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  • Sabrina Janesch: Sibir © Rowohlt
    Rowohlt

    Roman - Sabrina Janesch: "Sibir"

    In der Steppe, in der Heide: Sabrina Janesch erzählt anhand von zwei Kindheiten von Familientraumata und Generationenerbe. Es ist ein starker Roman über Familie und Freundschaften, die Auswirkungen von Erinnerungen auf das eigene Leben und das der nachfolgenden Generationen – und die wichtige Frage, wie man mit Neuankömmlingen umgeht.

    Bewertung:
  • Norbert Gstrein: Mehr als nur ein Fremder © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Essays - Norbert Gstrein: "Mehr als nur ein Fremder"

    Der österreichische Schriftsteller Norbert Gstrein, Jahrgang 1961, gilt als eleganter, anspruchsvoller Stilist. Für seine Romane - zuletzt "Der zweite Jakob" und "Vier Tage, drei Nächte" - hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Jetzt legt er einen Band mit Essays vor, in denen er zum ersten Mal Auskunft über sein eigenes Schreiben, sein Werk und die Leküren seines Lebens gibt.

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  • Nell Zink: Avalon © Rowohlt
    Rowohlt

    Roman - Nell Zink: "Avalon"

    König Artus zog sich der Legende nach auf die mythische Apfelinsel "Avalon" zurück, um seine Wunden zu heilen. In Nell Zinks neuem Roman sind Fantasyromane und ein Touristenkaff namens "Avalon" die Rettung für die Erzählerin.

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  • Eva Gesine Baur: Maria Callas - Die Stimme der Leidenschaft © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Eine Biographie - Eva Gesine Baur: "Maria Callas. Die Stimme der Leidenschaft"

    Sie war eine der Legenden des letzten Jahrhunderts: die Sängerin Maria Callas. Zahlreiche ihrer Opernaufführungen gelten nach wie vor als Sternstunden des Gesangs, gleichzeitig füllte sie mit zahlreichen Skandalen die Klatschpresse. Unter dem Titel "Die Stimme der Leidenschaft" hat die Schriftstellerin und Kulturpublizistin Eva Gesine Baur jetzt eine neue Biografie über Maria Callas vorgelegt.

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  • Jessie Greengrass: Und dann verschwand die Zeit © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Roman - Jessie Greengrass: "Und dann verschwand die Zeit"

    Der Klimawandel verändert schon jetzt unser aller Leben. Die britische Schriftstellerin Jessie Greengrass entwirft in ihrem Roman "Und dann verschwand die Zeit" ein Szenario in einer nicht allzu fernen Zukunft: Dürren und Hochwasser sind an der Tagesordnung - bis eines Tages eine große Flut alles vernichtet. In High House, einer Anhöhe an der Küste Großbritanniens, überleben drei Menschen, weil eine Klimaforscherin für sie vorgesorgt hat. Sehr konkret erzählt Greengrass davon, welches Drama der Klimawandel auf persönlicher Ebene bedeuten kann.

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Buch-Rezensionen

  • Sabrina Janesch: Sibir © Rowohlt
    Rowohlt

    Roman - Sabrina Janesch: "Sibir"

    In der Steppe, in der Heide: Sabrina Janesch erzählt anhand von zwei Kindheiten von Familientraumata und Generationenerbe. Es ist ein starker Roman über Familie und Freundschaften, die Auswirkungen von Erinnerungen auf das eigene Leben und das der nachfolgenden Generationen – und die wichtige Frage, wie man mit Neuankömmlingen umgeht.

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    Norbert Gstrein: Mehr als nur ein Fremder © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Essays - Norbert Gstrein: "Mehr als nur ein Fremder"

    Der österreichische Schriftsteller Norbert Gstrein, Jahrgang 1961, gilt als eleganter, anspruchsvoller Stilist. Für seine Romane - zuletzt "Der zweite Jakob" und "Vier Tage, drei Nächte" - hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Jetzt legt er einen Band mit Essays vor, in denen er zum ersten Mal Auskunft über sein eigenes Schreiben, sein Werk und die Leküren seines Lebens gibt.

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    Nell Zink: Avalon © Rowohlt
    Rowohlt

    Roman - Nell Zink: "Avalon"

    König Artus zog sich der Legende nach auf die mythische Apfelinsel "Avalon" zurück, um seine Wunden zu heilen. In Nell Zinks neuem Roman sind Fantasyromane und ein Touristenkaff namens "Avalon" die Rettung für die Erzählerin.

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    Jessie Greengrass: Und dann verschwand die Zeit © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Roman - Jessie Greengrass: "Und dann verschwand die Zeit"

    Der Klimawandel verändert schon jetzt unser aller Leben. Die britische Schriftstellerin Jessie Greengrass entwirft in ihrem Roman "Und dann verschwand die Zeit" ein Szenario in einer nicht allzu fernen Zukunft: Dürren und Hochwasser sind an der Tagesordnung - bis eines Tages eine große Flut alles vernichtet. In High House, einer Anhöhe an der Küste Großbritanniens, überleben drei Menschen, weil eine Klimaforscherin für sie vorgesorgt hat. Sehr konkret erzählt Greengrass davon, welches Drama der Klimawandel auf persönlicher Ebene bedeuten kann.

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    Kat Menschik, Asta Nielsen: Im Paradies © Galiani Berlin
    Galiani Berlin

    Erzählungen - Kat Menschik, Asta Nielsen: "Im Paradies"

    Sie gilt als der erste Filmstar der Kinogeschichte: Asta Nielsen. Sie war weltweit das Gesicht der großen Stummfilmära, vor allem aber in Deutschland für ihre Vielseitigkeit und Schönheit geliebt und bewundert. Sie war aber nicht nur Schauspielerin, sondern auch Künstlerin und Schriftstellerin. Der Galiani Verlag gibt zusammen mit Kat Menschik in der Reihe "Illustrierte Lieblingsbücher" nun einige – zum Teil bisher in Deutschland unveröffentlichte – Erzählungen von Asta Nielsen heraus.

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    Salman Rushdie: Victory City © Penguin
    Penguin

    Roman - Salman Rushdie: "Victory City"

    Mit der Fatwa zu leben, hieß für Salman Rushdie immer auch, sie zu ignorieren. Er wollte nicht wegen des Todesurteils, das die iranischen Mullahs 1989 über ihn verhängt hatten, berühmt sein, sondern wegen seiner Literatur. Das ist bei seinem heute erscheinenden neuen Roman "Victory City" wieder einmal nicht ganz einfach. Das Buch war gerade fertig, als Rushdie im August des vergangenen Jahres Opfer eines Messer-Attentats wurde. Er überlebte nur knapp, verlor jedoch die Sehfähigkeit auf einem Auge und das Gefühl im linken Arm. Aber er lässt sich, wie er in Interviews sagt, weder vom Trauma noch von den Schmerzen unterkriegen, auch wenn ihm das Schreiben seither schwerfällt.

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    John Irving: Der letzte Sessellift © Diogenes
    Diogenes

    Roman - John Irving: "Der letzte Sessellift"

    Ob "Garp und wie er die Welt sah", "Witwe für ein Jahr", "Lasst die Bären los!","Das Hotel New Hampshire", "Bis ich dich finde", "Letzte Nacht in Twisted River": alle Romane von John Irving sind internationale Bestseller. Manche wurden auch erfolgreich verfilmt: Für das Drehbuch von "Gottes Werk und Teufels Beitrag" bekam Irving sogar einen Oscar. Seine Bücher sind oft viele hundert Seiten stark. Auch der neue Roman des 81-jährigen Autors ist mit 1.088 Seiten ziemlich rekordverdächtig ...

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    Robert Seethaler: Das Café ohne Namen © Claassen
    Claassen

    Roman - Robert Seethaler: "Das Café ohne Namen"

    "Das Café ohne Namen" ist der Ort, an dem Robert Seethaler seinen neuen Roman angesiedelt hat. Mitten in Wien, Mitte der 60er Jahre. Es ist ein "typischer Seethaler" – einfache Menschen, einfache Sprache, Sätze, die wie gedrechselt dastehen, sodass am Ende nur das übrig bleibt, was wirklich wichtig ist: die Gemeinschaft. Nur leider ist der Roman manchmal nah am Kitsch.

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    Ralf Rothmann: Theorie des Regens © Bibliothek Suhrkamp
    Bibliothek Suhrkamp

    Notizen - Ralf Rothmann: "Theorie des Regens"

    Im Mai wird Ralf Rothmann 70 Jahre alt. Das erstaunt bei einem Autor, der, wie er in seinen Notizbüchern immer wieder feststellt, stets jünger aussah als er war und der auch in seinen Büchern jung geblieben ist. Ein Lautsprecher oder einer, der sich im Literaturbetrieb nach vorne drängt, war Rothmann nie. Grundlage und Materialsammlung fürs Schreiben sind seine Notizbücher, aus denen nun unter dem Titel "Theorie des Regens" einige Kostproben zum Geburtstag erscheinen.

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    Clemens Meyer: Clemens Meyer über Christa Wolf © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Essay - Clemens Meyer: "Über Christa Wolf"

    Die Frage hat nichts von ihrer Aktualität verloren: "Wie sind wir so geworden, wie wir heute sind?" Christa Wolf fragte so in ihrer großen autobiografischen Spurensuche "Kindheitsmuster" aus dem Jahr 1976. Clemens Meyer, geboren 1977 in Leipzig, nimmt ihre Frage knapp 50 Jahre später wieder auf. Es ist ein Menschheitsfrage und zugleich der Ausgangspunkt jeglicher Selbsterforschung, denn – und so begann Christa Wolf ihr Buch mit einem Zitat von William Faulkner: "Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen."

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    Kat Menschik, Asta Nielsen: Im Paradies © Galiani Berlin
    Galiani Berlin

    Erzählungen - Kat Menschik, Asta Nielsen: "Im Paradies"

    Sie gilt als der erste Filmstar der Kinogeschichte: Asta Nielsen. Sie war weltweit das Gesicht der großen Stummfilmära, vor allem aber in Deutschland für ihre Vielseitigkeit und Schönheit geliebt und bewundert. Sie war aber nicht nur Schauspielerin, sondern auch Künstlerin und Schriftstellerin. Der Galiani Verlag gibt zusammen mit Kat Menschik in der Reihe "Illustrierte Lieblingsbücher" nun einige – zum Teil bisher in Deutschland unveröffentlichte – Erzählungen von Asta Nielsen heraus.

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    Marc Sinan: Gleissendes Licht © Rowohlt
    Rowohlt

    Roman - Marc Sinan: "Gleißendes Licht"

    Marc Sinan ist einer der originellsten Musiker unserer Tage: Komponist und Gitarrist, daneben auch Prozent und Künstlerischer Leiter einer eigenen Company. In seinen musiktheatralischen Arbeiten spielen oft Themen wie Täter und Opfer oder auch der Völkermord eine zentrale Rolle. Jetzt hat Marc Sinan sein Romandebüt vorgelegt.

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    Martin Suter: Melody © Diogenes
    Diogenes

    Roman - Martin Suter: "Melody"

    Bevor Martin Suter zum Schriftsteller mit Bestseller-Garantie avancierte, war er in der Werbe- und PR-Branche tätig. Seine Romane spielen oft im Milieu der Schönen und Reichen, denen etwas Halbseidenes und Zwielichtiges anhaftet. Seine Figuren frönen einem ausschweifenden Lebensstil und umgeben sich mit Kunstwerken, deren Herkunft im Dunkeln liegt. Besonders erfolgreich ist die Krimi-Serie um den Gentleman-Gauner Allmen, die inzwischen auf sechs Bände angewachsen ist. Sein neuer Roman heißt zwar "Melody" - doch um Musik geht es allenfalls am Rande.

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    A. L. Kennedy: Als lebten wir in einem barmherzigen Land © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - A. L. Kennedy: "Als lebten wir in einem barmherzigen Land"

    Am Anfang des neuen Romans von A. L. Kennedy steht eine Begegnung. Die Erzählerin Anna trifft Buster, 25 Jahre nachdem sie gemeinsam in den 80er Jahren mit einer Gruppe von Straßenkünstlern in Edinburgh demonstrieren gingen. Anna nannte sich damals "The Amazing Annanka Ladystrong", hat mittlerweile einen Sohn und arbeitet als Grundschullehrerin. Inzwischen ist auch klar: Buster war damals ein V-Mann der Behörden ...

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    Judith Hermann: Wir hätten uns alles gesagt © S. Fischer
    S. Fischer

    Frankfurter Poetikvorlesungen - Judith Hermann: "Wir hätten uns alles gesagt"

    In der Berliner Kastanienallee habe sie vor einiger Zeit, nachts, vor einem Spätkauf, ihren früheren Analytiker getroffen, "zwei Jahre nach dem Ende der Psychoanalyse und zum allerersten Mal außerhalb des Raumes, in dem ich jahrelang auf seiner Couch gelegen hatte". So beginnen Judith Hermanns Frankfurter Poetikvorlesungen, die sie 2022 an der Goethe-Universität hielt und die nun bei S. Fischer als Buch erschienen sind.

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    Andreas Maier: Die Heimat; Montage: rbbKultur
    Suhrkamp Verlag

    Roman - Andreas Maier: "Die Heimat"

    "Ortsumgehung" heißt das auf elf Bände angelegte autobiographische Großprojekt, mit dem Andreas Maier die eigene Herkunft in und um Friedberg, Bad Nauheim, die Wetterau und vielleicht noch Frankfurt am Main erforscht und erinnert. Nach dreizehn Jahren ist er nun beim neunten Band "Die Heimat" angekommen, ein Titel, der auch über dem Ganzen stehen könnte.

    Bewertung:
    Tarjei Vesaas: Der Keim; Montage: rbbKultur
    Guggolz Verlag

    Roman - Tarjei Vesaas: "Der Keim"

    Der norwegische Autor Tarjei Vesaas dürfte nicht so vielen Leser*innen ein Begriff sein, doch in Skandinavien sieht das anders aus: Der norwegische Starautor Karl Ove Knausgård bezeichnete Tarjei Vessaas‘ Roman "Die Vögel" als "besten norwegischen Roman, der je geschrieben wurde". Bevor der 1970 verstorbene Autor mit "Die Vögel" weithin bekannt wurde, hatte er aber 1940 seinen ersten größeren Erfolg mit dem Roman "Der Keim", eine symbolstarke philosophische Parabel zu Fragen von Schuld und Sühne. Der Guggolz Verlag gibt das Buch nun in einer Neuübersetzung heraus.

