Neben diversen Kinderplatten waren es Aufnahmen der Sinfonien von Ludwig van Beethoven in aus heutiger Sicht sehr historischen Aufnahmen, u. a. unter Leitung von Eugen Jochum, Paul Kletzki, Igor Markevich.
Wer ist Ihr Lieblingskomponist?
Bis vor einigen Jahren war es Beethoven; jetzt sind es eher einzelne Werke verschiedener Komponisten, die mich besonders faszinieren; darunter die f-Moll-Fantasie von Schubert und die fis-Moll-Sonate von Schumann. Unter den "Neutönern" komme ich an György Ligeti und Bernd Alois Zimmermann nicht vorbei.
Welches Buch könnten Sie immer wieder lesen?
In der Praxis fehlt die Zeit zum Wiederlesen, da so viel neuer Lesestoff wartet, aber die Romane von Jean Paul könnte es noch einmal treffen.
Welches Bild würden Sie am liebsten besitzen?
Lyonel Feininger: Vogel-Wolke; hängt in meinem Büro (natürlich nicht im Original).
Mit welcher Melodie klingelt Ihr Handy?
Rhythmisches Piepen; nicht schön, aber auffällig.
Wann und wo arbeiten Sie am liebsten?
Tagsüber an meinem Schreibtisch bzw. vor dem Mikrophon, abends im Konzert (auf beiden Seiten: als Kritiker oder Pianist).
Mit welcher historischen Persönlichkeit würden Sie sich gerne unterhalten?
Mich würde brennend interessieren, wie sich Lyonel Feininger als Geiger und Maler das Wohltemperierte Klavier von Johann Sebastian Bach selbst beigebracht hat.
Was ist Ihr Hauptcharakterzug?
"Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme nur so selten dazu." (Ödön von Horváth)
Was ist Ihre heimliche Leidenschaft?
Die Songs von Rainald Grebe.
Was kochen Sie für Ihre besten Freunde?
Im Interesse meiner Freunde verzichte ich auf das Kochen.
Wo möchten Sie leben?
Ich glaube, ohne das kulturelle Leben Berlins würde mir einiges fehlen.
Kultur gehört zum Leben, weil...
Diese Frage impliziert einen Rechtfertigungszwang, den die Kultur nicht nötig haben sollte. Deswegen kurz und einfach: Kultur gehört zum Leben.
Im Mittelpunkt stehen zeitgenössische Komponisten und ihre Werke. Auch elektronische Musik, Radiokunst und Neues aus der Off-Szene werden berücksichtigt. Interpretenporträts und Gespräche mit Komponisten runden das Angebot ab.
Die Wirkung der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach ist nach wie vor ungebrochen – der Publikumszuspruch ebenfalls. Selbst hinter der Bühne der Philharmonie und damit hinter den Sängerinnen und Sängern waren die Plätze belegt. Um das interessierte Konzertpublikum muss man sich keine Sorgen machen.
Seit mehreren Jahrzehnten ist der norwegische Pianist Leif Ove Andsnes einer der erfolgreichsten Pianisten überhaupt. Jetzt hat er im Berliner Pierre Boulez Saal sein Solo-Debüt gegeben und mit Geirr Tveitt einen hierzulande ziemlich unbekannten Komponisten ins Zentrum gerückt.
Wenn Lang Lang auftritt, sind die Säle ausverkauft, so auch aktuell bei der Staatskapelle Berlin. Und die Stimmung ist immer entsprechend: großer Jubel und – wie zuletzt – wenigstens ansatzweise stehende Ovationen.