Ein Klavier gegenüber der russischen Botschaft; © Jürgen Buch
Bild: Jürgen Buch

Plakate und Parolen - Solidarität mit der Ukraine

Schon seit dem Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine im Februar 2022 gibt es in Riga und anderen Orten Lettlands viele Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. Besonders auffällig ist der Protest gegen Russlands Krieg in der Umgebung der Russischen Botschaft.

Schon seit dem Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine im Februar 2022 gibt es in Riga und anderen Orten Lettlands viele Zeichen der Solidarität mit der Ukraine. An vielen Gebäuden gibt es Fahnenstangen, an denen neben der lettischen nun auch die ukrainische Fahne weht. Sehr viele Busse des öffentlichen Nahverkehrs haben die ukrainischen Farben blau und gelb auf ihren Türen. Und zahlreiche öffentliche Gebäude zeigen besonders auffällig die ukrainischen Farben, so etwas das Haus der lettischen Regierung.

Aber auch Bürogebäude, kleine Läden oder Cafés zeigen, dass sie in diesem Krieg Partei für die Ukraine ergreifen, indem sie die ukrainischen Farben in ihren Schaufenstern zeigen. Manchmal ist es keine Fahne, sondern wie im Fall eines Cafés Kaffeebohnen, die wie Sonnenstrahlen die ukrainischen Farben zeigen.

Inzwischen gibt es unweit der Altstadt auch ein kleines ukrainisches Restaurant, das von Frauen betrieben wird, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Insgesamt gibt es mittlerweile etwa 40.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Lettland – das insgesamt weniger als zwei Millionen Einwohner hat.

Plakatwand gegenüber der russischen Botschaft. Oben in der Mitte "Ruhm der Ukraine"; © Jürgen Buch
Bild: Jürgen Buch

Parolen, die jeder versteht

Besonders auffällig ist der Protest gegen Russlands Krieg in der Umgebung der russischen Botschaft. Dort ist die Polizeipräsenz erhöht worden, der Gehweg ist zur Hälfte abgesperrt. Auf der anderen Straßenseite gibt es vor einem Kongresszentrum einen großen Platz, auf dem ein ganzer Wald mit ukrainischen Fahnen zu finden ist. Außerdem gibt es zahlreiche Plakate mit Losungen und Parolen, die sich gegen den Krieg wenden. "Ruhm der Ukraine" oder "Helden sterben nicht" sind Parolen, die jeder sofort verstehen kann.

Es gibt etwas versteckter auch viele Bezüge zur russischen Kriegspropaganda: So findet sich auf einem kleinen Plakat der Schriftzug "Рашиzм" auf den weiß-blau-roten Farben der russischen Fahne. Der Begriff "Rashizm" ist eine in der Ukraine verbreitete Verschmelzung der Worte "russian" und "fashizm". Entsprechend werden die russischen Invasoren auch als "rashisty" bezeichnet. Damit wird die russische Propaganda vom Kampf gegen den angeblich in der Ukraine verbreiteten "Faschismus" aufgegriffen und gegen Russland als Angreifer selbst gewendet. Nur das "z" ist auf dem Plakat in lateinischer Schrift geschrieben – ein Verweis auf das "Z", mit dem die russische Armee ihre Militärfahrzeuge kennzeichnet, die in die Ukraine eindringen.

Auf demselben Platz gibt es auch eine Fotoausstellung, die die Schicksale von Flüchtlingen aus der Ukraine erzählt. Und in der Seitenstraße zur Russischen Botschaft hin hängt an einer Hauswand eine überdimensionale Darstellung Putins – der Totenmann im Anzug. Die Straße ist in diesem Abschnitt umbenannt worden und heißt nun "Straße der Unabhängigkeit der Ukraine".

Jürgen Buch, rbbKultur

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rbbKultur und radioeins live aus dem Goethe-Institut in Riga - Radiobrücke Riga

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