    Bewertung:
    Joshua Cohen: Die Netanjahus © Schöffling & Co.
    Schöffling & Co.

    Roman - Joshua Cohen: "Die Netanjahus"

    "Joshua Cohen ist der Philip Roth von morgen." Wenn der Schriftsteller Maxim Biller einen zwanzig Jahre jüngeren Kollegen zum Nachfolger eines Autors erklärt, in dessen Tradition er sich selbst sieht, dann bewundert er ihn wirklich. Und zwar für den Roman "The Netanjahus“, mit dem Joshua Cohen 2021 den National Jewish Book Award for Fiction gewann und 2022 den renommierten Pulitzer Preis in der Kategorie Fiction. Jetzt ist "Die Netanjahus“ in der großartigen Übersetzung von Ingo Herzke bei Schöffling und Co erschienen.

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    Katja Petrowskaja: Das Foto schaute mich an © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Foto-Kolumnen - Katja Petrowskaja: "Das Foto schaute mich an"

    Seit acht Jahren schreibt Katja Petrowskaja alle drei Wochen einen kurzen Essay zu einem Foto ihrer Wahl in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, lebt seit 1999 in Berlin und ist 2014 mit ihrem Buch "Vielleicht Esther" auch weit über Deutschland hinaus bekannt geworden. "Vielleicht Esther" ist die literarische Erkundung ihrer Kiewer Familiengeschichte. Petrowskajas neues Buch heißt "Das Foto schaute mich an" und versammelt ihre Zeitungstexte von 2015 bis 2021. Sie lesen sich heute wie Bild- und Selbstbefragungen vor einem unangekündigten, aber nahenden großen Krieg.

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    Ulrike Draesner: Die Verwandelten © Penguin
    Penguin

    Roman - Ulrike Draesner: "Die Verwandelten"

    Ulrike Draesner ist eine äußerst vielseitige und vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin, Lyrikerin, Essayistin, Erzählerin. Im Januar veröffentlichte sie einen Band mit gesammelten Gedichten aus 25 Jahren. Jetzt ist ein opulenter neuer Roman von ihr erschienen, 600 Seiten schwer, mit dem Titel "Die Verwandelten". Es ist der dritte Teil einer Trilogie, die sich mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts befasst, mit Nationalsozialismus, Krieg, Flucht und Vertreibung und den Folgen bis in die nächsten Generationen und in die Gegenwart hinein.

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    Merethe Lindstrøm: Nord © Matthes & Seitz Berlin
    Matthes & Seitz Berlin

    Roman - Merethe Lindstrøm: "Nord"

    In dieser Woche jährt sich der großflächige Angriff Russlands auf die Ukraine. Ein Krieg, der mit seinem ganzen Grauen unsere Nachrichten beherrscht und doch in Worten oft nicht zu fassen ist. Die norwegische Sängerin und Schriftstellerin Merethe Lindstrøm hat in ihrem Roman "Nord" versucht, Kriegen eine Sprache zu geben. Der Roman ist jetzt in deutscher Übersetzung erschienen.

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    Karl Ove Knausgård: Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit © Lucherhand
    Luchterhand

    Roman - Karl Ove Knausgård: "Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit"

    Karl Ove Knausgård gilt als einer der wichtigsten Autoren der Gegenwart. Mit der sechsbändigen Romanserie "Min Kamp" ("Mein Kampf") gelang ihm der literarische Durchbruch. Das autofiktionale Projekt wurde in 35 Sprachen übersetzt und vielfach preisgekrönt. Nach einer vierbändigen Prosa-Studie über die Jahreszeiten begann der Autor mit einem neuen, auf fünf Bände angelegten Romanzyklus. Teil eins hieß "Der Morgenstern". Jetzt ist der zweite Teil des Romanprojekts erschienen: Das über 1000 Seiten dicke Roman-Massiv "Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit".

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    Michael Köhlmeier: Frankie © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Michael Köhlmeier: "Frankie"

    Es gab Zeiten, da wurden Adoleszenz-Romane zuverlässig mit Salingers "Fänger im Roggen" verglichen. Naturgemäß schnitten sie bei diesem Vergleich eher schlecht ab. Das war so, bis 2010 Wolfgang Herrndorfs "Tschick" erschien. Seither werden Adoleszenzromane mit "Tschick" verglichen und schneiden dabei in der Regel eher schlecht ab. Wolf Haas hat mit "Junger Mann" 2018 einen weiteren respektablen Jugendroman vorgelegt, und nun versucht sich auch sein österreichischer Landsmann Michael Köhlmeier an diesem Genre.

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    Friedrich Christian Delius: Darling, it’s Dilius! © Rowohlt Berlin
    Rowohlt Berlin

    "Erinnerungen mit großem A" - Friedrich Christian Delius: "Darling, it's Dilius!"

    Am 3. Februar wäre der Schriftsteller und Büchnerpreisträger Friedrich Christian Delius 80 Jahre alt geworden, im Mai letzten Jahres ist er gestorben. Eine ganz besondere Autobiografie hat er kurz vor seinem Tod noch abschließen können: Das Buch "Darling, it's Dilius!" versammelt in etwa 300 Stichworten Erinnerungen - alle fangen mit A an. Von A wie Blutgruppe A, Rhesus-positiv, bis hin zu AZZURRO (in dem Eintrag beschreibt er den azurblauen Himmel über Rom) geht es um Begegnungen, Episoden, Gedanken, Momente seines Lebens, er kramt alte Gedichte hervor und erinnert sich an Weggefährten.

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    Annie Ernaux: Der junge Mann © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Annie Ernaux: "Der junge Mann"

    Sie ist die erste französische Schriftstellerin, die mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde: Annie Ernaux. Am 7. Dezember hat sie ihn in Stockholm entgegengenommen. Bei uns lief zuletzt ihr Film "Die Super-8-Jahre" in den Kinos - eine sehr persönliche Erinnerung an das Leben einer französischen Mittelklassefamilie in den 1970er Jahren. Und nun erscheint ihr aktuelles Buch "Der junge Mann" auf Deutsch. Darin erzählt Annie Ernaux von einer ungewöhnlichen Liebesbeziehung.

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    Rakel Haslund-Gjerrild: Adam im Paradies © Albino Verlag
    Albino Verlag

    Roman - Rakel Haslund-Gjerrild: "Adam im Paradies"

    Die junge dänische Autorin Rakel Haslund-Gjerrild hat mit ihrem Debüt "Alle Himlens Fugle" 2020 in Skandinavien für Furore gesorgt, ein poetischer post-apokalyptischer Roman. Doch erst ihr zweites Buch "Adam im Paradies" ist ins Deutsche übersetzt worden, mit einer ganz anderen Thematik: Das Leben des vermutlich homosexuellen dänischen Jahrhundertwende-Malers Kristian Zahrtmann, der in Deutschland kaum bekannt ist, aber in Skandinavien große Bedeutung hat. Der Roman ist in Dänemark für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert worden.

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    Charles Dickens: Eine Weihnachtsgeschichte © Penguin
    Penguin

    Dickens, Austen, Nietzsche und Conrad - "Penguin Edition": Vier neue Bände in der Klassiker-Reihe

    Es ist jedes Jahr dasselbe: Weihnachten steht vor der Tür - und es fehlen immer noch ein paar passende Geschenke für liebe Freunde und Verwandte. Bücher können bekanntlich nie schaden! Und Klassiker haben den großen Vorteil, dass sie ihre Bewährungsprobe längst bestanden haben. Nur welches Buch ist das Richtige? Versuchen Sie es doch mit den Klassikern der "Penguin-Edition". Dort sind jetzt vier Bücher neu aufgelegt worden, die zu den Meilensteinen der Weltliteratur zählen, und die man unbedingt gelesen haben sollte. Gern auch mehrmals.

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    Amalie Skram: Die Leute vom Hellemyr (4 Bände) © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Norwegische Familiensaga - Amalie Skram: "Die Leute vom Hellemyr"

    In Norwegen wird sie bewundert wie bei uns Thomas Mann oder in Frankreich Honoré de Balzac: die naturalistische Schriftstellerin Amalie Skram, geboren 1846 in Bergen in Norwegen. Der kleine Berliner Guggolz Verlag hat sich die große Aufgabe vorgenommen, ihr Hauptwerk "Die Leute vom Hellemyr" erstmals vollständig ins Deutsche übersetzen zu lassen.

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    Mohamed Mbougar Sarr: Die geheimste Erinnerung der Menschen © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Mohamed Mbougar Sarr: "Die geheimste Erinnerung der Menschen"

    In "Die geheimste Erinnerung der Menschen" nimmt der senegalesische Schriftsteller Mohamed Mbougar Sarr die Leser:innen mit auf eine labyrinthische Detektivjagd mitten ins Herz von Literatur und Kolonialismus. Eine Detektivgeschichte, die der Literatur selbst hinterherjagt und dabei auch noch den Kolonialismus und seine Auswirkungen verhandelt. Das – so viel vorab – ist einfach großartig. Und gleichzeitig auch ziemlich rätselhaft.

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    Maria Stepanova: Mädchen ohne Kleider © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Gedichte - Maria Stepanova: "Mädchen ohne Kleider"

    Maria Stepanova erhält für ihren Lyrikband "Mädchen ohne Kleider" den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2023. Die Begründung der Jury: Die russisch-jüdische Autorin, die 1972 in Moskau geboren wurde und derzeit im deutschen Exil lebt, verhilft dem nicht-imperialen Russland zu einer literarischen Stimme, die es verdient, in ganz Europa gehört zu werden.

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    Peter Handke: Die Zeit und die Räume © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Notizbuch. 24. April – 26. August 1978 - Peter Handke: "Die Zeit und die Räume"

    Seit November 1975 und bis heute führt Peter Handke kontinuierlich seine Notizbücher. Wo er geht und steht – er hat sie immer dabei. Sie umfassen inzwischen mehr als 35.000 Seiten und sind damit der umfangreichste Teil seines Werkes. Die Notizbücher bis 2017 hat das Deutsche Literaturarchiv in Marbach erworben. Dort werden sie in einem langfristigen Projekt nach und nach digitalisiert und Online gestellt. Als erste Beispiel ist das Notizbuch vom 24. April bis zum 26 August 1978 nun dort abruf- und einsehbar. Zugleich ist es pünktlich zu Handkes 80. Geburtstag auch als Buch erschienen.

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    Dirk von Petersdorff: Gewittergäste © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Novelle - Dirk von Petersdorff: "Gewittergäste"

    Wenn ein Gewitter droht, und das auch noch in einer Novelle, dann weiß man, dass sich etwas zusammenbraut. Tatsächlich übernimmt bei Dirk von Petersdorff das Wetter die Führung – oder vielmehr das Klima.

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    Volker Braun: Luf-Passion © Faber & Faber
    Faber & Faber

    Ein Gedichtzyklus - Volker Braun: "Luf-Passion"

    Luf ist eine winzige Insel im Pazifik, die heute zu Papua-Neuguinea gehört. 1880 lebten dort auf sechs Quadratkilometern etwa 400 Menschen, 20 Jahre später waren es nur noch knapp 100. Damals gehörte Luf zum deutschen Kolonialgebiet. Das hieß, dass die Handelsgesellschaft Hernsheim & Co sich das Land und seine Bewohner zu eigen machte. Berühmt ist hierzulande jedoch weniger die Insel Luf, als das Luf-Boot, eines der spektakulärsten Ausstellungsstücke des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum.

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    Julian Barnes: Elizabeth Finch © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Roman - Julian Barnes: "Elizabeth Finch"

    Er hat Krimis geschrieben, historische Romane, Essays und Belletristik - damit ist Julian Barnes einer der vielseitigsten britischen Schriftsteller. Heute erscheint mit "Elisabeth Finch" sein 25. Roman. Dieses Mal hat es ihm der römische Kaiser Julian Apostata angetan, der im 4. Jahrhundert versuchte, den Einfluss des Christentums zurückzudrängen. Barnes interessiert sich vor allem für die Frage, was aus Europa geworden wäre, wenn Julian damit Erfolg gehabt hätte, und er schafft sich ein Romanpersonal, das für ihn diesen Fragen nachgeht.

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    Anuk Arudpragasam: Nach Norden © Hanser Berlin
    Hanser Berlin

    Roman - Anuk Arudpragasam: "Nach Norden"

    Anuk Arudpragasam stand mit seinem zweiten Roman "Nach Norden" 2021 auf der Shortlist für den wichtigsten britischen Literaturpreis, den Man Booker Prize for Fiction. Jedes Jahr wird er an den besten Roman vergeben, der im Vereinigten Königreich erschienen ist. Bekommen hat ihn dann der südafrikanische Autor Damon Galgut für "Das Versprechen" über eine südafrikanische Farmerfamilie - doch Arudpragasam steht Galgut in nichts nach.

    Margaret Atwood: Innigst / Dearly © Berlin Verlag
    Berlin Verlag

    Gedichte eines Lebens / Poems of a Lifetime - Margaret Atwood: "Innigst / Dearly"

    Seit wie vielen Jahren eigentlich wird Margaret Atwood als heiße Kandidatin für den Literaturnobelpreis gehandelt? Kaum jemand bezweifelt, dass die kanadische Autorin, die sich mit Romanen wie "Der Report der Magd", "Zeuginnen" und "Der blinde Mörder" in die Weltliteratur eingeschrieben hat, die Auszeichnung längst hätte bekommen müssen. Nur die Jury in Stockholm ziert sich noch. Vielleicht lässt sie sich ja durch die neuen Gedichte der 1939 geborenen Schriftstellerin erweichen und überzeugen: Im Berlin Verlag erscheint nun der von Jan Wagner ins Deutsche übertragene Gedichtband "Innigst / Dearly".

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    Martin Mosebach: Taube und Wildente © dtv
    dtv

    Roman - Martin Mosebach: "Taube und Wildente"

    "Taube und Wildente" - so heißt das neue Buch von Martin Mosebach. Darin beschreibt er die Sommerferien der Familie Dalandt in der Provence - bis bei dem Ehepaar ein Streit entsteht - über ein Gemälde. Doch dieser Streit geht tiefer. Ein Buch über Schuld, Liebe und Verlust.

