rbb Gartenzeit - Naturnah Gärtnern
Bild: IMAGO / Eckhard Stengel

So 15.10.2023 | Beitrag | Lesedauer etwa 4 Minuten - Naturnah Gärtnern: Lebensräume schaffen

Naturnahe Lebensräume für Mensch und Tier können mithilfe einfacher Mittel entstehen. Wir zeigen, wie Totholzhecken und Wildblumenwiese angelegt werden – mit heimischen Hölzern, Wildstauden, Kräutern und vielen natürlichen Materialien.

Wildblumenwiese aus Wildstauden

Heimische Wildstauden spielen im Naturgarten die Hauptrolle. Zum einen sind sie an die Gegebenheiten gewöhnt und zum anderen sind die Insekten auf viele dieser Pflanzen spezialisiert.

Für ein artenreiches Wildstaudenbeet mischt man Stauden mit Saatgut von mehrjährigen und einjährigen Blütenpflanzen. Das fördert die Biodiversität. Die Wildstauden werden in Gruppen gepflanzt. Das Saatgut mischt man mit feinem Quarzsand. So lässt sich die Sand-Samenmischung gleichmäßiger verteilen. Da es viele der einheimischen Stauden eher karg mögen, eignet sich ein Boden aus Sand und Schotter, der mit etwas Kompost angereichert wird, um die Wasserhaltekraft zu erhöhen. Das ist besonders für keimendes Saatgut wichtig. Der Kompost sollte wärmebehandelt sein, um zu vermeiden, dass sich unerwünschte Wildkräuter im Beet ansiedeln, die sich im Kompost befanden.

Totholzhecke anlegen

Eine Totholzhecke, auch Benjeshecke genannt, ist eine praktikable Möglichkeit um alles, was im Garten an Schnittgut anfällt, zu verwenden. Das Prinzip wurde in den 1980er Jahren vom deutschen Landschaftsgärtner Hermann Benjes beschrieben. Als stabilisierende Elemente werden Sträucher und Holzpfosten gesetzt. Äste und Zweige werden locker geschichtet und verflochten, so dass Hohlräume entstehen, in denen dann Insekten, Vögel, Reptilien und kleine Säugetiere Unterschlupf finden. Man kann jede Art von Holz verwenden, sollte jedoch auf invasive Arten verzichten. Besonders geeignet sind heimische Gehölze.

Wie lege ich eine Benjeshecke an?

Totholzhecke (Quelle: Imago Imgaes/ Blickwinkel)
Imago Imgaes/ Blickwinkel
4 min

Gespräch - Benjeshecke: Totholzhecke anlegen

Eine Totholzhecke ist eine praktikable Möglichkeit um alles, was im Garten an Schnittgut anfällt, zu verwenden. Das Prinzip wurde in den 1980er Jahren vom deutschen Landschaftsgärtner Hermann Benjes beschrieben. Als stabilisierende Elemente werden Sträucher und Holzpfosten gesetzt. Äste und Zweige werden locker geschichtet und verflochten, so dass Hohlräume entstehen, in denen dann Insekten, Vögel, Reptilien und kleine Säugetiere Unterschlupf finden.

Trockenmauern

Trockenmauern werden im Naturgarten locker geschichtet, benötigen aber aus Stabilitätsgründen eine Breite von mindesten 50 cm an der Basis. Verwendet werden Backsteine, Ziegel, Natursteine, Dachziegel und alles, was man an Steinbruch zur Hand hat. Kreuzfugen sollte man vermeiden. Die Fugen werden mit feinem Sand, der Lehmanteile enthält, ausgekleidet. In den Fugen siedeln sich später Tiere und Pflanzen an.

Käferburg

Für eine Käferburg werden Steine und Platten in eine Grube geschichtet und auf dieses Fundament dann locker Feldsteine und große Kieselsteine gestapelt. Asseln, Käfer und Tausendfüßler ziehen sich dann zum Überwintern in die tieferen frostfreien Schichten zurück.

Sandarium

Das Sandarium ist ein wichtiger Lebensraum für Wildbienen, die ihre Bruthöhlen und Brutkanäle in den Sand bauen. Damit diese stabil bleiben und nicht zusammenfallen, muss feiner, bindiger - also etwas lehmhaltiger - Sand verwendet werden. Die Fläche sollte vom Bewuchs freigehalten werden, damit die Tiere das Sandarium gut anfliegen können.

Beitrag von Horst Mager

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