Bronchitis: Bild zeigt Mann mit Schal bei kräftigem Husten (Bild: imago images/Pond5Images)
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- Akute Bronchitis: Symptome, Verlauf & Behandlung

Bei Bronchitis sind Schleimhäute der Bronchien entzündet. Auslöser sind meist Viren anderer Atemwegsinfekte. Lesen Sie mehr zu Symptomen & Therapie.

3 Fakten in Kürze

•  Bronchitis wird in den meisten Fällen (rund 90 Prozent) durch Viren ausgelöst und kommt selten allein: Meist geht eine Infektion der oberen Atemwege voraus (Nasenraum & Rachenraum).

•  Weil bei Bronchitis die feinen Flimmerhärchen der Bronchien angegriffen werden, bildet sich vermehrt Schleim, den der Körper durch Husten aus dem Körper zu werfen versucht (Ersatzmechanismus "mukoziliäre Clearance").

•  Akute Bronchitis überträgt sich in der Regel durch Tröpfcheninfektion (z. B. durch Abhusten herausgeschleuderter Viren). Sind Viren die Auslöser, beträgt die Inkubationszeit (Zeit von Ansteckung bis zu ersten Symptomen) oft nur 24 Stunden.

Akute Bronchitis ist leider eine sehr häufige Erkrankung - und sie kommt selten allein. In den meisten Fällen tritt die Bronchitis nämlich als Folge anderer Atemwegserkrankungen auf, konkret: Entzündungen der oberen Atemwege im Nasenraum und Rachenraum.
 
Männer und Frauen sind etwa gleich häufig von Bronchitis betroffen, große Unterschiede gibt es aber zwischen Kindern & Jugendlichen und Erwachsenen: Denn auch wenn Bronchitis bei Erwachsenen durchaus häufig ist (gerade im Winter), tritt sie bei Kindern und Jugendlichen nochmal häufiger auf. Das liegt einerseits daran, dass deren Atemwege und auch das Immunsystem sozusagen noch nicht "fertig ausgebildet" ist, andererseits haben Kinder und Jugendliche auch meist mehr enge Kontakte in ihrem Alltag, die eine Tröpfcheninfektion begünstigen.
 
Wichtigstes Symptom bei einer akuten Bronchitis ist Husten, oft - aber nicht immer - begleitet von Auswurf (Schleim bzw. Sputum). Wie Sie Bronchitis erkennen, wie man sie effektiv behandelt und welche Hausmittel für eine schnelle Linderung sorgen, lesen Sie hier.

Was ist eine akute Bronchitis?

Unsere Bronchen sind ein großes und weit verzweigtes Netz von feinen Röhren in der Lunge und damit ein zentraler Teil unseres Atemwegssystems, das letztendlich den Austausch zwischen Atemluft und Blut ermöglicht: Die kleinsten Bronchien, die Bronchiolen, münden in die winzigen Lungenbläschen (Alveolen) - hier findet dann der Gasaustausch statt.
 
Bei einer Bronchitis kommt es zu einer Entzündung der Schleimhäute der Bronchien, die in den allermeisten Fällen (rund 90 Prozent) durch Viren ausgelöst wird (vor allem Rhinoviren, Influenzaviren, Parainfluenzaviren, RSV, Coronaviren oder das Humane Metapneumovirus, kurz HMPV).
 
Seltener sind Bakterien die Ursache, sie können sich aber auf eine vorhandene Infektion "draufsetzen" (Stichwort: Superinfektion, siehe Abschnitt Wie lange dauert eine akute Bronchitis?).
 
Selten sind auch Pilze oder eingeatmete Reizstoffe (z. B. Ammoniak oder Magensäure bei Reflux) Ursache einer Bronchitis. Auch Bestrahlungen im Rahmen der Krebstherapie können Bronchitis zur Folge haben.
 