    Bewertung:
    Robert Menasse: Die Erweiterung © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Robert Menasse: "Die Erweiterung"

    Für seinen Roman "Die Hauptstadt" ist Robert Menasse 2017 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden. Mit "Die Erweiterung" hat der österreichische Schriftsteller nun einen weiteren Europa-Roman vorgelegt. Darin erzählt er von zwei "Blutsbrüdern", die sich einander im Kampf gegen das kommunistische Regime in Polen verbunden hatten. Später wird der eine Ministerpräsident Polens, der andere macht in der Europäischen Union Karriere, zuständig für die Erweiterungspolitik.

    Abdulrazak Gurnah: Nachleben © Penguin
    Penguin

    Roman - Abdulrazak Gurnah: "Nachleben"

    Zum Ritual des Literaturnobelpreises gehört, dass er oft an jemanden vergeben wird, mit dem niemand gerecht hat. Als Abdulrazak Gurnah im vergangenen Jahr die Auszeichnung erhielt, kannten hierzulande nur wenige den Namen des Autors, der 1948 im (damaligen) Sultanat Sansibar geboren wurde, später nach England floh und lange Jahre an der Universität von Kent als Literaturprofessor tätig war. Jetzt wurde sein bisher jüngster Roman "Nachleben", veröffentlicht 2020 in England, frisch ins Deutsche übertragen.

    Bewertung:
    Ian McEwan: Lektionen © Diogenes
    Diogenes

    Roman - Ian McEwan: "Lektionen"

    "Der Zementgarten", "Abbitte", "Saturday", "Kindeswohl", "Nussschale", "Maschinen wie ich" - die Liste der Romane, mit denen Ian McEwan Weltruhm erlangte, ließe sich noch um viele Titel erweitern. Einige Bücher des 1948 geborenen britischen Autors sind erfolgreich verfilmt worden. Für sein schillerndes Werk hat er viele Auszeichnungen erhalten, auch den Booker-Prize. Regelmäßig wird er als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt. Bekommen hat er ihn - leider - noch nicht. Jetzt ist sein neuer Roman erschienen: "Lektionen". Mit über 700 Seiten der bisher umfangreichste Roman des Autors: sein "Opus Magnum".

    Bewertung:
    Esther Kinsky: Rombo © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Esther Kinsky: "Rombo"

    Das Wort "Rombo" beschreibt ein unheimliches Grollen, das ein Erdbeben ankündigt. Esther Kinsky hat ihrem neuen Roman diesen Titel gegeben. Er stellt die schweren Erdbeben ins Zentrum, die 1976 das Friaul in Italien erschütterten. Tausende Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos. Die Schriftstellerin, Übersetzerin und Lyrikerin nimmt die Naturkatastrophe zum Anlass, um über das Wesen des Erinnerns zu philosophieren. Esther Kinsky ist mit "Rombo" für den Deutschen Buchpreis nominiert.

    Bewertung:
    Theresia Enzensberger: Auf See © Hanser
    Hanser

    Roman - Theresia Enzensberger: "Auf See"

    Als Tochter eines in der Literaturwelt sehr berühmten Vaters sind die künstlerischen Schuhe, in die Theresia Enzensberger steigen muss, naturgemäß ziemlich groß. Dass sie Name und Herkunft nicht als Last und Bürde, sondern als kreativen Ansporn versteht, macht das Werk der 1986 geborenen Autorin umso reizvoller und spannender. Sie schreibt für die FAZ und die ZEIT und gründete das preisgekrönte BLOCK-Magazin. Ihr zweiter Roman "Auf See" wurde sogleich für den Deutschen Buchpreis nominiert.

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    Eeva-Liisa Manner: Das Mädchen auf der Himmelsbrücke © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Roman - Eeva-Liisa Manner: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke"

    Mit Literatur aus Finnland verbinden die meisten blutige Krimis oder alte Sagen. Doch Finnland hat eine vielfältige Literaturgeschichte, die bei uns weitgehend unbekannt ist. Eine der berühmtesten finnischen Autorinnen ist Eeva-Liisa Manner (1921-1996), die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde, aber auch als Autorin von Romanen und Dramen. Im Jahr 1951 ist ihr erster Roman erschienen, der jetzt erst zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt worden ist: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke".

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    Édouard Louis: Anleitung ein anderer zu werden © Aufbau
    Aufbau

    Roman - Édouard Louis: "Anleitung ein anderer zu werden"

    Édouard Louis ist noch nicht ganz 30 Jahre alt, in Frankreich aber längst ein literarischer Star. Furore sorgte bereits sein Debüt "Das Ende von Eddy" aus dem Jahr 2015, in dem er über seine Homosexulaität und die Herklunft aus prekären, armen Verhältnissen in der nordfranzösischen Provinz berichtete. Eddy Bellegueule, das war er selbst, bevor er sich in Édouard Louis umbenannt hat. Diese Verwandlung ist nun Thema seines neuen Romans "Anleitung ein anderer zu werden". Unser Literaturkritiker Jörg Magenau hat ihn gelesen.

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    Lisa Eckhart: Boum © Zsolnay
    Zsolnay

    Roman - Lisa Eckhart: "Boum"

    Die Kabarettistin Lisa Eckhart provoziert gerne und ist so umstritten wie erfolgreich. Jetzt legt die Österreicherin, die in Leipzig wohnt, ihren zweiten Roman vor: „Boum“. Sie fackelt ein Feuerwerk der Fantasie ab und lässt es knallen – ist dabei aber zu sehr auf Provokation und Effekt aus, findet Literaturkritikerin Nadine Kreuzahler.

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    Patrick Modiano: Unterwegs nach Chevreuse © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Patrick Modiano: "Unterwegs nach Chevreuse"

    Patrick Modiano ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart. Für sein schillerndes und umfangreiches Werk bekam er zahlreiche Auszeichnungen, 2014 den Literaturnobelpreis. Die Romane des in Paris lebenden Autors fördern oft verschüttete Erinnerungen zutage und wirken manchmal, als würden sie einen Text wieder lesbar machen, den jemand irgendwann mit unsichtbarer Tinte geschrieben hat. Sein neuer Roman trägt den Titel "Unterwegs nach Chevreuse“".

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    Eeva-Liisa Manner: Das Mädchen auf der Himmelsbrücke © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Roman - Eeva-Liisa Manner: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke"

    Mit Literatur aus Finnland verbinden die meisten blutige Krimis oder alte Sagen. Doch Finnland hat eine vielfältige Literaturgeschichte, die bei uns weitgehend unbekannt ist. Eine der berühmtesten finnischen Autorinnen ist Eeva-Liisa Manner (1921-1996), die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde, aber auch als Autorin von Romanen und Dramen. Im Jahr 1951 ist ihr erster Roman erschienen, der jetzt erst zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt worden ist: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke".

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    Steffen Mensching: Hausers Ausflug © Wallstein
    Wallstein

    Roman - Steffen Mensching: "Hausers Ausflug"

    Begonnen hat Steffen Mensching seine Karriere als anarchistischer Clown und Kabarettist. Inzwischen ist er auch Theaterintendant (in Rudolstadt) und Buchautor. Für seinen Roman "Schermanns Augen" (2018) wurde er mit dem Erich-Fried-Preis und den Preis der Uwe Johnson-Gesellschaft ausgezeichnet. Sein neuer Roman "Hausers Ausflug" ist kürzlich im Wallstein Verlag erschienen. Jörg Magenau hat ihn gelesen.

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    Marianna Leky: Kummer aller Art © Dumont
    Dumont

    Texte - Mariana Leky: "Kummer aller Art"

    Das neue Buch der Bestsellerautorin ist ein wahres Trost-Buch. Und das nicht etwa, weil es hier nur um heitere Dinge geht, ganz im Gegenteil. In ihren kurzen Texten schreibt Mariana Leky von all dem Unbill des Lebens, den wir auch kennen, aber wie sie das tut, das ist ungemein tröstlich.

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    Lily King: Hotel Seattle © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Erzählungen - Lily King: "Hotel Seattle"

    Aufwachsen in schwierigen Familienverhältnissen. Geschiedene Eltern. Alkoholismus. Erste Liebesversuche der Kinder, spätes, neues Liebesglück der Eltern. Selbstzweifel einer Autorin und der Kampf mit dem eigenen Geschriebenen: All das sind Themen der amerikanischen Autorin Lily King, die in ihren Roman und Kurzgeschichten immer wieder auftauchen. Das gilt auch für ihren neuen, bemerkenswerten Erzählungsband "Hotel Seattle".

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  • Eva Gesine Baur: Maria Callas - Die Stimme der Leidenschaft © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Eine Biographie - Eva Gesine Baur: "Maria Callas. Die Stimme der Leidenschaft"

    Sie war eine der Legenden des letzten Jahrhunderts: die Sängerin Maria Callas. Zahlreiche ihrer Opernaufführungen gelten nach wie vor als Sternstunden des Gesangs, gleichzeitig füllte sie mit zahlreichen Skandalen die Klatschpresse. Unter dem Titel "Die Stimme der Leidenschaft" hat die Schriftstellerin und Kulturpublizistin Eva Gesine Baur jetzt eine neue Biografie über Maria Callas vorgelegt.

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    Barrie Kosky: Und Vorhang auf, hallo! © Insel
    Insel

    Erinnerungen - Barrie Kosky: "Und Vorhang auf, hallo!"

    Zehn Jahre lang war Barrie Kosky Intendant der Komischen Oper in Berlin und hat nicht nur das Haus, sondern auch das Opernleben in Berlin maßgeblich geprägt. Jetzt hat er seine Erinnerungen vorgelegt in seinem neuen Buch "Und Vorhang auf, hallo!". Der Untertitel: "Ein Leben mit Salome, Mariza, Miss Piggy & Co."

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    Staatliche Museen zu Berlin: Alte Nationalgalerie. Kunst im langen 19. Jahrhunder © E. A. Seemann Henschel
    XY

    Bestandskatalog - "Alte Nationalgalerie. Kunst im langen 19. Jahrhundert"

    Werke von Caspar David Friedrich, Adolph Menzel, Max Liebermann, Claude Monet oder Paula Modersohn-Becker: Die Alte Nationalgalerie in Berlin verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen zur Kunst des 19. Jahrhunderts in Deutschland – die man in komprimierter Form jetzt auch nach Hause mitnehmen kann: Der in überarbeiteter Form neu herausgegebene Bestandskatalog verzeichnet über 600 Kunstwerke – längst nicht die gesamte Sammlung, aber doch mehr, als in der Dauerausstellung zu sehen sind.

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    Édouard Louis u. Ken Loach: Gespräch über Kunst und Politik © S. Fischer
    S. Fischer

    Sachbuch - Édouard Louis und Ken Loach: "Gespräch über Kunst und Politik"

    Zwischen ihnen liegen 55 Jahre, und doch verstehen sie sich gut. Der englische Filmregisseur Ken Loach und der junge Autor Édouard Louis aus Nordfrankreich. Was sie verbindet ist ihre Herkunft aus der Arbeiterklasse und ihr kritischer Blick auf die kapitalistische Gesellschaft. Jetzt ist ein schmnales Buch der beiden erschienen, ein "Gespräch über Kunst und Politik", so der Titel.

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    Christiane Wiesenfeldt: Die Anfänge der Romantik in der Musik © Bärenreiter-Verlag
    Bärenreiter-Verlag

    Sachbuch - Christiane Wiesenfeldt: "Die Anfänge der Romantik in der Musik"

    Romantische Musik – darunter haben viele eine Vorstellung. Auch die Frage, wann die Romantik als Epoche war, kann man so ungefähr beantworten. Aber eben nur ungefähr. Wann hat die Romantik in der Musik eigentlich genau begonnen? Und woran macht man das fest? War Beethoven ein Klassiker oder ein Romantiker? Die Musikwissenschaftlerin Christiane Wiesenfeldt hat genau darüber ein Buch geschrieben: "Die Anfänge der Romantik in der Musik".

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    Ljudmila Ulitzkaja: Die Erinnerung nicht vergessen © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Persönliche Aufzeichnungen und politische Essays - Ljudmila Ulitzkaja: "Die Erinnerung nicht vergessen"

    Seit 2012 gehört die russische Autorin Ljudmila Ulitzkaja zu den Wenigen, die immer wieder gegen Putin protestierten und die den Krieg gegen die Ukraine schon 2014 beim Namen nannten. Im Februar 2022 unterschrieb sie eine Petition, in der der Einmarsch im Nachbarland als "Schande" bezeichnet wurde. Daraufhin mußte sie das Land verlassen. Ihr neues Buch, gerade erschienen, heißt: "Die Erinnerung nicht vergessen" - es sind persönliche Aufzeichnungen und politische Essays.

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    Galia Ackerman, Stéphane Courtois: Schwarzbuch Putin © Piper
    Piper

    Sachbuch - Galia Ackerman u. Stéphane Courtois (Hg.): "Schwarzbuch Putin"

    Wer ist Wladimir Putin? Warum hat er mehrere Kriege entfacht? Warum ist er so besessen von der Eroberung der Ukraine? Spätestens seit Russland die Ukraine überfallen hat, stellen sich viele solche Fragen. Das Schwarzbuch Putin verspricht Antworten darauf. Herausgeber sind die Historikerin Galia Ackerman und Stéphane Courtois. Courtois hat schon das "Schwarzbuch Kommunismus" herausgegeben.

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    Albrecht Riethmüller: Beethoven im Film © Edition Text + Kritik
    Edition Text + Kritik

    Sachbuch - Albrecht Riethmüller: "Beethoven im Film"

    Ludwig van Beethoven ist nicht nur einer der bekanntesten Komponisten überhaupt – auch für die Leinwand ist sein Leben und Schaffen von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Wie genau, das untersucht jetzt ein neues Buch, herausgegeben von dem Musikwissenschaftler Albrecht Riethmüller. Eigentlich war das als Tagung zum Beethoven-Jahr 2020 geplant, musste dann aber pandemiebedingt abgesagt werden. Und so wurden die Vorträge zu Aufsätzen umgearbeitet.

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    Helmut Lethen: Der Sommer des Großinquisitors © Rowohlt Berlin
    Rowohlt Berlin

    Über die Faszination des Bösen - Helmut Lethen: "Der Sommer des Großinquisitors"

    Als der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen auf den Großinquisitor aus der Legende Dostojewskis stieß, hat diese Figur ihn sofort elektrisiert. Der verknöcherte Greis, der den wiedergekehrten Jesus auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, ist für Lethen die Inkarnation des Bösen oder vielmehr eines Machtapparats, für den Moral nicht zählt. Lethen untersucht in seinem fulminaten, hochaktuellen Essay die Wirkungsgeschichte von Dostojewskis Legende und entdeckt ihre Spuren in der Esoterik des Fin de Siècle, in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, in der stalinistischen Sowjetunion und überall, wo politische Gegner verfolgt werden.

