hinterhof (Quelle: imago images / Arnulf Hettrich)
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Haushalt | Beitrag | Lesedauer etwa 3 Minuten - Kunststoffe, Papier, Glas: Sauber trennen rettet Wertstoffe

Müll ist nicht gleich Müll, oft stecken im Abfall wertvolle Rohstoffe, die man wiederverwerten kann. Damit das gelingt, muss der Müll sauber getrennt werden.

Typischerweise sind in Deutschland die Kommunen für die Abfallentsorgung verantwortlich. In Berlin übernimmt das Land diese Aufgaben, in Brandenburg tun dies die Landkreise und kreisfreien Städte. Dort kann es je nach Region deshalb Unterschiede geben. Bei Fragen wenden Sie sich daher am besten immer an den lokalen Entsorger.

Metall, Kunststoff und Verbundmaterialien

Hier gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Berlin und Brandenburg. In Brandenburg muss man unterscheiden, ob es sich beim zu entsorgenden Gegenstand um eine Verpackung handelt oder nicht. Denn für Verpackungsmüll gilt: Der Hersteller eines Produktes muss für die Entsorgung der Verpackung aufkommen. Dafür wurde das Duale System mit dem Grünen Punkt eingeführt. Über das Duale System wird die Abholung des gelben Sacks oder der gelben Tonne organisiert. Darin darf dann auch nur Verpackungsmüll landen. Andere Gegenstände, auch wenn sie aus denselben Materialien bestehen, dagegen nicht. Ein Beispiel: Wenn Sie in der Gärtnerei eine Pflanze in einem Plastiktopf kaufen, gilt dieser als Verpackung und darf in die gelbe Tonne. Kaufen Sie separat einen Plastiktopf, darf der nicht in die gelbe Tonne, weil er keine Verpackung darstellt. Den Topf müssten Sie zum Wertstoffhof bringen. Diese Regel gilt in den meisten Orten in Deutschlands, nicht aber in Berlin.
 
Dort gibt es die sogenannte Wertstofftonne, in der neben Verpackungen auch andere Gegenstände aus Kunststoff, Metall und Verbundmaterial entsorgt werden dürfen. Dann ist es egal, ob der Blumentopf als Verpackung der Pflanze gekauft wurde oder separat. Auch Gießkannen, Kochtöpfe und Ähnliches dürfen so entsorgt werden. Auch in Berlin nicht erlaubt sind dagegen zum Beispiel Elektrogeräte, Batterien, CDs, Schadstoffe und Wertstoffe, die in andere Tonnen gehören.
 
Grundsätzlich gilt immer: Verpackungen leeren, aber nicht ausspülen und den Müll nicht ineinander verschachteln. Dann passt zwar mehr in die Tonne, aber die verschiedenen Materialien lassen sich weniger gut trennen und wiederverwerten.

Biomüll

Biomüll ist ebenfalls ein Wertstoff, aus ihm können Humus und Biogas gewonnen werden. Dazu ist es wichtig, dass alles, was in der Biotonne landet, auch gut kompostierbar ist. Sonst landen am Ende zum Beispiel Plastikreste mit dem nährstoffreichen Humus auf den Äckern der Region. Erlaubt sind Essensreste (auch gekochte), Obst- und Gemüseschalen, Kaffeesatz und Ähnliches. Wichtig: Nicht alles, auf dem "kompostierbar" steht, darf auch in der Biotonne entsorgt werden. Produkte aus Biokunststoff, wie vermeintlich kompostierbare Mülltüten und Kaffeekapseln, zersetzen sich in den Humuswerken nicht schnell genug. Außerdem sind sie in Sortieranlagen nur schwer von herkömmlichem Kunststoff zu unterscheiden.

Papier und Kartons

Egal ob Verpackung oder nicht: Papier und Kartons kommen in die Altpapiertonne oder auf den Wertstoffhof. Müslikartons und Papiertüten dürfen genauso hier entsorgt werden wie Zeitschriften und Bücher. Aber es gibt auch Papier, das nicht in der meist blauen Tonne landen sollte: Alles, was stark verschmutzt ist, wie fettgetränkte Pizzakartons oder vollgerotzte Taschentücher sollte in den Restmüll wandern. Auch beschichtete Spezialpapiere gehören in den Restmüll: zum Beispiel Foto- oder Wachspapier und Kassenbons aus Thermopapier.

Glas

Auch wenn sich Gurkenglas und Trinkglas ähnlichsehen mögen, kann man sie nicht gemeinsam entsorgen. In den Altglascontainer gehört nur Verpackungsglas, wie Essig- und Ölflaschen oder Marmeladen- und Gurkengläser. Fensterglas oder Trinkgläser haben eine andere Zusammensetzung und einen anderen Schmelzpunkt. Deshalb dürfen sie nicht mit dem anderen Altglas vermischt werden. Bei der farblichen Trennung sind Weiß- und Braunglas empfindlich. Grünglas verträgt mehr Fehlfarben. Wenn Sie also bei einer Flasche zwischen grünem und braunem Container schwanken, nehmen Sie lieber den für grünes Glas. Hier können Sie auch blaues Glas einwerfen. Ob die Deckel auf Flaschen und Gläsern draufbleiben können, hängt vom lokalen Entsorger ab. In Berlin können die Deckel mit in den Container, im Landkreis Potsdam-Mittelmark sollen sie separat im gelben Sack entsorgt werden.

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Eine gelbe Mülltonne, deren Deckel halt offen steht (Quelle: imago images/Michael Gstettenbauer)
imago images/Michael Gstettenbauer

Müll | Dossier | Lesedauer > 10 Minuten - SUPER.Entsorgungsspezial

Jeder Topf seinen Deckel, jeder Müll seine Tonne. Damit dieses schöne Sprichwort gilt, liefern wir Ihnen hier die passenden Entsorgungswege auf einen Blick.

Ein Beitrag von JP, 06.09.2023.