Risikofaktoren wie Rauchen, schlechte Luft/Luftverschmutzung (z. B. Feinstaub, aber auch Schimmelpilze) oder eine Immunschwäche machen anfälliger für Bronchitis an sich und auch für einen schweren Verlauf der Bronchitis.
 
Die akute Bronchitis tritt vor allem in Verbindung mit Erkrankungen der oberen Atemwege (Husten und Schnupfen), aber auch im Rahmen anderer Infektionen, beispielsweise bei Masern oder dem RS-Virus oder Sars-Cov-2 (Corona) auf.
 
Bei Bronchitis entzündet sich die Schleimhaut der Bronchien und die vor allem auslösenden Keime (Viren) greifen die feinen Flimmerhärchen an, die normalerweise zentral für die Selbstreinigung der Bronchien (mukoziliäre Clearance) verantwortlich sind - sie funktionieren nur noch eingeschränkt, außerdem kommt es durch die Entzündung an sich zu mehr Schleimproduktion. Der gestaute (weil nicht mehr durch Flimmerhärchen abtransportierte) Schleim führt zu Hustenreiz und Husten.
 
Auch eine verschleppte Erkältung kann oft zu einer Bronchitis führen. Wird die Bronchitis selbst verschleppt, heilt also nicht aus, kann das ernste Folgen haben und z. B. zu einer Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung oder Rippenfellentzündung führen.
 
Bei sonst gesunden Patienten und Patientinnen heilt eine einfache akute Bronchitis ohne Komplikationen meist in 1 -2 Wochen aus und das ohne gesundheitliche Folgen oder Einschränkungen. Dauert es etwas länger (bis zu vier Wochen), bis die akute Bronchitis überstanden ist, ist das auch noch normal - bei längeren Beschwerden oder wenn Komplikationen wie Atemnot oder Blut im Auswurf auftauchen, sollte man aber dringend Ärztin oder Arzt aufsuchen.

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Wann wird Bronchitis chronisch?

Heilt eine Bronchitis auch binnen drei Monaten nicht aus (und kommt das in mindestens zwei aufeinander folgenden Jahren vor), hat sich laut Weltgesundheitsorganisation WHO eine chronische Bronchitis entwickelt. Diese dauerhafte Entzündung der Bronchien wird vor allem durch anhaltenden (oft Schmerzen verursachenden) Husten und Auswurf (Sputum bzw. Schleim) gekennzeichnet. In den allermeisten Fällen sind Rauchen oder das Einatmen anderer Schadstoffe (z. B. beruflich bedingt oder durch ein Leben vor allem in Ländern mit massiver Luftverschmutzung) verursachende Faktoren für die Chronifizierung.
 
Unterschieden wird bei der chronischen Bronchitis außerdem in zwei wichtige Kategorien:
 
•  einfache chronische Bronchitis
•  obstruktive chronische Bronchitis (laut Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten betrifft sie ca. 20 Prozent der Patientinnen und Patienten mit einfacher Bronchitis).
 
Bei der chronisch obstruktiven Bronchitis sind die Atemwege dauerhaft verengt und das kann auch mit Medikamenten nicht rückgängig gemacht werden. Bei einigen Patientinnen und Patienten ist dann auch die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von Kohlendioxid, also der Gasaustausch in den Lungenbläschen (Alveolen) durch ein Lungenemphysem stark beeinträchtig - die Lungenbläschen sind also teilweise zerstört, teilweise überbläht / aufgebläht und wie beim Asthma fällt vor allem Ausatmen schwer.
 
Die chronisch obstruktive Bronchitis mit Emphysem ist international besser bekannt unter dem Kürzel COPD (englisch für: chronic obstructive pulmonary disease).
 
Während die einfache chronische Bronchitis keine lebensverkürzenden Effekte haben muss, sieht das für die chronische obstruktive Bronchitis mit Lungenemphysem anders aus: Dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten zufolge kann die Lebenszeit dann um 8 - 10 Jahre verkürzt sein.