    Thomas Leibnitz: Verrisse © Residenz Verlag
    Residenz Verlag

    Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg - Thomas Leibnitz: "Verrisse"

    Verrisse haben eine große Tradition. Seitdem über Musik geschrieben wird, haben Kritikerinnen und Kritiker für das mögliche Nichtgefallen deutliche Worte gefunden. Und so manche Verrisse lesen sich auch ziemlich vergnüglich. Der österreichische Musikwissenschaftler, Germanist und Publizist Thomas Leibnitz hat sich in seinem Buch "Verrisse. Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg" damit auseinandergesetzt.

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    Johan Eklöf: Das Verschwinden der Nacht; Montage: rbbKultur
    Droemer HC

    Sachbuch - Johan Eklöf: "Das Verschwinden der Nacht"

    Etwas 6.000 Sterne kann der Mensch mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen – und noch zahllose andere Himmelskörper. Allerdings nur, wenn absolute Dunkelheit um ihn herum herrscht. In Las Vegas, einem der hellsten Orte der Welt, sehen die Menschen höchstens zehn Sterne. Der schwedische Autor und Zoologe Johan Eklöf hat ein Buch über die Lichtverschmutzung geschrieben, die uns den Blick in den Himmel verwehrt, aber vor allem die Natur bedroht.

    Bewertung:
    Melanie Unseld: Musikgeschcihte "Klassik" © Bärenreiter Studienbücher Musik 21
    Bärenreiter Studienbücher Musik 21

    Reihe zur Musikgeschichte - Melanie Unseld: "Musikgeschichte Klassik"

    Wer sich mit der Epoche der "Klassik" auseinandersetzt, hat die Schwierigkeit, zunächst definieren zu müssen, wie sich das eingrenzen lässt. Melanie Unseld findet für ihre Darstellung der musikalischen Klassik eine schlüssige Lösung.

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    Helmut Lethen: Der Sommer des Großinquisitors © Rowohlt Berlin
    Rowohlt Berlin

    Über die Faszination des Bösen - Helmut Lethen: "Der Sommer des Großinquisitors"

    Als der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen auf den Großinquisitor aus der Legende Dostojewskis stieß, hat diese Figur ihn sofort elektrisiert. Der verknöcherte Greis, der den wiedergekehrten Jesus auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, ist für Lethen die Inkarnation des Bösen oder vielmehr eines Machtapparats, für den Moral nicht zählt. Lethen untersucht in seinem fulminaten, hochaktuellen Essay die Wirkungsgeschichte von Dostojewskis Legende und entdeckt ihre Spuren in der Esoterik des Fin de Siècle, in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, in der stalinistischen Sowjetunion und überall, wo politische Gegner verfolgt werden.

    Serhij Zhadan: Himmel über Charkiw © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Nachrichten vom Überleben im Krieg - Serhij Zhadan: "Himmel über Charkiw"

    Am Sonntag wird der ukrainische Sänger, Lyriker und Romanautor Serhij Zhadan mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Wie er den Angriffskrieg Russlands auf sein Land und auf seine Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine erlebt hat – das ist in einem Buch nachzulesen, das der Suhrkamp Verlag sehr schnell anlässlich des Friedenspreises zusammengestellt hat. Es heißt "Himmel über Charkiw" und versammelt Facebook und Twitter-Nachrichten von Serhij Zahdan ab dem 24. Februar.

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    Johan Eklöf: Das Verschwinden der Nacht; Montage: rbbKultur
    Droemer HC

    Sachbuch - Johan Eklöf: "Das Verschwinden der Nacht"

    Etwas 6.000 Sterne kann der Mensch mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen – und noch zahllose andere Himmelskörper. Allerdings nur, wenn absolute Dunkelheit um ihn herum herrscht. In Las Vegas, einem der hellsten Orte der Welt, sehen die Menschen höchstens zehn Sterne. Der schwedische Autor und Zoologe Johan Eklöf hat ein Buch über die Lichtverschmutzung geschrieben, die uns den Blick in den Himmel verwehrt, aber vor allem die Natur bedroht.

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    Karol Berger: Jenseits der Vernunft © Metzler/Bärenreiter
    Metzler/Bärenreiter

    Form und Bedeutung in Wagners Musikdramen - Karol Berger: "Jenseits der Vernunft"

    Bücher über Richard Wagner füllen die Regale längst meterweise. Aber immer wieder gibt es Neuerscheinungen zu diesem Komponisten. Jetzt hat der Musikwissenschaftler Karol Berger unter dem Titel "Jenseits der Vernunft" ein Buch über – wie es im Untertitel heißt – "Form und Bedeutung in Wagners Musikdramen" verfasst.

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    Georg M. Oswald: Das Grundgesetz. Ein literarischer Kommentar © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Ein literarischer Kommentar - Georg M. Oswald (Hsg.): "Das Grundgesetz"

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar." – "Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit." – "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich." – Große Worte, grundsätzliche Rechte und Pflichten, festgeschrieben im deutschen Grundgesetz. Gerade in Krisenzeiten wie in der Corona-Pandemie wurden und werden diese Sätze hinterfragt und heftig diskutiert. Dieses Buch kommentiert und kritisiert das Grundgesetz – vielstimmig, erhellend, konstruktiv.

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    Byung-Chul Han: Vita contemplativa © Ullstein
    Ullstein

    Gegenentwurf zu Hannah Arendts "Vita activa oder vom tätigen Leben" - Byung-Chul Han: "Vita contemplativa oder von der Untätigkeit"

    Ständig fühlen wir uns im Alltag rastlos, gestresst und überfordert. Sehnsüchtig warten wir auf den Urlaub und hoffen auf Erholung. Aber wir wollen auch in der Freizeit möglichst viel erleben, hetzen von einem Kultur-Event zum nächsten, checken ständig unsere Mails. Kaum aus den Ferien zurück, sind wir wieder im alten Trott. Warum können wir nicht mehr abschalten und das Nichtstun genießen? Und wie sähe unser Leben aus, wenn wir nicht immer aktiv handeln, sondern mal die Seele baumeln lassen? Vielleicht kann Byung-Chul Han darauf antworten.

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    Iso Camartin: Warum Johann Sebastian Bach keine Oper schrieb © rüffer & rub
    rüffer & rub

    Sachbuch - Iso Camartin: "Warum Johann Sebastian Bach keine Oper schrieb"

    Weit über 1.000 Werke sind von Johann Sebastian Bach überliefert: Kantaten, Motetten, Passionen, Orgel- und Cembalomusik, Konzerte und vieles mehr. Nur eines hat er nie geschrieben: eine Oper. Der Schweizer Publizist Iso Camartin ist jetzt der Frage nach dem Warum nachgegangen.

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    Sergii Rudenko: Selenskyj © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Eine politische Biografie - Sergii Rudenko: "Selenskyj"

    Mit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine ist die Friedensordnung in Europa zerstört, sind Freiheit und Selbstbestimmung in Gefahr. "Am 24. Februar begann der totale Krieg", sagt Wolodymyr Selenskyj, der ukrainische Präsident, der klarstellt, dass sein Land auch andere Völker verteidigt und im Kampf um die Freiheit vor allem eines braucht: Waffen. Doch wer ist eigentlich dieser Mann, der sich vom belächelten Schauspieler zum Widerstandshelden der freien Welt gewandelt hat? Wie konnte ein Komiker es schaffen, Präsident zu werden, welche Werte vertritt er, was sind seine Ziele? Vielleicht kann ein Buch weiterhelfen: "Selenskyj. Eine politische Biografie", verfasst von Sergii Rudenko.

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    Gary Schunack: Ahoi, Berlin | Bernd Siegmund: Das Oderbruch | Robert Zagolla: Brandenburg © be.bra verlag
    be.bra verlag

    Drei Buchempfehlungen - Ausflugstipps für Berlin und Brandenburg

    Ferienzeit ist Ausflugszeit. Jetzt ist er endlich da, der Sommer. Wer noch nicht im Urlaub ist oder keinen geplant hat, will jetzt, ob allein, zu zweit oder mit den Kindern, hinaus ins Grüne, will frische Luft atmen, sich am Wasser vergnügen, Tiere beobachten, Kultur tanken, etwas erleben. Wer nach Hinweisen und Anregungen für einen gelungenen Ausflug in die Umgebung sucht, findet in dem auf Reiseliteratur spezialisierten be.bra verlag genau das Richtige.

    Christoph Brumme: Im Schatten des Krieges © S. Hirzel
    S. Hirzel

    Tagebuchaufzeichnungen aus der Ukraine - Christoph Brumme: "Im Schatten des Krieges"

    Zu Beginn dieser Tagebuchaufzeichnungen des Schriftstellers Christoph Brumme fragt dessen 11-jähriger Steifsohn Kolja: "Müssen wir fliehen? Wird Putin unser geliebtes Poltawa in Schutt und Asche bombardieren, wie er das schon vor mehr als zwanzig Jahren mit Grosny gemacht hat?" Fragen eines Kindes in Zeiten des Krieges in der Ukraine, Fragen, die naheliegen. Irritierend ist bloß, dass sie von Kolja schon am 25. Januar gestellt wurden, da dieses Ukraine-Tagebuch von Brumme beginnt.

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    Maria Stepanova: Der Körper kehrt wieder; Montage: rbbKultur
    Suhrkamp

    Gedichte - Maria Stepanova: "Der Körper kehrt wieder"

    Vor zwei Jahren sorgte die russische Schriftstellerin Maria Stepanova mit dem 'Metaroman'
    "Nach dem Gedächtnis" für Aufsehen. Höchste Zeit, dass sie nun auch als Dichterin - in Russland ist sie eine der wichtigsten Stimmen der Gegenwartslyrik – auf Deutsch entdeckt werden kann.

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  • Annie Ernaux "Erinnerung eines Mädchens" / Montage rbb
    Suhrkamp

    Autobiografie - Annie Ernaux: "Erinnerung eines Mädchens"

    Mit jahrzehntelanger Verspätung wird die französische Schriftstellerin Annie Ernaux endlich auch im deutschsprachigen Raum entdeckt. Entdeckt wird damit auch die neuartige Form autobiografischen Schreibens, die Annie Ernaux entwickelt und zu ihrem literarischen Lebensprojekt gemacht hat.

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  • Marie Hüttner: Ist Oma noch zu retten? © Thienemann
    Thienemann

    Kinderbuch | ab 10 Jahren - Marie Hüttner: "Ist Oma noch zu retten?"

    Ob Oma noch zu retten ist? Das muss die 11-jährige Pia Schneider so schnell wie möglich herausfinden. Denn sie ist ohne Eltern zur Großmutter gereist, um Sommerferienwochen bei ihr zu verbringen. Doch am Bahnhof erscheint Oma Lore nicht. Und als Pia verwundert zu ihr nach Hause stapft, ist sie auch dort nicht anzutreffen. Sie bleibt spurlos verschwunden und taucht sogar erst auf den letzten 30 der über 250 Seiten dieses Kinderkrimis auf.

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    Lara Schützsack: Derselbe Mond © FISCHER Sauerländer
    FISCHER Sauerländer

    Kinder- und Jugendbuch ab 11 Jahren - Lara Schützsack: "Derselbe Mond"

    Die Berliner Autorin Lara Schützsack wurde 2014 für ihr Debüt "Und auch so bitterkalt" über ein magersüchtiges Mädchen mit gleich zwei renommierten Jugendliteraturpreisen - dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis und dem Ulla-Hahn-Autorenpreis - ausgezeichnet. Inzwischen hat sie vier Bücher geschrieben. In allen geht es ums Erwachsenwerden und die kleineren und größeren Probleme, die damit verbunden sind. Das gilt auch für ihr neues Buch "Derselbe Mond".

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    Susin Nielsen: Peanuts und andere Katastrophen © Urachhaus
    Urachhaus

    Kinder- und Jugendbuch ab 11 Jahren - Susin Nielsen: "Peanuts und andere Katastrophen"

    Die kanadische Autorin Susin Nielsen wollte schon immer Schriftstellerin werden und irgendwann einen originellen Jugendroman schreiben, nahm bis dahin aber ein paar Umwege: Sie kochte für die Crew der kanadischen Jugendserie "Degrassi Junior High", wo man ihr Essen nach eigener Aussage hasste, aber ihr Schreibtalent erkannte. Nach zahlreichen Drehbüchern für verschiedene Fernsehserien veröffentlichte sie 2008 tatsächlich ihr erstes Jugendbuch "Word Nerd". Der Verlag Urachhaus hat es jetzt unter einem neuen Titel zum ersten Mal auf Deutsch veröffentlicht.

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    Paul Maar: Ein Hund mit Flügeln. Erfundenes und Erlebtes © S. Fischer
    S. Fischer

    Erfundenes und Erlebtes - Paul Maar: "Ein Hund mit Flügeln"

    Er ist der Erfinder des "Sams" – dieses seltsame freche Wesen mit roten Haaren und blauen Punkten im Gesicht, das in das triste Leben des ängstlichen Herrn Taschenbier platzt. Doch Paul Maar hat viele andere Kinderbücher geschrieben und selbst illustriert. Und mit seinen Stücken gilt er als einer der meist gespielten, lebenden Theaterautoren. Heute erscheint sein neues Buch "Ein Hund mit Flügeln: Erfundenes und Erlebtes" - mit bisher unveröffentlichten Texten.

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    Peter Vegas: Hab keine Angst, kleines Dunkel © Aladin
    Aladin

    Kinderbuch | ab 4 Jahren - Peter Vegas: "Hab keine Angst, kleines Dunkel"

    Der aus Auckland stammende Autor Peter Vegas , hierzulande noch wenig bekannt, und der französische Illustrator Benjamin Chaud, der bereits über 70 Kinderbücher veröffentlicht hat, packen zusammen ein heißes Eisen an, das viele Kinder umtreibt: die Dunkelheit. Auf dem Cover des großen Bilderbuchs sitzt ein Kind im dunklen Zimmer und hält sich eine Taschenlampe unters Kinn. Der Lichtkegel beleuchtet das Gesicht und den Titel: "Hab keine Angst, kleines Dunkel".

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    Gulraiz Sharif: Ey hör mal! © Arctis Verlag
    Arctis Verlag

    Kinderbuch | ab 12 Jahren - Gulraiz Sharif: "Ey hör mal!"

