Methodisch-didaktische Hinweise zu "Das große Glück"

 

Unterrichtsmaterial "Das große Glück"

 

Was ist das – Glück? Diese große Frage lädt zum Philosophieren ein.

Ist das große Glück etwas anderes als viele schöne Glücksmomente und was hat es mit der Lebenseinstellung zu tun? Kann man Glück lernen? Die Schülerinnen und Schüler begeben sich selbst auf die Suche nach glücklichen Menschen in ihrer Umgebung, untersuchen die Botschaften von Glücksbringern und Ritualen zum Glück, führen ein Glückstagebuch und sammeln Ideen für eine Glücksausstellung.

 

Methodisch-didaktische Hinweise

Aufgabentyp 1: Mach dich schlau!

Patentrezepte gibt es nicht für das große Glück, deshalb stehtin diesem Themenkomplex der Aufgabentyp "Was denkst du" über das Glück im Mittelpunkt.

Dennoch kann man sich der Frage, was Glück ist, zunächst über Redensarten, Sprichwörter oder Liedtexte nähern. Die Schülerinnen und Schüler lernen so, dass es einen Unterschied zwischen "Glück haben" und "glücklich sein" gibt. Einige Beispiele aus der Erfahrungswelt der Kinder machen das sofort deutlich (Arbeitsblatt "Glück ist nicht gleich Glück").

Redensarten und Sprichwörter sagen viel darüber aus, was man landläufig unter Glück versteht. Die Schülerinnen und Schüler suchen Erklärungen für einige Beispiele.

In allen Kulturen gibt es Rituale und Glückbringer für viele Situationen. Sich damit zu beschäftigen, sagt viel darüber aus, wo Menschen das große Glück verorten. Viele Glücksbringer sollen zum Beispiel das eigene Zuhause schützen, viele Bräuche und Rituale sollen bei bedeutenden Anlässen wie Hochzeiten, Taufen oder zum Jahreswechsel Glück bringen. Hier ist die Grenze zum Aberglauben fließend. Woher Glücksbringer kommen, Beispiele für Rituale aus verschiedenen Kulturen und woher Aberglaube kommt, erklärt ein Sachtext.

Porträts und Lebensgeschichten machen deutlich, wie glückliches Leben gelingen kann. Zwei Geschichten zeigen dies: Selen ist körperbehindert, was sie nicht daran hindert, ein  glückliches Leben zu führen, da sie in ihrer Familie und in ihrer Schule mit vielen Freunden gut aufgehoben ist. Im Magazin "Hallo Glück", das während der Themenwoche im November ausgestrahlt wird, wird die 12jährige Jiner vorgestellt. Sie ist aus dem Iran geflüchtet und lebt nun in Berlin. Sie hofft in einem Land glücklich zu werden, in dem kein Krieg herrscht. Den Film und begleitendes Material werden Sie hier finden. Was Glück bedeutet, kann man natürlich besser beantworten, wenn man schon etwas mehr Lebenserfahrung hat: Pater Georg hat es in der Religion gefunden.

In Steckbriefen fassen die Schülerinnen und Schüler zusammen, was ihnen an den Personen und ihrer Lebenseinstellung besonders auffällt und gefällt. Die Steckbrief-Idee kann bei "Was denkst du"-Aufgaben wieder aufgegriffen werden, wenn die Kinder im eigenen Umfeld nach Beispielen für glückliche Menschen suchen.

Aufgabentyp 2: Was denkst du?

Die Suche nach dem großen Glück lädt zum Philosophieren ein. Das kann zunächst ganz frei geschehen. Hier gibt es zwei Varianten: Die Kinder assoziieren allein und suchen Wörter, die sie mit Glück verbinden ("Wörter für das Glücklichsein") oder sie führen mit der Placemat-Methode zu viert ein stummes Gespräch ("Was bedeutet Glück für euch? Teilt eure Gedanken").

Andere Wörter für Glück zu finden, bedeutet auch, sich mit den verschiedenen Facetten von Glück auseinanderzusetzen. Die Schüler erhalten eine Liste von Synonymen und ordnen sie danach, wie nah sie dem Glück sind. Freude, Jubel, Erfolg oder Zufall – was kommt ihrer Meinung der Bedeutung von Glück besonders nah? Bei der Besprechung der Lösungen der Kinder kommt es bestimmt zu interessanten Diskussionen darüber, was für die Kinder Glück bedeutet. Diese Aufgabe ist nicht von ungefähr bei "Was denkst du" eingeordnet, denn die "Lösungen" sind immer individuell. Das Gleiche gilt für die Aufgabe herauszufinden, was das Gegenteil von Glück bedeutet.

Nachdem die Kinder sich bei "Mach dich schlau" über Sprichwörter und Glücksbringen informiert haben, begeben sie sich zuhause zusammen mit ihren Eltern auf die Suche. Welche Sprichwörter und Rituale sind in der Familie gebräuchlich? Welche Glücksbringer findet man Zuhause? Jede Familie hat sicher einen kleinen Fundus, über den Eltern und Kinder ins Gespräch kommen und einiges aus der Familiengeschichte neu entdecken können. Die Schülerinnen und Schüler erzählen in der Schule davon und bringen Gegenstände oder Fotos davon mit.

Bei den Porträts fallen die positiven Lebenseinstellungen auf. Dies können die Schüler mit zwei Selbstversuchen ausprobieren: In einem Tagebuch schreiben sie über einen gewissen Zeitraum jeden Abend auf, was sie Schönes erlebt haben. Einen Tag lang versuchen sie zudem, allem eine positive Seite abzugewinnen.

Aufgabentyp 3: Macht was zusammen

Die Klasse hat sich mit Sprichwörtern, Redewendungen und Glücksbringern beschäftigt – aus den schönsten Beispielen lässt sich eine Ausstellung zusammenstellen. Natürlich kann man, angeregt von der Sammlung, auch eigene Glücksbringer basteln.

Während bisher das Glück immer in Worte gefasst wurde, kann eine kreative Abschlussaufgabe ein Bild oder eine Collage zum Thema Glück sein. Hier sind die Schülerinnen und Schüler frei in ihrer Ausdrucksform ("Galerie des Glücks").

Ein schön gestaltetes Glücksbuch kann die Schülerinnen und Schüler während der gesamten Aktion Schulstunde begleiten. Hier tragen sie alles ein, was ihnen beim Thema Glück besonders wichtig ist – Lieblingswörter und -glücksbringer, gute Ideen und Ratschläge, die sie nicht vergessen wollen, oder eigene Gedanken und Gefühle. Ein paar Tipps, wie das persönliche Glücksbuch aussehen kann, gibt das Arbeitsblatt "Dein Glücksbuch". Damit ihnen ihr Glückswissen auch später nicht verloren geht …