Bronchien: Bild zeigt Grafik der Lunge mit Luftröhre und Bronchien (Bild: Colourbox)
Welche Symptome hat man bei einer Bronchitis?

Da eine akute Bronchitis meist in Folge oder im Zusammenhang mit Erkältungskrankheiten bzw. Atemwegserkrankungen auftritt, sind auch die Symptome entsprechend "verbunden" und treten im Zusammenspiel auf. Hintergrund: In den allermeisten Fällen wird eine akute Bronchitis von Viren ("Erkältungsviren") verursacht.
 
Typische Symptome bei einer akuten Bronchitis sind zuerst:
 
•  Trockener Husten
•  trockener / kratzender Hals und Rachenraum (durch Husten gereizt)
•  Schnupfen
 
In etwa 50 Prozent der Fälle breitet sich der virale Infekt auf den ganzen Körper aus und führt dann zu folgenden weiteren Symptomen:
 
•  Husten mit Auswurf / Schleim (erst klar oder weißlich, kann später durch zusätzliche bakterielle Infektion grün oder gelb / grünlich, gelblich und zähflüssiger werden)
•  Fieber & Nachtschweiß
•  Halsschmerzen / Heiserkeit
•  Kopfschmerzen
•  geschwollene Lymphknoten an Hals & Kopf
•  Gliederschmerzen & Krankheitsgefühl
•  Schmerzen in der Brust / hinter dem Brustbein (vom Husten)
•  Schlafstörungen (durch Husten wach)
 
Bei akuter Bronchitis, deren Husten von Auswurf (Sputum) begleitet wird, sprechen Ärztinnen und Ärzte von produktiver Bronchitis. Der Körper versucht mit Hilfe des Schleims die Viren aus dem Körper zu werfen (im wahrsten Sinne des Wortes Auswurf), da die vom Infekt angegriffenen Flimmerhärchen der Bronchen diese Aufgabe während einer akuten Bronchitis entweder gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt leisten können.
 
Bleibt die Bonchitis unproduktiv, also trockener Husten / Reizhusten ohne Auswurf, ist sie laut Pneumologinnen und Pneumologen vom Verband Pneumologischer Kliniken e. V. in der Regel bei sonst Gesunden binnen 8 -10 Tagen überstanden.
 
Wenn folgende Symptome auftreten, sollten sie eine akute Bronchitis nicht allein durchstehen, sondern Hilfe bei Ärztin oder Arzt suchen:
 
•  die Bronchitis dauert länger als 10 Tage und Sie husten gelben oder grünen Schleim
•  im Auswurf (Sputum) ist Blut bzw. der Auswurf ist blutig (rosa oder mit Sprenkeln)
•  Sie haben hohes Fieber oder das Fieber kehrt zurück (nach Phase ohne Fieber)
•  Sie haben ein ungewöhnlich starkes Krankheitsgefühl (oft begleitet von Schüttelfrost / hohem Fieber und Nachtschweiß)
•  Sie spüren Atemnot oder Luftnot
•  Atmung wird begleitet von Rasseln, Pfeifen oder Giemen (hohes, trockenes Atemgeräusch), besonders beim Ausatmen
 
Treffen folgende Faktoren auf Sie zu, sollten Sie bei einer akuten Bronchitis ebenfalls medizinische Hilfe hinzuziehen:
 
•  Sie haben Grunderkrankungen oder Schäden an Herz oder Lunge wie Herzschwäche, COPD, Asthma, etc.
•  Sie sind immungeschwächt (durch Erkrankung oder Therapie einer Erkrankung, beispielsweise bei Krebs oder einer Kortisontherapie )
•  Sie sind stark übergewichtig (Adipositas)
•  Kinder und ältere Menschen über 65 Jahre haben ein erhöhtes Risiko für lange, komplizierte oder schwere Verläufe.

Diagnose: Wie wird eine Bronchitis festgestellt?