    In seinem Debütroman "Ey hör mal!" hat sich der norwegische Autor Gulraiz Sharif lange vor dem mutmaßlich islamistischen Anschlag auf einen queeren Nachtclub in Oslon mit dem Thema Queerness in muslimischen Familien beschäftigt und damit einen Nerv getroffen: In Norwegen wurde sein Jugendbuch als Sensation gehandelt und mit dem Debütantenpreis für Kinder- und Jugendliteratur des norwegischen Kulturministeriums ausgezeichnet.

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    Marie Parakenings: Berliner Tiere © Kulturverlag Kadmos
    Kulturverlag Kadmos

    Ein kleiner Guide für Naturbanausen und Stadtkinder - Marie Parakenings: "Berliner Tiere"

    Wer sagt, Städte seien schlecht für die Umwelt? Es kommt ganz darauf an, wie man Städte und ihre Natur betrachtet. Ein Büchlein aus dem Kadmos Verlag klärt über die Artenvielfalt in Berlin auf: "Berliner Tiere. Ein kleiner Guide für Naturbanausen und Stadtkinder", geschrieben und illustriert von Marie Parakenings, das jetzt neu bearbeitet schon in der dritten Auflage erscheint.

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  • Sabrina Janesch: Sibir © Rowohlt
    Rowohlt

    Roman - Sabrina Janesch: "Sibir"

    In der Steppe, in der Heide: Sabrina Janesch erzählt anhand von zwei Kindheiten von Familientraumata und Generationenerbe. Es ist ein starker Roman über Familie und Freundschaften, die Auswirkungen von Erinnerungen auf das eigene Leben und das der nachfolgenden Generationen – und die wichtige Frage, wie man mit Neuankömmlingen umgeht.

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    Norbert Gstrein: Mehr als nur ein Fremder © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Essays - Norbert Gstrein: "Mehr als nur ein Fremder"

    Der österreichische Schriftsteller Norbert Gstrein, Jahrgang 1961, gilt als eleganter, anspruchsvoller Stilist. Für seine Romane - zuletzt "Der zweite Jakob" und "Vier Tage, drei Nächte" - hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Jetzt legt er einen Band mit Essays vor, in denen er zum ersten Mal Auskunft über sein eigenes Schreiben, sein Werk und die Leküren seines Lebens gibt.

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    Nell Zink: Avalon © Rowohlt
    Rowohlt

    Roman - Nell Zink: "Avalon"

    König Artus zog sich der Legende nach auf die mythische Apfelinsel "Avalon" zurück, um seine Wunden zu heilen. In Nell Zinks neuem Roman sind Fantasyromane und ein Touristenkaff namens "Avalon" die Rettung für die Erzählerin.

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    Eva Gesine Baur: Maria Callas - Die Stimme der Leidenschaft © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Eine Biographie - Eva Gesine Baur: "Maria Callas. Die Stimme der Leidenschaft"

    Sie war eine der Legenden des letzten Jahrhunderts: die Sängerin Maria Callas. Zahlreiche ihrer Opernaufführungen gelten nach wie vor als Sternstunden des Gesangs, gleichzeitig füllte sie mit zahlreichen Skandalen die Klatschpresse. Unter dem Titel "Die Stimme der Leidenschaft" hat die Schriftstellerin und Kulturpublizistin Eva Gesine Baur jetzt eine neue Biografie über Maria Callas vorgelegt.

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    Jessie Greengrass: Und dann verschwand die Zeit © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Roman - Jessie Greengrass: "Und dann verschwand die Zeit"

    Der Klimawandel verändert schon jetzt unser aller Leben. Die britische Schriftstellerin Jessie Greengrass entwirft in ihrem Roman "Und dann verschwand die Zeit" ein Szenario in einer nicht allzu fernen Zukunft: Dürren und Hochwasser sind an der Tagesordnung - bis eines Tages eine große Flut alles vernichtet. In High House, einer Anhöhe an der Küste Großbritanniens, überleben drei Menschen, weil eine Klimaforscherin für sie vorgesorgt hat. Sehr konkret erzählt Greengrass davon, welches Drama der Klimawandel auf persönlicher Ebene bedeuten kann.

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    Kat Menschik, Asta Nielsen: Im Paradies © Galiani Berlin
    Galiani Berlin

    Erzählungen - Kat Menschik, Asta Nielsen: "Im Paradies"

    Sie gilt als der erste Filmstar der Kinogeschichte: Asta Nielsen. Sie war weltweit das Gesicht der großen Stummfilmära, vor allem aber in Deutschland für ihre Vielseitigkeit und Schönheit geliebt und bewundert. Sie war aber nicht nur Schauspielerin, sondern auch Künstlerin und Schriftstellerin. Der Galiani Verlag gibt zusammen mit Kat Menschik in der Reihe "Illustrierte Lieblingsbücher" nun einige – zum Teil bisher in Deutschland unveröffentlichte – Erzählungen von Asta Nielsen heraus.

    Bewertung:
    Salman Rushdie: Victory City © Penguin
    Penguin

    Roman - Salman Rushdie: "Victory City"

    Mit der Fatwa zu leben, hieß für Salman Rushdie immer auch, sie zu ignorieren. Er wollte nicht wegen des Todesurteils, das die iranischen Mullahs 1989 über ihn verhängt hatten, berühmt sein, sondern wegen seiner Literatur. Das ist bei seinem heute erscheinenden neuen Roman "Victory City" wieder einmal nicht ganz einfach. Das Buch war gerade fertig, als Rushdie im August des vergangenen Jahres Opfer eines Messer-Attentats wurde. Er überlebte nur knapp, verlor jedoch die Sehfähigkeit auf einem Auge und das Gefühl im linken Arm. Aber er lässt sich, wie er in Interviews sagt, weder vom Trauma noch von den Schmerzen unterkriegen, auch wenn ihm das Schreiben seither schwerfällt.

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    John Irving: Der letzte Sessellift © Diogenes
    Diogenes

    Roman - John Irving: "Der letzte Sessellift"

    Ob "Garp und wie er die Welt sah", "Witwe für ein Jahr", "Lasst die Bären los!","Das Hotel New Hampshire", "Bis ich dich finde", "Letzte Nacht in Twisted River": alle Romane von John Irving sind internationale Bestseller. Manche wurden auch erfolgreich verfilmt: Für das Drehbuch von "Gottes Werk und Teufels Beitrag" bekam Irving sogar einen Oscar. Seine Bücher sind oft viele hundert Seiten stark. Auch der neue Roman des 81-jährigen Autors ist mit 1.088 Seiten ziemlich rekordverdächtig ...

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    Robert Seethaler: Das Café ohne Namen © Claassen
    Claassen

    Roman - Robert Seethaler: "Das Café ohne Namen"

    "Das Café ohne Namen" ist der Ort, an dem Robert Seethaler seinen neuen Roman angesiedelt hat. Mitten in Wien, Mitte der 60er Jahre. Es ist ein "typischer Seethaler" – einfache Menschen, einfache Sprache, Sätze, die wie gedrechselt dastehen, sodass am Ende nur das übrig bleibt, was wirklich wichtig ist: die Gemeinschaft. Nur leider ist der Roman manchmal nah am Kitsch.

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    Ralf Rothmann: Theorie des Regens © Bibliothek Suhrkamp
    Bibliothek Suhrkamp

    Notizen - Ralf Rothmann: "Theorie des Regens"

    Im Mai wird Ralf Rothmann 70 Jahre alt. Das erstaunt bei einem Autor, der, wie er in seinen Notizbüchern immer wieder feststellt, stets jünger aussah als er war und der auch in seinen Büchern jung geblieben ist. Ein Lautsprecher oder einer, der sich im Literaturbetrieb nach vorne drängt, war Rothmann nie. Grundlage und Materialsammlung fürs Schreiben sind seine Notizbücher, aus denen nun unter dem Titel "Theorie des Regens" einige Kostproben zum Geburtstag erscheinen.

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    Barrie Kosky: Und Vorhang auf, hallo! © Insel
    Insel

    Erinnerungen - Barrie Kosky: "Und Vorhang auf, hallo!"

    Zehn Jahre lang war Barrie Kosky Intendant der Komischen Oper in Berlin und hat nicht nur das Haus, sondern auch das Opernleben in Berlin maßgeblich geprägt. Jetzt hat er seine Erinnerungen vorgelegt in seinem neuen Buch "Und Vorhang auf, hallo!". Der Untertitel: "Ein Leben mit Salome, Mariza, Miss Piggy & Co."

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    Clemens Meyer: Clemens Meyer über Christa Wolf © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Essay - Clemens Meyer: "Über Christa Wolf"

    Die Frage hat nichts von ihrer Aktualität verloren: "Wie sind wir so geworden, wie wir heute sind?" Christa Wolf fragte so in ihrer großen autobiografischen Spurensuche "Kindheitsmuster" aus dem Jahr 1976. Clemens Meyer, geboren 1977 in Leipzig, nimmt ihre Frage knapp 50 Jahre später wieder auf. Es ist ein Menschheitsfrage und zugleich der Ausgangspunkt jeglicher Selbsterforschung, denn – und so begann Christa Wolf ihr Buch mit einem Zitat von William Faulkner: "Das Vergangene ist nicht tot, es ist nicht einmal vergangen."

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    Kat Menschik, Asta Nielsen: Im Paradies © Galiani Berlin
    Galiani Berlin

    Erzählungen - Kat Menschik, Asta Nielsen: "Im Paradies"

    Sie gilt als der erste Filmstar der Kinogeschichte: Asta Nielsen. Sie war weltweit das Gesicht der großen Stummfilmära, vor allem aber in Deutschland für ihre Vielseitigkeit und Schönheit geliebt und bewundert. Sie war aber nicht nur Schauspielerin, sondern auch Künstlerin und Schriftstellerin. Der Galiani Verlag gibt zusammen mit Kat Menschik in der Reihe "Illustrierte Lieblingsbücher" nun einige – zum Teil bisher in Deutschland unveröffentlichte – Erzählungen von Asta Nielsen heraus.

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    Staatliche Museen zu Berlin: Alte Nationalgalerie. Kunst im langen 19. Jahrhunder © E. A. Seemann Henschel
    XY

    Bestandskatalog - "Alte Nationalgalerie. Kunst im langen 19. Jahrhundert"

    Werke von Caspar David Friedrich, Adolph Menzel, Max Liebermann, Claude Monet oder Paula Modersohn-Becker: Die Alte Nationalgalerie in Berlin verfügt über eine der bedeutendsten Sammlungen zur Kunst des 19. Jahrhunderts in Deutschland – die man in komprimierter Form jetzt auch nach Hause mitnehmen kann: Der in überarbeiteter Form neu herausgegebene Bestandskatalog verzeichnet über 600 Kunstwerke – längst nicht die gesamte Sammlung, aber doch mehr, als in der Dauerausstellung zu sehen sind.

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    Marc Sinan: Gleissendes Licht © Rowohlt
    Rowohlt

    Roman - Marc Sinan: "Gleißendes Licht"

    Marc Sinan ist einer der originellsten Musiker unserer Tage: Komponist und Gitarrist, daneben auch Prozent und Künstlerischer Leiter einer eigenen Company. In seinen musiktheatralischen Arbeiten spielen oft Themen wie Täter und Opfer oder auch der Völkermord eine zentrale Rolle. Jetzt hat Marc Sinan sein Romandebüt vorgelegt.

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    Martin Suter: Melody © Diogenes
    Diogenes

    Roman - Martin Suter: "Melody"

    Bevor Martin Suter zum Schriftsteller mit Bestseller-Garantie avancierte, war er in der Werbe- und PR-Branche tätig. Seine Romane spielen oft im Milieu der Schönen und Reichen, denen etwas Halbseidenes und Zwielichtiges anhaftet. Seine Figuren frönen einem ausschweifenden Lebensstil und umgeben sich mit Kunstwerken, deren Herkunft im Dunkeln liegt. Besonders erfolgreich ist die Krimi-Serie um den Gentleman-Gauner Allmen, die inzwischen auf sechs Bände angewachsen ist. Sein neuer Roman heißt zwar "Melody" - doch um Musik geht es allenfalls am Rande.

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    A. L. Kennedy: Als lebten wir in einem barmherzigen Land © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - A. L. Kennedy: "Als lebten wir in einem barmherzigen Land"

    Am Anfang des neuen Romans von A. L. Kennedy steht eine Begegnung. Die Erzählerin Anna trifft Buster, 25 Jahre nachdem sie gemeinsam in den 80er Jahren mit einer Gruppe von Straßenkünstlern in Edinburgh demonstrieren gingen. Anna nannte sich damals "The Amazing Annanka Ladystrong", hat mittlerweile einen Sohn und arbeitet als Grundschullehrerin. Inzwischen ist auch klar: Buster war damals ein V-Mann der Behörden ...

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    Judith Hermann: Wir hätten uns alles gesagt © S. Fischer
    S. Fischer

    Frankfurter Poetikvorlesungen - Judith Hermann: "Wir hätten uns alles gesagt"

    In der Berliner Kastanienallee habe sie vor einiger Zeit, nachts, vor einem Spätkauf, ihren früheren Analytiker getroffen, "zwei Jahre nach dem Ende der Psychoanalyse und zum allerersten Mal außerhalb des Raumes, in dem ich jahrelang auf seiner Couch gelegen hatte". So beginnen Judith Hermanns Frankfurter Poetikvorlesungen, die sie 2022 an der Goethe-Universität hielt und die nun bei S. Fischer als Buch erschienen sind.

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    Andreas Maier: Die Heimat; Montage: rbbKultur
    Suhrkamp Verlag

    Roman - Andreas Maier: "Die Heimat"

    "Ortsumgehung" heißt das auf elf Bände angelegte autobiographische Großprojekt, mit dem Andreas Maier die eigene Herkunft in und um Friedberg, Bad Nauheim, die Wetterau und vielleicht noch Frankfurt am Main erforscht und erinnert. Nach dreizehn Jahren ist er nun beim neunten Band "Die Heimat" angekommen, ein Titel, der auch über dem Ganzen stehen könnte.

