Mit der Fatwa zu leben, hieß für Salman Rushdie immer auch, sie zu ignorieren. Er wollte nicht wegen des Todesurteils, das die iranischen Mullahs 1989 über ihn verhängt hatten, berühmt sein, sondern wegen seiner Literatur. Das ist bei seinem heute erscheinenden neuen Roman "Victory City" wieder einmal nicht ganz einfach. Das Buch war gerade fertig, als Rushdie im August des vergangenen Jahres Opfer eines Messer-Attentats wurde. Er überlebte nur knapp, verlor jedoch die Sehfähigkeit auf einem Auge und das Gefühl im linken Arm. Aber er lässt sich, wie er in Interviews sagt, weder vom Trauma noch von den Schmerzen unterkriegen, auch wenn ihm das Schreiben seither schwerfällt.