In der Regel genügen eine ausführliche Anamnese (Arzt-Patienten-Gespräch über Entwicklung, Verlauf und Symptome der Erkrankung), das Abhorchen des Brustkorbs mit dem Stethoskop (Herz & Lunge) und das Abklopfen des Brustraums mit der Hand für eine gute Diagnosebasis in Sachen akute Bronchitis. Auch Ohren, Mundraum, der Rachen und die Lymphknoten im Halsbereich werden in der Regel in Augenschein genommen bzw. betastet. Dazu kommen Standarduntersuchungen wie die Fiebermessung (Erfassung der Körpertemperatur), Pulsmessung und Blutdruckmessung. Insbesondere ist wichtig, ob und welche Atemprobleme Patientin oder Patient hat und ob es auch Atemnot gibt.
 
Beim Abhören stehen die Atemgeräusche (oder Missgeräusche) im Vordergrund: Rasseln, Pfeifen, Brummen oder Griemen deuten auf Schleim an den Bronchien und in der Lunge hin - die Geräusche erzeugt die Luft, wenn sie daran vorbei gleitet. Bei Kindern fällt häufig das sogenannte Röhrenatmen oder Bronchialatmen auf, weil große Bronchen betroffen sind.
 
Beim Abklopfen der Brust geht es darum, über den Klopfschall zu hören, wo eventuelle Sekretablagerungen und Sputumkonzentrationen sind und ob es zu Ergüssen in der Lunge gekommen ist.
 
Haben Ärztin oder Arzt den Verdacht auf eine durch die Bronchitis ausgelöste Lungenentzündung oder bakterielle Superinfektion, können folgende Untersuchungen für die Diagnose (bzw. um Lungenentzündung auszuschließen) notwendig sein:
 
•  Blutuntersuchung / Blutanalyse (z. B. auf der Suche nach erhöhter Zahl weißer Blutkörperchen)
•  Abstrich aus Mund oder Rachen bzw. Laboranalyse des Schleims (Sputum / Auswurf): Hier werden die Bakterien im Labor identifiziert. Sollte ein Antibiotikum notwendig sein, kann ein Antibiogramm (mikrobiologische Analyse der Keime) auch Aufschluss über mögliche Resistenzen geben, um die Therapie effektiver zu machen.
•  Röntgenbild des Brustkorbs (Röntgen-Thorax): Neben einer Lungenentzündung würde sich hier auch Lungenkrebs identifizieren lassen können
•  Lungenfunktionstest: Geht es um eine komplizierte Bronchitis und das Abhören oder der Klopfschall liefern nur unzureichende Ergebnisse für die Diagnose, kann der Lungenfunktionstest Aufschluss über den Grad der Verengung der Atemwege geben (obstruktive oder spastische Bronchitis).

Wie lange ist man bei Bronchitis ansteckend?

In den ersten Tagen mit den heftigsten Symptomen ist die Ansteckungsgefahr für akute Bronchitis am größten (vor allem Husten durch die Verbreitung per Tröpfcheninfektion). Insgesamt besteht sie, solange auch die Symptome (vor allem Husten & Schnupfen) gegeben sind. Das bedeutet in der Regel bei einem sonst gesunden Menschen, dass man mit akuter Bronchitis auch etwa 1 -2 Wochen ansteckend ist.
 
Masken des Typs FFP-2 oder FFP-3 helfen übrigens nicht nur gegen Coronaviren (deren Familie auch Brochitis auslösen kann), sondern auch andere Keime, die man mit Bronchitis in die Raumluft schleudert - ihr Einsatz kann z. B. gefährdete Familienmitglieder schützen.
 
Allgemein sollte man mit Bronchitis so gut es geht zu Hause bleiben und sich schonen.

Hilfe bei Grippe, Erkältung & Co.

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Behandlung: Was hilft bei Bronchitis?

