John F. Kennedy 1963 in Berlin, Quelle: rbb
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Abendschau vom 09.07.2008 - Das Jahr 1963

"Ick bin een Berliner" - John F. Kennedy besucht am 26. Juni 1963 die geteilte Stadt und spricht vom Balkon des Schöneberger Rathauses.

Mit einer Ouverture von Beethoven eröffnen Herbert von Karajan und die Berliner Philharmoniker ihre neue Heimstätte. Die Philharmonie ist Mitte Oktober des Jahres nach über dreijähriger Bauzeit endlich fertig. Auch von außen beeindruckt das Haus mit seiner modernen Fassade. Doch überhaupt ist West-Berlin als solches inzwischen Anziehungspunkt für internationale Künstler.

Im Sommer hingegen verwandelt ein Besuch aus den USA die Berliner Straßen in amerikanische Boulevards. John F. Kennedy besucht am 26. Juni 1963 die geteilte Stadt. Die West-Berliner hingegen können dem amerikanischen Präsidenten sehr viel näher kommen. Vor dem Rathaus Schöneberg versammeln sich die Massen, um Kennedy zu sehen und zu hören. Hier spricht der junge Präsident die Worte, die in die Geschichte eingehen sollen.

Nur fünf Monate später versammeln sich die Berliner erneut vor dem Schöneberger Rathaus, dieses Mal spontan. Die Menschen verbindet nun nicht der Jubel, sondern die tiefe Trauer. John F. Kennedy, der Hoffnungsträger einer ganzen Generation, ist in Dallas ermordet worden.

Das Jahr 1963 endet allerdings mit einem Hoffnungsschimmer. Durch das erste Passierscheinabkommen wird die Mauer erstmals durchlässiger, kurz vor dem Weihnachtsfest. Rund 700 tausend Westberliner besuchen ihre Verwandten zum Jahreswechsel im Osten der Stadt. "Wandel durch Annäherung" heißt die Formel, sie soll den Beginn einer neuen Deutschlandpolitik markieren.

Ein Beitrag von Arndt Breitfeld