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    Tarjei Vesaas: Der Keim; Montage: rbbKultur
    Guggolz Verlag

    Roman - Tarjei Vesaas: "Der Keim"

    Der norwegische Autor Tarjei Vesaas dürfte nicht so vielen Leser*innen ein Begriff sein, doch in Skandinavien sieht das anders aus: Der norwegische Starautor Karl Ove Knausgård bezeichnete Tarjei Vessaas‘ Roman "Die Vögel" als "besten norwegischen Roman, der je geschrieben wurde". Bevor der 1970 verstorbene Autor mit "Die Vögel" weithin bekannt wurde, hatte er aber 1940 seinen ersten größeren Erfolg mit dem Roman "Der Keim", eine symbolstarke philosophische Parabel zu Fragen von Schuld und Sühne. Der Guggolz Verlag gibt das Buch nun in einer Neuübersetzung heraus.

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    Joshua Cohen: Die Netanjahus © Schöffling & Co.
    Schöffling & Co.

    Roman - Joshua Cohen: "Die Netanjahus"

    "Joshua Cohen ist der Philip Roth von morgen." Wenn der Schriftsteller Maxim Biller einen zwanzig Jahre jüngeren Kollegen zum Nachfolger eines Autors erklärt, in dessen Tradition er sich selbst sieht, dann bewundert er ihn wirklich. Und zwar für den Roman "The Netanjahus“, mit dem Joshua Cohen 2021 den National Jewish Book Award for Fiction gewann und 2022 den renommierten Pulitzer Preis in der Kategorie Fiction. Jetzt ist "Die Netanjahus“ in der großartigen Übersetzung von Ingo Herzke bei Schöffling und Co erschienen.

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    Katja Petrowskaja: Das Foto schaute mich an © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Foto-Kolumnen - Katja Petrowskaja: "Das Foto schaute mich an"

    Seit acht Jahren schreibt Katja Petrowskaja alle drei Wochen einen kurzen Essay zu einem Foto ihrer Wahl in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, lebt seit 1999 in Berlin und ist 2014 mit ihrem Buch "Vielleicht Esther" auch weit über Deutschland hinaus bekannt geworden. "Vielleicht Esther" ist die literarische Erkundung ihrer Kiewer Familiengeschichte. Petrowskajas neues Buch heißt "Das Foto schaute mich an" und versammelt ihre Zeitungstexte von 2015 bis 2021. Sie lesen sich heute wie Bild- und Selbstbefragungen vor einem unangekündigten, aber nahenden großen Krieg.

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    Ulrike Draesner: Die Verwandelten © Penguin
    Penguin

    Roman - Ulrike Draesner: "Die Verwandelten"

    Ulrike Draesner ist eine äußerst vielseitige und vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin, Lyrikerin, Essayistin, Erzählerin. Im Januar veröffentlichte sie einen Band mit gesammelten Gedichten aus 25 Jahren. Jetzt ist ein opulenter neuer Roman von ihr erschienen, 600 Seiten schwer, mit dem Titel "Die Verwandelten". Es ist der dritte Teil einer Trilogie, die sich mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts befasst, mit Nationalsozialismus, Krieg, Flucht und Vertreibung und den Folgen bis in die nächsten Generationen und in die Gegenwart hinein.

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    Merethe Lindstrøm: Nord © Matthes & Seitz Berlin
    Matthes & Seitz Berlin

    Roman - Merethe Lindstrøm: "Nord"

    In dieser Woche jährt sich der großflächige Angriff Russlands auf die Ukraine. Ein Krieg, der mit seinem ganzen Grauen unsere Nachrichten beherrscht und doch in Worten oft nicht zu fassen ist. Die norwegische Sängerin und Schriftstellerin Merethe Lindstrøm hat in ihrem Roman "Nord" versucht, Kriegen eine Sprache zu geben. Der Roman ist jetzt in deutscher Übersetzung erschienen.

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    Karl Ove Knausgård: Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit © Lucherhand
    Luchterhand

    Roman - Karl Ove Knausgård: "Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit"

    Karl Ove Knausgård gilt als einer der wichtigsten Autoren der Gegenwart. Mit der sechsbändigen Romanserie "Min Kamp" ("Mein Kampf") gelang ihm der literarische Durchbruch. Das autofiktionale Projekt wurde in 35 Sprachen übersetzt und vielfach preisgekrönt. Nach einer vierbändigen Prosa-Studie über die Jahreszeiten begann der Autor mit einem neuen, auf fünf Bände angelegten Romanzyklus. Teil eins hieß "Der Morgenstern". Jetzt ist der zweite Teil des Romanprojekts erschienen: Das über 1000 Seiten dicke Roman-Massiv "Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit".

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    Michael Köhlmeier: Frankie © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Michael Köhlmeier: "Frankie"

    Es gab Zeiten, da wurden Adoleszenz-Romane zuverlässig mit Salingers "Fänger im Roggen" verglichen. Naturgemäß schnitten sie bei diesem Vergleich eher schlecht ab. Das war so, bis 2010 Wolfgang Herrndorfs "Tschick" erschien. Seither werden Adoleszenzromane mit "Tschick" verglichen und schneiden dabei in der Regel eher schlecht ab. Wolf Haas hat mit "Junger Mann" 2018 einen weiteren respektablen Jugendroman vorgelegt, und nun versucht sich auch sein österreichischer Landsmann Michael Köhlmeier an diesem Genre.

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    Édouard Louis u. Ken Loach: Gespräch über Kunst und Politik © S. Fischer
    S. Fischer

    Sachbuch - Édouard Louis und Ken Loach: "Gespräch über Kunst und Politik"

    Zwischen ihnen liegen 55 Jahre, und doch verstehen sie sich gut. Der englische Filmregisseur Ken Loach und der junge Autor Édouard Louis aus Nordfrankreich. Was sie verbindet ist ihre Herkunft aus der Arbeiterklasse und ihr kritischer Blick auf die kapitalistische Gesellschaft. Jetzt ist ein schmnales Buch der beiden erschienen, ein "Gespräch über Kunst und Politik", so der Titel.

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    Christiane Wiesenfeldt: Die Anfänge der Romantik in der Musik © Bärenreiter-Verlag
    Bärenreiter-Verlag

    Sachbuch - Christiane Wiesenfeldt: "Die Anfänge der Romantik in der Musik"

    Romantische Musik – darunter haben viele eine Vorstellung. Auch die Frage, wann die Romantik als Epoche war, kann man so ungefähr beantworten. Aber eben nur ungefähr. Wann hat die Romantik in der Musik eigentlich genau begonnen? Und woran macht man das fest? War Beethoven ein Klassiker oder ein Romantiker? Die Musikwissenschaftlerin Christiane Wiesenfeldt hat genau darüber ein Buch geschrieben: "Die Anfänge der Romantik in der Musik".

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    Friedrich Christian Delius: Darling, it’s Dilius! © Rowohlt Berlin
    Rowohlt Berlin

    "Erinnerungen mit großem A" - Friedrich Christian Delius: "Darling, it's Dilius!"

    Am 3. Februar wäre der Schriftsteller und Büchnerpreisträger Friedrich Christian Delius 80 Jahre alt geworden, im Mai letzten Jahres ist er gestorben. Eine ganz besondere Autobiografie hat er kurz vor seinem Tod noch abschließen können: Das Buch "Darling, it's Dilius!" versammelt in etwa 300 Stichworten Erinnerungen - alle fangen mit A an. Von A wie Blutgruppe A, Rhesus-positiv, bis hin zu AZZURRO (in dem Eintrag beschreibt er den azurblauen Himmel über Rom) geht es um Begegnungen, Episoden, Gedanken, Momente seines Lebens, er kramt alte Gedichte hervor und erinnert sich an Weggefährten.

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    Ljudmila Ulitzkaja: Die Erinnerung nicht vergessen © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Persönliche Aufzeichnungen und politische Essays - Ljudmila Ulitzkaja: "Die Erinnerung nicht vergessen"

    Seit 2012 gehört die russische Autorin Ljudmila Ulitzkaja zu den Wenigen, die immer wieder gegen Putin protestierten und die den Krieg gegen die Ukraine schon 2014 beim Namen nannten. Im Februar 2022 unterschrieb sie eine Petition, in der der Einmarsch im Nachbarland als "Schande" bezeichnet wurde. Daraufhin mußte sie das Land verlassen. Ihr neues Buch, gerade erschienen, heißt: "Die Erinnerung nicht vergessen" - es sind persönliche Aufzeichnungen und politische Essays.

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    Galia Ackerman, Stéphane Courtois: Schwarzbuch Putin © Piper
    Piper

    Sachbuch - Galia Ackerman u. Stéphane Courtois (Hg.): "Schwarzbuch Putin"

    Wer ist Wladimir Putin? Warum hat er mehrere Kriege entfacht? Warum ist er so besessen von der Eroberung der Ukraine? Spätestens seit Russland die Ukraine überfallen hat, stellen sich viele solche Fragen. Das Schwarzbuch Putin verspricht Antworten darauf. Herausgeber sind die Historikerin Galia Ackerman und Stéphane Courtois. Courtois hat schon das "Schwarzbuch Kommunismus" herausgegeben.

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    Annie Ernaux: Der junge Mann © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Annie Ernaux: "Der junge Mann"

    Sie ist die erste französische Schriftstellerin, die mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde: Annie Ernaux. Am 7. Dezember hat sie ihn in Stockholm entgegengenommen. Bei uns lief zuletzt ihr Film "Die Super-8-Jahre" in den Kinos - eine sehr persönliche Erinnerung an das Leben einer französischen Mittelklassefamilie in den 1970er Jahren. Und nun erscheint ihr aktuelles Buch "Der junge Mann" auf Deutsch. Darin erzählt Annie Ernaux von einer ungewöhnlichen Liebesbeziehung.

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    Rakel Haslund-Gjerrild: Adam im Paradies © Albino Verlag
    Albino Verlag

    Roman - Rakel Haslund-Gjerrild: "Adam im Paradies"

    Die junge dänische Autorin Rakel Haslund-Gjerrild hat mit ihrem Debüt "Alle Himlens Fugle" 2020 in Skandinavien für Furore gesorgt, ein poetischer post-apokalyptischer Roman. Doch erst ihr zweites Buch "Adam im Paradies" ist ins Deutsche übersetzt worden, mit einer ganz anderen Thematik: Das Leben des vermutlich homosexuellen dänischen Jahrhundertwende-Malers Kristian Zahrtmann, der in Deutschland kaum bekannt ist, aber in Skandinavien große Bedeutung hat. Der Roman ist in Dänemark für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert worden.

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    Albrecht Riethmüller: Beethoven im Film © Edition Text + Kritik
    Edition Text + Kritik

    Sachbuch - Albrecht Riethmüller: "Beethoven im Film"

    Ludwig van Beethoven ist nicht nur einer der bekanntesten Komponisten überhaupt – auch für die Leinwand ist sein Leben und Schaffen von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Wie genau, das untersucht jetzt ein neues Buch, herausgegeben von dem Musikwissenschaftler Albrecht Riethmüller. Eigentlich war das als Tagung zum Beethoven-Jahr 2020 geplant, musste dann aber pandemiebedingt abgesagt werden. Und so wurden die Vorträge zu Aufsätzen umgearbeitet.

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    Charles Dickens: Eine Weihnachtsgeschichte © Penguin
    Penguin

    Dickens, Austen, Nietzsche und Conrad - "Penguin Edition": Vier neue Bände in der Klassiker-Reihe

    Es ist jedes Jahr dasselbe: Weihnachten steht vor der Tür - und es fehlen immer noch ein paar passende Geschenke für liebe Freunde und Verwandte. Bücher können bekanntlich nie schaden! Und Klassiker haben den großen Vorteil, dass sie ihre Bewährungsprobe längst bestanden haben. Nur welches Buch ist das Richtige? Versuchen Sie es doch mit den Klassikern der "Penguin-Edition". Dort sind jetzt vier Bücher neu aufgelegt worden, die zu den Meilensteinen der Weltliteratur zählen, und die man unbedingt gelesen haben sollte. Gern auch mehrmals.

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    Amalie Skram: Die Leute vom Hellemyr (4 Bände) © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Norwegische Familiensaga - Amalie Skram: "Die Leute vom Hellemyr"

    In Norwegen wird sie bewundert wie bei uns Thomas Mann oder in Frankreich Honoré de Balzac: die naturalistische Schriftstellerin Amalie Skram, geboren 1846 in Bergen in Norwegen. Der kleine Berliner Guggolz Verlag hat sich die große Aufgabe vorgenommen, ihr Hauptwerk "Die Leute vom Hellemyr" erstmals vollständig ins Deutsche übersetzen zu lassen.

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    Mohamed Mbougar Sarr: Die geheimste Erinnerung der Menschen © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Mohamed Mbougar Sarr: "Die geheimste Erinnerung der Menschen"

    In "Die geheimste Erinnerung der Menschen" nimmt der senegalesische Schriftsteller Mohamed Mbougar Sarr die Leser:innen mit auf eine labyrinthische Detektivjagd mitten ins Herz von Literatur und Kolonialismus. Eine Detektivgeschichte, die der Literatur selbst hinterherjagt und dabei auch noch den Kolonialismus und seine Auswirkungen verhandelt. Das – so viel vorab – ist einfach großartig. Und gleichzeitig auch ziemlich rätselhaft.

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    Maria Stepanova: Mädchen ohne Kleider © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Gedichte - Maria Stepanova: "Mädchen ohne Kleider"

    Maria Stepanova erhält für ihren Lyrikband "Mädchen ohne Kleider" den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2023. Die Begründung der Jury: Die russisch-jüdische Autorin, die 1972 in Moskau geboren wurde und derzeit im deutschen Exil lebt, verhilft dem nicht-imperialen Russland zu einer literarischen Stimme, die es verdient, in ganz Europa gehört zu werden.

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    Helmut Lethen: Der Sommer des Großinquisitors © Rowohlt Berlin
    Rowohlt Berlin

    Über die Faszination des Bösen - Helmut Lethen: "Der Sommer des Großinquisitors"

    Als der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen auf den Großinquisitor aus der Legende Dostojewskis stieß, hat diese Figur ihn sofort elektrisiert. Der verknöcherte Greis, der den wiedergekehrten Jesus auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, ist für Lethen die Inkarnation des Bösen oder vielmehr eines Machtapparats, für den Moral nicht zählt. Lethen untersucht in seinem fulminaten, hochaktuellen Essay die Wirkungsgeschichte von Dostojewskis Legende und entdeckt ihre Spuren in der Esoterik des Fin de Siècle, in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, in der stalinistischen Sowjetunion und überall, wo politische Gegner verfolgt werden.

