Zimmerpflanzen gibt es viele - doch welche ist die "richtige"? (Quelle: IMAGO / imagebroker)
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Wohnen | Dossier | Lesedauer etwa 5 Minuten - Zimmerpflanzen: So finden Sie die richtige

Es gibt für jeden von uns eine passende Zimmerpflanze. Wir stellen Ihnen ein paar vor, damit Sie es auch im Winter grün haben.

Auch wenn es aktuell draußen ein herbstlich buntes Blättermeer gibt - es dauert nicht mehr lange, bis Bäume und Sträucher wieder monatelang kahl im Winterschlaf vor sich hin schlummern. Umso wichtiger ist ein bisschen Grün in der Wohnung. Denn Zimmerpflanzen sind nicht nur Hingucker, viele von ihnen sorgen auch für besseres Raumklima.
 
Damit die neuen Mitbewohner lange leben, haben wir hier ein paar Tipps für Sie zusammengestellt.

Welche Pflanze ist die richtige für mich?

Für Vergessliche

Spathiphyllum – oder auch Scheidenblatt, Blattfahne, Einblatt, Friedenslilie oder Peace Lily – verzeiht fast alles. Sie kommt in vielen Größen daher und trägt neben ihren sattgrünen, großen Blättern auch elegante weiße Blüten. Ein bisschen dramatisch ist sie aber auch - denn braucht sie Wasser, hängen alle Blätter traurig nach unten. Genauso dramatisch schnell erholt sie sich nach dem Gießen aber auch wieder. Wer also eher zu viel oder zu wenig gießt, hat hier die perfekte Pflanze mit eingebautem Indikator.

 

Ähnlich gut läuft es mit dem Bogenhanf. Essen (also gedüngt werden) und trinken (also gegossen werden) muss er kaum und wenn er "aus Versehen" mal ein paar Wochen nicht gegossen wird, dann ist ihm das schlichtweg egal. Das einzige, was er nicht mag, ist zu viel Wasser.

Für dunkle Wohnungen

Wer im Winter nicht mit Sonnenstrahlen in der Wohnung gesegnet ist - und mal ehrlich, wer ist das schon in der Region - muss trotzdem nicht auf Pflanzen verzichten.

Calathea, Kentia Palme und Goldfruchtpalme sind robust und brauchen wenig Licht. Bonus: Sie filtern Schadstoffe aus der Luft und eignen sich somit auch perfekt für Stadtwohnungen an viel befahrenen Straßen. Achtung bei den Palmen: Sie brauchen viel Wasser!

Für Pflanzen(un)freundliche

Falls Pflanzen für Sie eher Deko und idealerweise ohne Bedürfnisse sein sollten, dann könnte Zamioculcas bald eine Ecke füllen. Sie will keine Aufmerksamkeit und wenig gießen ist besser als zu viel, denn dann faulen auch mal schnell die Wurzeln weg.

Der Nachteil? Sie kann nichts außer gut aussehen. Reinigt keine Luft, verbessert kein Klima, blüht nicht.

Für Unkomplizierte

Wer Pflanzen schon gerne mag und sich gerne ein bisschen kümmert, kann auf Farne zurückgreifen. Die wilden Gefährten sind luftreinigend, ungiftig und pflegeleicht, bis auf regelmäßig etwas Wasser und hier und da alte Blätter entfernen brauchen die Struwwelköpfe wenig, um zu gedeihen.

Für Sorgsame

Wer sich gerne kümmert und dabei ganz, ganz genau arbeitet, könnte sich mit einer Bromelie anfreunden. Sie bevorzugt Halbschatten, durchschnittlich 20 Grad ohne große Schwankungen und hätte gerne nur kalkarmes, zimmertemperiertes Wasser in der Gießkanne, welches die Erde immer leicht feucht hält. Den Aufwand belohnt sie mit rosa bis pinken Hochblättern und je nach Sorte auch kleinen Blüten.

 

Nicht aufwändig genug? Dann her mit einer Orchidee. Vom Orchideensubstrat mal abgesehen, kann man diese schönen Blüher nicht einfach so gießen. Viel lieber mögen Orchideen das Tauchverfahren: Einmal pro Woche für 30 Minuten in kalkarmes Wasser. Für die Region bedeutet das: Wasser abkochen. Ist die Gute getauch,t sollte sie noch gut abtropfen, bevor es vorsichtig zurück ins Töpfchen geht.

Ein Mann gießt eine Zamioculcas (Quelle: picture alliance / Westend61 | Angel Santana Garcia)

Bei den Pflanzen handelt es sich natürlich nur um Beispiele - und jeder und jede mag es mal einfacher und mal etwas aufwändiger. Ganz unabhängig davon, welcher grüne Mitbewohner es denn nun wird, gibt es allgemeine Fehler, die Sie vermeiden können - was die Überlebenschancen der Pflanzen um einiges steigen lässt, auch wenn Sie keinen grünen Daumen haben.
 
 

Häufige Fehler

Staunässe vermeiden

Quasi alle Pflanzen hassen Staunässe, mal mehr und mal weniger. Steht das Wasser im Topf, so können Wurzeln faulen, außerdem stinkt die Erde dann schnell. Idealerweise gießen Sie nur so wenig bzw. viel, dass die Erde feucht ist. Helfen können aber auch Tonkugeln am Boden oder Tonscherben von alten zerbrochenen Töpfen.

Wenn Sie merken, dass es müffelt, dann nehmen Sie die Pflanze aus dem Topf und lassen Sie sie erstmal gut "durchtrocknen" - wenn es sein muss auch dadurch, dass die Erde getauscht wird.

Umtopfen (in die richtige Topfgröße)

Gedeihen Ihre Pflanzen, dann herzlichen Glückwunsch! Damit das auch so weitergeht sollten Sie regelmäßig - aber nicht zu oft - Ihre Pflanzen in ein größeres Zuhause umziehen lassen. So haben die Wurzeln wieder Platz. Beim Herausnehmen können Sie diese auch lockern bzw. vorsichtig auseinanderziehen. Am besten wechseln Sie dabei auch die Erde aus.

Dabei müssen Sie nicht direkt düngen, denn frische Erde enthält in der Regel noch viele Mineralien und Nährstoffe. Dafür sollte die Erde nicht schon zu lange offen herumstehen.

Der falsche Standort

Viele robuste Pflanzen haben keine hohen Ansprüche, aber ein bisschen auf ihre Vorlieben zu achten, das tut ihnen gut. Ist es etwa zu kühl, zu zugig oder zu sonnig, können Pflanzen das Wachstum einstellen oder sogar eingehen. Geht es Ihrer Pflanze sichtlich schlecht, versuchen Sie es mit einem Standortwechsel.

Dieser kann auch temporär sein, etwa wenn das normalerweise sonnige Fenster zur Winterzeit zum schattigen Plätzchen wird oder wenn Sie im Sommer auf Durchzug setzen.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT, 03.11.2023.