Auf Antrag der AfD ist das Thema der Aktuellen Stunde "Viereinhalb Jahre Kenia - ein Abriss". Die Antragsteller bringen außerdem die Anträge "Kommunalfinanzen neu gestalten" und "Rettungsschirm für unsere Kleinstunternehmen - Arbeits plätze und Grundlagen unseres Wohlstands sichern" ein. Beide Anträge werden abgelehnt.

Der Landtag verabschiedet in der zweiten Lesung das von der Landesregierung eingebrachte "Gesetz zur Novellierung des Landespersonalvertretungsrechts" unter Berücksichtigung des Änderungsvorschläge des Innenausschusses. Das neue Gesetz beinhaltet u.a. Änderungen beim Arbeits- und Gesundheitsschutz und konkretisiert Diskriminierungsmerkmale in Anlehnung an die Verfassung. Aus Sicht der AfD bringt die Novelle keine Verbesserungen. Bündnisgrüne, SPD und CDU begrüßen die neue Effizienz und Vereinfachung bei Verwaltungsstrukturen und die nunmehr rechtssicher gestaltete digitale Kommunikation. BVB/Freie Wähler begrüßen den Gesetzentwurf, kritisieren nur seine späte Verabschiedung. Die Linke begrüßt, dass studentische Beschäftigte nun eigene Personalratsvertreter wählen dürfen. Weitere Forderungen fasst Die Linke in einem Änderungsantrag zusammen, der keine Mehrheit findet.

Der Landtag nimmt den Bericht der Landesregierung "Aktiv, mobil und engagiert: Eine Gesellschaft des langen Lebens gestalten" und die darin enthaltene Fortschreibung der Seniorenpolitischen Leitlinien der Landesregierung zur Kenntnis. Alle Fraktionen sind sich über die große Bedeutung von Seniorenpolitik einig und nutzen die Debatte, einzelne Aspekte wie Führerscheinnachprüfungen, Sparkassenschließungen, Einsamkeit, Altersarmut und Pflege zu thematisieren. Die AfD fasst ihre Positionen in einem Entschließungsantrag zusammen, der jedoch abgelehnt wird. Der Landtag fordert zudem die Landesregierung auf, eine Erweiterung ihrer Seniorenpolitischen Leitlinien zu erwägen.

Die Landesregierung will mit dem "Gesetz zur Verbesserung des Schutzes des Berufsbeamtentums in Brandenburg vor Verfassungsgegnern" werdende Beamte vor dem Amtseid vom Verfassungsschutz überprüfen lassen, ob diese Bestrebungen gegen die freiheitliche-demokratische Grundordnung haben. Die AfD hält das Vorhaben selbst für verfassungswidrig und kritisiert den Verfassungsschutz als “Gesinnungsbehörde”. Die SPD betont, dass es sich bei der Untersuchung nicht um ein generelles Misstrauensvotum gegenüber Berufsbeamten handele. Die Linke fordert, das Gesetz zu überdenken und stellt einen Änderungsantrag. Trotz innerparteilicher Diskussion befürwortet die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen das Gesetz, da das Gesetz gerichtlicher Kontrolle unterliege. BVB/Freie Wähler nennen das Gesetz ein "Schritt in die richtige Richtung". Der Änderungsantrag der Linken wird abgelehnt. Das Gesetz wird in den Hauptausschuss verwiesen.

Die Abgeordneten debattieren und verabschieden in Zweiter Lesung den Gesetzentwurf von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen zum so genannten Whistleblower-Gesetz. Die Koalitionsfraktionen betonen, dass das Gesetz dem Schutz von Personen dient, die bei europarechtlichen Verstößen Hinweise geben. Es würden damit auch die Transparenz, Rechtsstaatlichkeit und Integrität von Behörden geschützt. Die AfD fühlt sich an die DDR erinnert und lehnt das Gesetz ab. Die Linke nennt das Gesetz "richtig und wichtig". BVB/Freie Wähler finden das Gesetz gut, kritisieren aber die Umsetzung und lehnen ebenfalls ab. Das Gesetz über interne Meldestellen im kommunalen Bereich für hinweisgebende Personen sowie zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2019 / 1937 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2019 zum Schutz von Personen, die Verstöße gegen das Unionsrecht melden, und zur Änderung des Landesbeamtengesetzes wird in zweiter Lesung gemäß Beschlussempfehlung verabschiedet.

Der Landtag verabschiedet die von der Landesregierung eingebrachte "Änderung des Brandenburgischen E-Government-Gesetzes" in zweiter Lesung. Das Gesetz enthält zahlreiche Änderungen zu IT-Standards, elektronische Bekanntmachungen und Formulare, die Förderung von Open Data und Datenschutzverantwortlichkeiten. Alle Sprecher – auch die der Koalition – sind mit der langsamen Entwicklung bei der digitalen Entwicklung der Verwaltung unzufrieden. Die AfD spricht von einem "Rohrkrepierer". Die Linke hält das Gesetz für keinen "großen Wurf". Aus Sicht der Bündnisgrünen gibt es noch viel Luft nach oben. Dennoch werde mit der Schaffung einer Informations- und Beratungsstelle zu Open Data für die Verwaltung ein wichtiger Schritt unternommen.

Der Landtag lehnt das "Gesetz zur Stärkung des Insektenschutzes, zum Erhalt der Artenvielfalt und der Kulturlandschaften" ab. Unter anderem wegen Reformen der europäischen Agrarpolitik sei das Gesetz überholt. Die AfD lehnt das Gesetz ab und kritisiert die Volksinitiative zum Schutz der Artenvielfalt. Die Landwirtschaft leiste einen Beitrag für die Artenvielfalt, so die CDU, und solle dabei weiter unterstützt werden. Laut Linke sei es "ein schwarzer Tag" für das Parlament, da das Gesetzvorhaben, welches mit den Volksinitiativen ausgehandelt wurde, scheitert. Der Entschließungsantrag der Linken wird abgelehnt. Auch die Bündnisgrünen bedauern das Scheitern des Gesetzes und enthalten sich. BVB/Freie Wähler kritisieren die fehlende Finanzierung des Insektenschutzes.

Der Landtag verabschiedet in zweiter Lesung das Gesetz über die "Änderung des Landesplanungsvertrages und zur Änderung anderer Vorschriften". Durch das Gesetz soll die Landesplanung vereinfacht und digitalisiert werden. Die AfD kritisiert das Gesetzgebungsverfahren als intransparent. Die Linke wirbt für Änderungen am Gesetz und stellt einen Änderungsantrag. Die CDU begrüßt, dass mit dem Gesetz Rechtsrisiken in der Landesplanung ausgeräumt werden. Bündnis 90/Die Grünen wollen mit dem Gesetz Bürokratie abbauen und Klimaschutz voranbringen.

Die BVB/Freie Wähler Gruppe will die "Personenbeförderung mit der Bahn zwischen Templin und Eberswalde wiederaufnehmen". Ein entsprechender Weiterbetrieb des RB63 nach dem Probebetrieb sei zwischen Templin und Joachimsthal dauerhaft zu gewährleisten, die Strecke zu ertüchtigen und eine Verlängerung bis Eberswalde durchzuführen. Die Linke unterstützt das Vorhaben. AfD, SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen halten die Strecke für einen Sanierungsfall. Die Kosten für eine Ertüchtigung seien zu hoch und eine Betrieb ohne Sanierung nicht attraktiv. Der Antrag wird abgelehnt.