    Peter Handke: Die Zeit und die Räume © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Notizbuch. 24. April – 26. August 1978 - Peter Handke: "Die Zeit und die Räume"

    Seit November 1975 und bis heute führt Peter Handke kontinuierlich seine Notizbücher. Wo er geht und steht – er hat sie immer dabei. Sie umfassen inzwischen mehr als 35.000 Seiten und sind damit der umfangreichste Teil seines Werkes. Die Notizbücher bis 2017 hat das Deutsche Literaturarchiv in Marbach erworben. Dort werden sie in einem langfristigen Projekt nach und nach digitalisiert und Online gestellt. Als erste Beispiel ist das Notizbuch vom 24. April bis zum 26 August 1978 nun dort abruf- und einsehbar. Zugleich ist es pünktlich zu Handkes 80. Geburtstag auch als Buch erschienen.

    Bewertung:
    Thomas Leibnitz: Verrisse © Residenz Verlag
    Residenz Verlag

    Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg - Thomas Leibnitz: "Verrisse"

    Verrisse haben eine große Tradition. Seitdem über Musik geschrieben wird, haben Kritikerinnen und Kritiker für das mögliche Nichtgefallen deutliche Worte gefunden. Und so manche Verrisse lesen sich auch ziemlich vergnüglich. Der österreichische Musikwissenschaftler, Germanist und Publizist Thomas Leibnitz hat sich in seinem Buch "Verrisse. Respektloses zu großer Musik von Beethoven bis Schönberg" damit auseinandergesetzt.

    Bewertung:
    Dirk von Petersdorff: Gewittergäste © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Novelle - Dirk von Petersdorff: "Gewittergäste"

    Wenn ein Gewitter droht, und das auch noch in einer Novelle, dann weiß man, dass sich etwas zusammenbraut. Tatsächlich übernimmt bei Dirk von Petersdorff das Wetter die Führung – oder vielmehr das Klima.

    Bewertung:
    Johan Eklöf: Das Verschwinden der Nacht; Montage: rbbKultur
    Droemer HC

    Sachbuch - Johan Eklöf: "Das Verschwinden der Nacht"

    Etwas 6.000 Sterne kann der Mensch mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen – und noch zahllose andere Himmelskörper. Allerdings nur, wenn absolute Dunkelheit um ihn herum herrscht. In Las Vegas, einem der hellsten Orte der Welt, sehen die Menschen höchstens zehn Sterne. Der schwedische Autor und Zoologe Johan Eklöf hat ein Buch über die Lichtverschmutzung geschrieben, die uns den Blick in den Himmel verwehrt, aber vor allem die Natur bedroht.

    Bewertung:
    Volker Braun: Luf-Passion © Faber & Faber
    Faber & Faber

    Ein Gedichtzyklus - Volker Braun: "Luf-Passion"

    Luf ist eine winzige Insel im Pazifik, die heute zu Papua-Neuguinea gehört. 1880 lebten dort auf sechs Quadratkilometern etwa 400 Menschen, 20 Jahre später waren es nur noch knapp 100. Damals gehörte Luf zum deutschen Kolonialgebiet. Das hieß, dass die Handelsgesellschaft Hernsheim & Co sich das Land und seine Bewohner zu eigen machte. Berühmt ist hierzulande jedoch weniger die Insel Luf, als das Luf-Boot, eines der spektakulärsten Ausstellungsstücke des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum.

    Bewertung:
    Julian Barnes: Elizabeth Finch © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Roman - Julian Barnes: "Elizabeth Finch"

    Er hat Krimis geschrieben, historische Romane, Essays und Belletristik - damit ist Julian Barnes einer der vielseitigsten britischen Schriftsteller. Heute erscheint mit "Elisabeth Finch" sein 25. Roman. Dieses Mal hat es ihm der römische Kaiser Julian Apostata angetan, der im 4. Jahrhundert versuchte, den Einfluss des Christentums zurückzudrängen. Barnes interessiert sich vor allem für die Frage, was aus Europa geworden wäre, wenn Julian damit Erfolg gehabt hätte, und er schafft sich ein Romanpersonal, das für ihn diesen Fragen nachgeht.

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    Melanie Unseld: Musikgeschcihte "Klassik" © Bärenreiter Studienbücher Musik 21
    Bärenreiter Studienbücher Musik 21

    Reihe zur Musikgeschichte - Melanie Unseld: "Musikgeschichte Klassik"

    Wer sich mit der Epoche der "Klassik" auseinandersetzt, hat die Schwierigkeit, zunächst definieren zu müssen, wie sich das eingrenzen lässt. Melanie Unseld findet für ihre Darstellung der musikalischen Klassik eine schlüssige Lösung.

    Bewertung:
    Anuk Arudpragasam: Nach Norden © Hanser Berlin
    Hanser Berlin

    Roman - Anuk Arudpragasam: "Nach Norden"

    Anuk Arudpragasam stand mit seinem zweiten Roman "Nach Norden" 2021 auf der Shortlist für den wichtigsten britischen Literaturpreis, den Man Booker Prize for Fiction. Jedes Jahr wird er an den besten Roman vergeben, der im Vereinigten Königreich erschienen ist. Bekommen hat ihn dann der südafrikanische Autor Damon Galgut für "Das Versprechen" über eine südafrikanische Farmerfamilie - doch Arudpragasam steht Galgut in nichts nach.

    Margaret Atwood: Innigst / Dearly © Berlin Verlag
    Berlin Verlag

    Gedichte eines Lebens / Poems of a Lifetime - Margaret Atwood: "Innigst / Dearly"

    Seit wie vielen Jahren eigentlich wird Margaret Atwood als heiße Kandidatin für den Literaturnobelpreis gehandelt? Kaum jemand bezweifelt, dass die kanadische Autorin, die sich mit Romanen wie "Der Report der Magd", "Zeuginnen" und "Der blinde Mörder" in die Weltliteratur eingeschrieben hat, die Auszeichnung längst hätte bekommen müssen. Nur die Jury in Stockholm ziert sich noch. Vielleicht lässt sie sich ja durch die neuen Gedichte der 1939 geborenen Schriftstellerin erweichen und überzeugen: Im Berlin Verlag erscheint nun der von Jan Wagner ins Deutsche übertragene Gedichtband "Innigst / Dearly".

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    Helmut Lethen: Der Sommer des Großinquisitors © Rowohlt Berlin
    Rowohlt Berlin

    Über die Faszination des Bösen - Helmut Lethen: "Der Sommer des Großinquisitors"

    Als der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen auf den Großinquisitor aus der Legende Dostojewskis stieß, hat diese Figur ihn sofort elektrisiert. Der verknöcherte Greis, der den wiedergekehrten Jesus auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, ist für Lethen die Inkarnation des Bösen oder vielmehr eines Machtapparats, für den Moral nicht zählt. Lethen untersucht in seinem fulminaten, hochaktuellen Essay die Wirkungsgeschichte von Dostojewskis Legende und entdeckt ihre Spuren in der Esoterik des Fin de Siècle, in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, in der stalinistischen Sowjetunion und überall, wo politische Gegner verfolgt werden.

    Serhij Zhadan: Himmel über Charkiw © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Nachrichten vom Überleben im Krieg - Serhij Zhadan: "Himmel über Charkiw"

    Am Sonntag wird der ukrainische Sänger, Lyriker und Romanautor Serhij Zhadan mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Wie er den Angriffskrieg Russlands auf sein Land und auf seine Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine erlebt hat – das ist in einem Buch nachzulesen, das der Suhrkamp Verlag sehr schnell anlässlich des Friedenspreises zusammengestellt hat. Es heißt "Himmel über Charkiw" und versammelt Facebook und Twitter-Nachrichten von Serhij Zahdan ab dem 24. Februar.

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    Martin Mosebach: Taube und Wildente © dtv
    dtv

    Roman - Martin Mosebach: "Taube und Wildente"

    "Taube und Wildente" - so heißt das neue Buch von Martin Mosebach. Darin beschreibt er die Sommerferien der Familie Dalandt in der Provence - bis bei dem Ehepaar ein Streit entsteht - über ein Gemälde. Doch dieser Streit geht tiefer. Ein Buch über Schuld, Liebe und Verlust.

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    Johan Eklöf: Das Verschwinden der Nacht; Montage: rbbKultur
    Droemer HC

    Sachbuch - Johan Eklöf: "Das Verschwinden der Nacht"

    Etwas 6.000 Sterne kann der Mensch mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen – und noch zahllose andere Himmelskörper. Allerdings nur, wenn absolute Dunkelheit um ihn herum herrscht. In Las Vegas, einem der hellsten Orte der Welt, sehen die Menschen höchstens zehn Sterne. Der schwedische Autor und Zoologe Johan Eklöf hat ein Buch über die Lichtverschmutzung geschrieben, die uns den Blick in den Himmel verwehrt, aber vor allem die Natur bedroht.

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    Robert Menasse: Die Erweiterung © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Robert Menasse: "Die Erweiterung"

    Für seinen Roman "Die Hauptstadt" ist Robert Menasse 2017 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden. Mit "Die Erweiterung" hat der österreichische Schriftsteller nun einen weiteren Europa-Roman vorgelegt. Darin erzählt er von zwei "Blutsbrüdern", die sich einander im Kampf gegen das kommunistische Regime in Polen verbunden hatten. Später wird der eine Ministerpräsident Polens, der andere macht in der Europäischen Union Karriere, zuständig für die Erweiterungspolitik.

    Abdulrazak Gurnah: Nachleben © Penguin
    Penguin

    Roman - Abdulrazak Gurnah: "Nachleben"

    Zum Ritual des Literaturnobelpreises gehört, dass er oft an jemanden vergeben wird, mit dem niemand gerecht hat. Als Abdulrazak Gurnah im vergangenen Jahr die Auszeichnung erhielt, kannten hierzulande nur wenige den Namen des Autors, der 1948 im (damaligen) Sultanat Sansibar geboren wurde, später nach England floh und lange Jahre an der Universität von Kent als Literaturprofessor tätig war. Jetzt wurde sein bisher jüngster Roman "Nachleben", veröffentlicht 2020 in England, frisch ins Deutsche übertragen.

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    Ian McEwan: Lektionen © Diogenes
    Diogenes

    Roman - Ian McEwan: "Lektionen"

    "Der Zementgarten", "Abbitte", "Saturday", "Kindeswohl", "Nussschale", "Maschinen wie ich" - die Liste der Romane, mit denen Ian McEwan Weltruhm erlangte, ließe sich noch um viele Titel erweitern. Einige Bücher des 1948 geborenen britischen Autors sind erfolgreich verfilmt worden. Für sein schillerndes Werk hat er viele Auszeichnungen erhalten, auch den Booker-Prize. Regelmäßig wird er als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt. Bekommen hat er ihn - leider - noch nicht. Jetzt ist sein neuer Roman erschienen: "Lektionen". Mit über 700 Seiten der bisher umfangreichste Roman des Autors: sein "Opus Magnum".

    Bewertung:
    Esther Kinsky: Rombo © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Esther Kinsky: "Rombo"

    Das Wort "Rombo" beschreibt ein unheimliches Grollen, das ein Erdbeben ankündigt. Esther Kinsky hat ihrem neuen Roman diesen Titel gegeben. Er stellt die schweren Erdbeben ins Zentrum, die 1976 das Friaul in Italien erschütterten. Tausende Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos. Die Schriftstellerin, Übersetzerin und Lyrikerin nimmt die Naturkatastrophe zum Anlass, um über das Wesen des Erinnerns zu philosophieren. Esther Kinsky ist mit "Rombo" für den Deutschen Buchpreis nominiert.

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    Theresia Enzensberger: Auf See © Hanser
    Hanser

    Roman - Theresia Enzensberger: "Auf See"

    Als Tochter eines in der Literaturwelt sehr berühmten Vaters sind die künstlerischen Schuhe, in die Theresia Enzensberger steigen muss, naturgemäß ziemlich groß. Dass sie Name und Herkunft nicht als Last und Bürde, sondern als kreativen Ansporn versteht, macht das Werk der 1986 geborenen Autorin umso reizvoller und spannender. Sie schreibt für die FAZ und die ZEIT und gründete das preisgekrönte BLOCK-Magazin. Ihr zweiter Roman "Auf See" wurde sogleich für den Deutschen Buchpreis nominiert.

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    Eeva-Liisa Manner: Das Mädchen auf der Himmelsbrücke © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Roman - Eeva-Liisa Manner: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke"

    Mit Literatur aus Finnland verbinden die meisten blutige Krimis oder alte Sagen. Doch Finnland hat eine vielfältige Literaturgeschichte, die bei uns weitgehend unbekannt ist. Eine der berühmtesten finnischen Autorinnen ist Eeva-Liisa Manner (1921-1996), die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde, aber auch als Autorin von Romanen und Dramen. Im Jahr 1951 ist ihr erster Roman erschienen, der jetzt erst zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt worden ist: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke".

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    Karol Berger: Jenseits der Vernunft © Metzler/Bärenreiter
    Metzler/Bärenreiter

    Form und Bedeutung in Wagners Musikdramen - Karol Berger: "Jenseits der Vernunft"

    Bücher über Richard Wagner füllen die Regale längst meterweise. Aber immer wieder gibt es Neuerscheinungen zu diesem Komponisten. Jetzt hat der Musikwissenschaftler Karol Berger unter dem Titel "Jenseits der Vernunft" ein Buch über – wie es im Untertitel heißt – "Form und Bedeutung in Wagners Musikdramen" verfasst.

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    Édouard Louis: Anleitung ein anderer zu werden © Aufbau
    Aufbau

    Roman - Édouard Louis: "Anleitung ein anderer zu werden"

    Édouard Louis ist noch nicht ganz 30 Jahre alt, in Frankreich aber längst ein literarischer Star. Furore sorgte bereits sein Debüt "Das Ende von Eddy" aus dem Jahr 2015, in dem er über seine Homosexulaität und die Herklunft aus prekären, armen Verhältnissen in der nordfranzösischen Provinz berichtete. Eddy Bellegueule, das war er selbst, bevor er sich in Édouard Louis umbenannt hat. Diese Verwandlung ist nun Thema seines neuen Romans "Anleitung ein anderer zu werden". Unser Literaturkritiker Jörg Magenau hat ihn gelesen.