Im Falle einer normalen Bronchitis, die auf einen sonst gesunden Menschen trifft und wenn keine Komplikationen auftreten (Siehe Abschnitt Welche Symptome hat man bei einer Bronchitis?), bedarf es keiner besonderen Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin. Wichtig ist Schonung - gönnen Sie dem Körper die Zeit, die es braucht, um mit der viralen Infektion fertig zu werden. Sport ist unbedingt zu vermeiden. In den meisten Fällen wird dann (wie gesagt: beim Gesunden und ohne Superinfektion) die akute Bronchitis binnen rund zwei Wochen überstanden sein.
 
Antibiotika wären gegen Viren ohnehin sinnlos, kommen also für eine Behandlung nur zum Einsatz, wenn es zu einer bakteriellen Superinfektion oder bakteriellen Sekundärinfektion gekommen ist, sich also Bakterien in einer zweiten Phase auf die akute Bronchitis durch Viren "draufgesetzt" haben. Sie können dann mit Antibiotika bekämpft werden, in Absprache mit Ärztin oder Arzt.
 
Um die akute Bronchitis schnell und gesund loszuwerden, können auch Hausmittel und gute Pflege des eigenen Körpers sehr helfen.
 
Diese Tipps zum Verhalten bei Bronchitis können helfen:
 
•  Unbedingt viel trinken - das hilft den Schleim zu lösen und unterstützt damit die körpereigene Abwehr in Lunge und Bronchien! (Vor allem Tee & Wasser)
•  Husten ist nervig und schlafraubend, aber wichtig - unterdrücken Sie ihn nicht mit Medikamenten! Abhusten ist eine Selbstheilungsmaßnahme des Körpers bei akuter Bronchitis - verzichten Sie unbedingt weitgehend auf Hustenstiller / Hustenblocker (sogenannte Antitussiva, z. B. mit Codein).
•  Ist ein trockener Husten gar nicht mehr auszuhalten (vor allem, weil Sie nicht schlafen können), erkundigen Sie sich bei Ärztin oder Arzt zur bestmöglichen Nutzung von Medikamenten, z. B. auch schmerzstillenden Medikamenten. Bei Husten mit Auswurf sollten Hustenstiller / Hustenblocker noch weniger angewandt werden, als bei trockenem Husten.
•  Vermeiden Sie Alkohol - der Körper braucht jetzt keine Schwächung.
•  Begleiterscheinungen der Bronchitis, wie Fieber oder Gliederschmerzen lassen sich mit rezeptfreien Medikamenten, z. B. Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen lindern. Ibuprofen wirkt zudem entzündungshemmend.
•  Sorgen Sie für eine angenehme Luft im Raum: Sie sollte nicht zu heiß und nicht zu trocken sein, ein feuchtes Tuch kann aufgehängt schon helfen das Raumklima für die Schleimhäute zu verbessern.

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Heilpflanze Zwiebel: Bild zeigt rote Zwiebeln auf einem Haufen (Bild: unsplash/Abhishek Hajare)
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Hilfreiche Hausmittel:

•  Inhalieren von Wasserdampf hilft beim Schleimlösen der oberen Atemwege (etwa 10 - 15 Minuten über einem Topf oder einer Schüssel mit Handtuch über dem Kopf). Bei Bedarf und wenn Sie es vertragen, können dem Wasser ätherische Öle hinzugefügt werden, beispielsweise Kamille, Thymian, Eukalyptus oder Minze. Viele Menschen empfinden auch Salzwasser als angenehm zum Inhalieren - auch davon profitieren die Schleimhäute.
•  Gurgeln mit Salzwasser hilft den Schleimhäuten der oberen Atemwege. Außerdem ist die Mischung entzündungshemmend (gut gegen Bakterien, die sich auf einen Infekt "aufsetzen" wollen) und schmerzstillend (gut nach Tagen mit Husten).
•  Wärmflasche, ein warmes Kirschkernkissen / Körnerkissen (z. B. in Backofen oder Mikrowelle erwärmen) oder warme Wickel im Brustraum fördern die Durchblutung im Brustbereich. Das kann förderlich für Wohlbefinden und auch das Abtragen des Schleims sein. Einen ähnlichen Effekt hat z. B. der klassische Quark-Meerettich-Winkel durch Schärfe auf der Haut.
•  Trinken ist bei Bronchitis ohnehin wichtig - Tees können die Heilung dazu durch ihre ätherischen Öle befördern. Die Effekte wirken zusammen auf eine gute Befeuchtung der Schleimhäute und einen schnellen Abtransport der Keime auf dem "Schleimweg".
- Thymian, Lindenblüten, Spitzwegerich oder Anis sind klassische Tees gegen Probleme der Atemwege und speziell gegen Husten.
- Beruhigend und entzündungshemmend wirken Kammillentee, Tees mit Eisenkraut, Fenchel, Ingwer und / oder Salbei.
- Die Süßholzwurzel soll neben dem entzündungshemmenden Effekt auch schleimtreibend wirken und das Abhusten des Auswurfs fördern.

Wie lange dauert eine akute Bronchitis?

Bei sonst gesunden Patienten und Patientinnen heilt eine einfache akute Bronchitis (produktiv, also mit schleimigem Auswurf / Sputum) ohne Komplikationen meist in 1 -2 Wochen aus. Die Prognose ist dann auch hervorragend dafür, dass die akute Bronchitis ohne gesundheitliche Spätfolgen oder Einschränkungen überstanden wird und ausheilt.
 
Dauert es bei sonst Gesunden etwas länger (bis zu vier Wochen), bis die akute Bronchitis überstanden ist, ist das auch noch normal - bei längeren Beschwerden oder wenn Komplikationen wie Atemnot oder Blut im Auswurf auftauchen, sollte man aber dringend Ärztin oder Arzt aufsuchen!
 
Verläuft die Bonchitis unproduktiv, also bleibt es beim trockenen Reizhusten ohne Auswurf, kann das Pneumologinnen und Pneumologen zufolge auf einen leicht schnelleren Verlauf (bei sonst Gesunden) hindeuten und die Bronchitis also etwa binnen 8 -10 Tagen überstanden sein.
 
Deutlich länger dauert es, wenn sich auf eine akute Bronchitis eine Sekundärinfektion oder bakterielle Folgeinfektion "draufsetzt", also Bakterien die Situation eines angegriffenen Körpers und Immunsystems ausnutzen können. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann auch von bakterieller Superinfektion: dabei vermehren sich Bakterien, die aus dem Mundraum in die unteren Atemwege gelangen, auf der schon durch Viren angegriffenen Schleimhaut und sorgen für noch mehr bzw. intensivere Entzündungen. Mediziner sprechen bei einer Superinfektion auch davon, dass sich aus der einfachen und unkomplizierten akuten Bronchitis eine obstruktive oder spastische Bronchitis entwickelt hat. Symptome dafür sind:
 
•  die Bronchitis ist auch nach 7 - 10 Tagen noch nicht weg
•  husten von gelblichem oder sogar grünem / grünlichem Schleim (gelber oder grüner Auswurf)
•  rasselnde Atemgeräusche
•  (weiterhin) Schmerzen in der Brust
•  manchmal Atemnot / Luftnot
 
Bei einer obstruktiven Bronchitis, also Bronchitis mit bakterieller Superinfektion, sind die Risiken für Folgeerkrankungen und Komplikationen wie z. B. Lungenentzündung (Pneumonie), Herzmuskelentzündung, Rippenfellentzündung oder auch eine Chronifizierung bzw. chronische obstruktive Bronchitis erhöht. Sie sollten dringend einen Arzt oder eine Ärztin hinzuziehen!

Beitrag von Autorin Lucia Hennerici

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