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    Georg M. Oswald: Das Grundgesetz. Ein literarischer Kommentar © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Ein literarischer Kommentar - Georg M. Oswald (Hsg.): "Das Grundgesetz"

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar." – "Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit." – "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich." – Große Worte, grundsätzliche Rechte und Pflichten, festgeschrieben im deutschen Grundgesetz. Gerade in Krisenzeiten wie in der Corona-Pandemie wurden und werden diese Sätze hinterfragt und heftig diskutiert. Dieses Buch kommentiert und kritisiert das Grundgesetz – vielstimmig, erhellend, konstruktiv.

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    Lisa Eckhart: Boum © Zsolnay
    Zsolnay

    Roman - Lisa Eckhart: "Boum"

    Die Kabarettistin Lisa Eckhart provoziert gerne und ist so umstritten wie erfolgreich. Jetzt legt die Österreicherin, die in Leipzig wohnt, ihren zweiten Roman vor: „Boum“. Sie fackelt ein Feuerwerk der Fantasie ab und lässt es knallen – ist dabei aber zu sehr auf Provokation und Effekt aus, findet Literaturkritikerin Nadine Kreuzahler.

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    Patrick Modiano: Unterwegs nach Chevreuse © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Roman - Patrick Modiano: "Unterwegs nach Chevreuse"

    Patrick Modiano ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart. Für sein schillerndes und umfangreiches Werk bekam er zahlreiche Auszeichnungen, 2014 den Literaturnobelpreis. Die Romane des in Paris lebenden Autors fördern oft verschüttete Erinnerungen zutage und wirken manchmal, als würden sie einen Text wieder lesbar machen, den jemand irgendwann mit unsichtbarer Tinte geschrieben hat. Sein neuer Roman trägt den Titel "Unterwegs nach Chevreuse“".

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    Eeva-Liisa Manner: Das Mädchen auf der Himmelsbrücke © Guggolz Verlag
    Guggolz Verlag

    Roman - Eeva-Liisa Manner: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke"

    Mit Literatur aus Finnland verbinden die meisten blutige Krimis oder alte Sagen. Doch Finnland hat eine vielfältige Literaturgeschichte, die bei uns weitgehend unbekannt ist. Eine der berühmtesten finnischen Autorinnen ist Eeva-Liisa Manner (1921-1996), die vor allem als Lyrikerin bekannt wurde, aber auch als Autorin von Romanen und Dramen. Im Jahr 1951 ist ihr erster Roman erschienen, der jetzt erst zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt worden ist: "Das Mädchen auf der Himmelsbrücke".

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    Steffen Mensching: Hausers Ausflug © Wallstein
    Wallstein

    Roman - Steffen Mensching: "Hausers Ausflug"

    Begonnen hat Steffen Mensching seine Karriere als anarchistischer Clown und Kabarettist. Inzwischen ist er auch Theaterintendant (in Rudolstadt) und Buchautor. Für seinen Roman "Schermanns Augen" (2018) wurde er mit dem Erich-Fried-Preis und den Preis der Uwe Johnson-Gesellschaft ausgezeichnet. Sein neuer Roman "Hausers Ausflug" ist kürzlich im Wallstein Verlag erschienen. Jörg Magenau hat ihn gelesen.

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    Byung-Chul Han: Vita contemplativa © Ullstein
    Ullstein

    Gegenentwurf zu Hannah Arendts "Vita activa oder vom tätigen Leben" - Byung-Chul Han: "Vita contemplativa oder von der Untätigkeit"

    Ständig fühlen wir uns im Alltag rastlos, gestresst und überfordert. Sehnsüchtig warten wir auf den Urlaub und hoffen auf Erholung. Aber wir wollen auch in der Freizeit möglichst viel erleben, hetzen von einem Kultur-Event zum nächsten, checken ständig unsere Mails. Kaum aus den Ferien zurück, sind wir wieder im alten Trott. Warum können wir nicht mehr abschalten und das Nichtstun genießen? Und wie sähe unser Leben aus, wenn wir nicht immer aktiv handeln, sondern mal die Seele baumeln lassen? Vielleicht kann Byung-Chul Han darauf antworten.

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    Marianna Leky: Kummer aller Art © Dumont
    Dumont

    Texte - Mariana Leky: "Kummer aller Art"

    Das neue Buch der Bestsellerautorin ist ein wahres Trost-Buch. Und das nicht etwa, weil es hier nur um heitere Dinge geht, ganz im Gegenteil. In ihren kurzen Texten schreibt Mariana Leky von all dem Unbill des Lebens, den wir auch kennen, aber wie sie das tut, das ist ungemein tröstlich.

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    Iso Camartin: Warum Johann Sebastian Bach keine Oper schrieb © rüffer & rub
    rüffer & rub

    Sachbuch - Iso Camartin: "Warum Johann Sebastian Bach keine Oper schrieb"

    Weit über 1.000 Werke sind von Johann Sebastian Bach überliefert: Kantaten, Motetten, Passionen, Orgel- und Cembalomusik, Konzerte und vieles mehr. Nur eines hat er nie geschrieben: eine Oper. Der Schweizer Publizist Iso Camartin ist jetzt der Frage nach dem Warum nachgegangen.

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    Sergii Rudenko: Selenskyj © Hanser Verlag
    Hanser Verlag

    Eine politische Biografie - Sergii Rudenko: "Selenskyj"

    Mit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine ist die Friedensordnung in Europa zerstört, sind Freiheit und Selbstbestimmung in Gefahr. "Am 24. Februar begann der totale Krieg", sagt Wolodymyr Selenskyj, der ukrainische Präsident, der klarstellt, dass sein Land auch andere Völker verteidigt und im Kampf um die Freiheit vor allem eines braucht: Waffen. Doch wer ist eigentlich dieser Mann, der sich vom belächelten Schauspieler zum Widerstandshelden der freien Welt gewandelt hat? Wie konnte ein Komiker es schaffen, Präsident zu werden, welche Werte vertritt er, was sind seine Ziele? Vielleicht kann ein Buch weiterhelfen: "Selenskyj. Eine politische Biografie", verfasst von Sergii Rudenko.

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    Lily King: Hotel Seattle © C.H. Beck
    C.H. Beck

    Erzählungen - Lily King: "Hotel Seattle"

    Aufwachsen in schwierigen Familienverhältnissen. Geschiedene Eltern. Alkoholismus. Erste Liebesversuche der Kinder, spätes, neues Liebesglück der Eltern. Selbstzweifel einer Autorin und der Kampf mit dem eigenen Geschriebenen: All das sind Themen der amerikanischen Autorin Lily King, die in ihren Roman und Kurzgeschichten immer wieder auftauchen. Das gilt auch für ihren neuen, bemerkenswerten Erzählungsband "Hotel Seattle".

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    Andreas Sturm: Ich muss raus aus dieser Kirche © Herder
    Herder

    Sachbuch - Andreas Sturm: "Ich muss raus aus dieser Kirche"

    Andreas Sturm gehörte zu den mächtigsten Kirchenmännern in Deutschlands. Als Generalvikar in Speyer war er für Tausende von Mitarbeitenden und einen Millionenetat verantwortlich. Doch Andreas Sturm tritt aus der Kirche aus. "Ich muss raus aus dieser Kirche. Weil ich Mensch bleiben will", so lautet der Titel seiner schonungslosen Bilanz.

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    Isabel Allende: Violeta © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Roman - Isabel Allende: "Violeta"

    Vor 40 Jahren machte "Das Geisterhaus" Isabel Allende zur Bestsellerautorin. Gleich ihr erster Roman war ein Welterfolg, der mit Maryl Streep und Jeremy Irons in den Hauptrollen verfilmt wurde. Am 2. August feiert Isabel Allende ihren 80. Geburtstag und beschenkt sich und ihre Fans vorab mit einem neuen Roman: "Violeta".

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    Andrea Abreu: So forsch, so furchtlos © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Roman - Andrea Abreu: "So forsch, so furchtlos"

    Andrea Abreu ist 27 Jahre alt, hat einen Roman geschrieben und steht bereits auf der "Granta"-Liste der 25 besten spanischsprachigen Autor:innen unter 35 Jahren. In ihrem Debütroman schreibt sie über eine Mädchenfreundschaft auf Teneriffa – forsch und furchtlos.

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    Gary Schunack: Ahoi, Berlin | Bernd Siegmund: Das Oderbruch | Robert Zagolla: Brandenburg © be.bra verlag
    be.bra verlag

    Drei Buchempfehlungen - Ausflugstipps für Berlin und Brandenburg

    Ferienzeit ist Ausflugszeit. Jetzt ist er endlich da, der Sommer. Wer noch nicht im Urlaub ist oder keinen geplant hat, will jetzt, ob allein, zu zweit oder mit den Kindern, hinaus ins Grüne, will frische Luft atmen, sich am Wasser vergnügen, Tiere beobachten, Kultur tanken, etwas erleben. Wer nach Hinweisen und Anregungen für einen gelungenen Ausflug in die Umgebung sucht, findet in dem auf Reiseliteratur spezialisierten be.bra verlag genau das Richtige.

    Lea Ypi: Frei © Suhrkamp
    Suhrkamp

    Memoir - Lea Ypi: "Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte"

    Was wissen wir über Albanien? Wie war es, dort in der Zeit des Systemwechsels um 1990 aufzuwachsen? Die Philosophin Lea Ypi, Professorin an der London School of Economics, wurde 1979 in Tirana geboren und erzählt in ihrem autobiografischen Buch "Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte", wie sie den Umbruch vom Sozialismus in den Kapitalismus in Albanien erlebte.

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    James Baldwin: Von einem Sohn dieses Landes © dtv
    dtv

    Essays - James Baldwin: "Von einem Sohn dieses Landes"

    James Baldwin war einer der führenden Intellektuellen und einer der bedeutendsten Schriftsteller Amerikas. Nach seinem Tod im Jahr 1987 gerieten seine politisch oft provozierenden Werke etwas ins Abseits. Doch mit dem unter Präsident Trump wieder aufkeimenden Rassismus und der Black Lives Matter-Bewegung rücken Baldwins Bürgerrechtsthesen wieder in den Fokus der Debatte um Gleichheit und Gerechtigkeit. Nun ist Baldwins Essay-Sammlung "Von einem Sohn dieses Landes | Notes of a Native Son" in einer Neuübersetzung von Miriam Mandelkow erschienen.

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    Christoph Brumme: Im Schatten des Krieges © S. Hirzel
    S. Hirzel

    Tagebuchaufzeichnungen aus der Ukraine - Christoph Brumme: "Im Schatten des Krieges"

    Zu Beginn dieser Tagebuchaufzeichnungen des Schriftstellers Christoph Brumme fragt dessen 11-jähriger Steifsohn Kolja: "Müssen wir fliehen? Wird Putin unser geliebtes Poltawa in Schutt und Asche bombardieren, wie er das schon vor mehr als zwanzig Jahren mit Grosny gemacht hat?" Fragen eines Kindes in Zeiten des Krieges in der Ukraine, Fragen, die naheliegen. Irritierend ist bloß, dass sie von Kolja schon am 25. Januar gestellt wurden, da dieses Ukraine-Tagebuch von Brumme beginnt.

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    Helene Hegemann: Schlachtensee © Kiepenheuer & Witsch
    Kiepenheuer & Witsch

    Stories - Helene Hegemann: "Schlachtensee"

    Seit ihrem gefeierten Debüt "Axolotl Roadkill" im Jahr 2010 gilt Helene Hegemann als Jungstar der deutschen Literatur. Damals war sie grade mal 18 Jahre alt, nur wenig älter als ihre Protagonistin, die in einer Berliner WG lebte, viele Drogen nahm und die Techno-Clubs der Stadt besuchte. Inzwischen ist Helene Hegemann 30 und auch die Figuren in ihrem neuen Buch sind mit ihr entsprechend gealtert. "Schlachtensee" heißt dieser Band mit 15 "Stories".

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    Maria Stepanova: Der Körper kehrt wieder; Montage: rbbKultur
    Suhrkamp

    Gedichte - Maria Stepanova: "Der Körper kehrt wieder"

    Vor zwei Jahren sorgte die russische Schriftstellerin Maria Stepanova mit dem 'Metaroman'
    "Nach dem Gedächtnis" für Aufsehen. Höchste Zeit, dass sie nun auch als Dichterin - in Russland ist sie eine der wichtigsten Stimmen der Gegenwartslyrik – auf Deutsch entdeckt werden kann.

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    Fang Fang: Wuhan Diary © Hoffman & Campe
    Hoffman & Campe

    Tagebuch - Fang Fang: "Wuhan Diary. Tagebuch aus einer gesperrten Stadt"

    Covid-19 hat die Welt durcheinandergewirbelt, und die neun Millionen Einwohner der chinesischen Stadt Wuhan gehörten zu den ersten, die es am eigenen Leib erfahren mussten. 76 Tage, von Ende Januar bis Anfang April, war die Metropole vollständig abgeriegelt und das Leben einem rigiden Shutdown unterworfen.

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    Abraham B. Yehoshua: Der Tunnel; Montage: rbb
    Nagel & Kimche

    Roman - Abraham B. Yehoshua: "Der Tunnel"

    Demenz ist eine Krankheit, die immer mehr Menschen zu betreffen scheint und die auch in der Literatur immer häufiger verarbeitet wird, wie in Arno Geigers Buch "Der alte König in seinem Exil" von 2011 oder in "Der vergessliche Riese" von David Wagner aus diesem Jahr. Abraham B. Yehoshuas neuer Roman "Der Tunnel" zeigt nun in der glänzenden Übersetzung von Markus Lemke, was Demenz im israelischen Kontext bedeuten kann.

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    Annie Ernaux: Der Platz @ Suhrkamp
    Suhrkamp

    Erzählung - Annie Ernaux: "Der Platz"

    Annie Ernaux ist eine der bedeutendsten französischen Schriftstellerinnen unserer Zeit. Ihr literarisches Werk ist weitestgehend autobiographisch. Nach den Romanen "Die Jahre" und "Erinnerung eins Mädchens" erscheint bei uns heute "Der Platz". Darin erzählt sie von dem Leben ihres Vaters und ihrer eigenen Herkunft.

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    Annie Ernaux "Erinnerung eines Mädchens" / Montage rbb
    Suhrkamp

    Autobiografie - Annie Ernaux: "Erinnerung eines Mädchens"

    Mit jahrzehntelanger Verspätung wird die französische Schriftstellerin Annie Ernaux endlich auch im deutschsprachigen Raum entdeckt. Entdeckt wird damit auch die neuartige Form autobiografischen Schreibens, die Annie Ernaux entwickelt und zu ihrem literarischen Lebensprojekt gemacht hat.

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