Kulturradio Rezensionen Buch

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Niviaq Korneliussen: Das Tal der Blumen © btb
btb

Roman - Niviaq Korneliussen: "Das Tal der Blumen"

Es mussten fast 60 Jahre vergehen, bis der ehrwürdige Literaturpreis des Nordischen Rates nicht nach Norwegen, Schweden oder Dänemark ging, sondern in weite Ferne: nach Grönland. Die junge grönländische Autorin Niviaq Korneliussen hat mit ihrem zweiten Roman "Das Tal der Blumen" den Bann gebrochen und ihr Land erstmals in den Mittelpunkt des Interesses der literarischen Welt gerückt, nicht nur im Norden. Dabei hat sie eines der dramatischsten Probleme Grönlands aufgegriffen: die ungewöhnlich hohe Zahl an Suiziden.

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Durs Grünbein: Der Komet © Suhrkamp
Suhrkamp

Belletristik - Durs Grünbein: "Der Komet"

Durs Grünbein, der 1962 in Dresden geboren wurde, gehört zu den international einflussreichsten Dichtern und Essayisten Deutschlands. Für sein Werk gewann er unter anderem den Georg-Büchner-Preis und den Friedrich-Hölderlin-Preis. Sein neues Buch "Der Komet" erzählt vom Leben der Dora W. zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Gerrit Bartels hat es für uns gelesen.

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Thomas Reinersten Berg: Die Geschichte der Gewürze © Haupt Verlag
Haupt Verlag

Genuss, Gier und Globalisierung - Thomas Reinertsen Berg: "Die Geschichte der Gewürze"

Zimt, Kardamom, Muskat, Nelken, Ingwer: Ohne diese Aromen wäre die Adventszeit kaum denkbar. Gewürze sind heute was Alltägliches: Es ist daher schwer, sich vorzustellen, dass dafür früher Eroberungskriege geführt wurden. Ihre Verwendung ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst, und ihre Geschichte ist eng mit der Entwicklung des Welthandels und des Kolonialismus verbunden. Den Weg dieser kostbaren Ware von der Steinzeit bis zu unserer Küche schildert ein spannendes Buch, das jetzt in der deutschen Übersetzung erschienen ist: "Die Geschichte der Gewürze: Genuss, Gier und Globalisierung".

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Michael Köhlmeier: Das Schöne © Hanser Verlag
Hanser Verlag

59 Begeisterungen - Michael Köhlmeier: "Das Schöne"

Eine Verführung zum Lesen, Hören und Offen-in-die-Welt-Schauen: Michael Köhlmeier lädt ein zu einer ganz persönlichen Reise, von Tolstoi über Mozart bis zu Batmans Joker. Zu wem spricht Kunst? Hat Shakespeare das Menschliche erfunden – oder gar den Menschen? Hat Bob Dylan die schönste Ausformung antiker Lyrik geschaffen? Was ist überhaupt das Schöne? Michael Köhlmeier flaniert durch die Welt – und verbindet sein Staunen mit den großen und kleinen Fragen der Gegenwart.

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Inger-Maria Mahlke: Unsereins © Rowohlt
Rowohlt

Roman - Inger-Maria Mahlke: "Unsereins"

Für "Archipel" hat Inger-Maria Mahlke 2018 den Deutschen Buchpreis bekommen. Jetzt ist ihr neuer Roman da: "Unsereins" erzählt die Geschichte einer Lübecker Kaufmannsfamilie im 19. Jahrhundert. Wer denkt da nicht sofort an Thomas Mann und die "Buddenbrooks"?

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Erik Olin Wright: Warum Klasse zählt © Suhrkamp
Suhrkamp

Sachbuch - Erik Olin Wright: "Warum Klasse zählt"

Nachdem 1989 die Mauer fiel, verschwand auch die Rede von der Klassengesellschaft. Sowohl in der Soziologie als auch in der medialen Öffentlichkeit sprach man lieber von Schichten und Milieus. Doch die ökonomische Ungleichheit hat sich seitdem verschärft, und so erlebt auch die Klasse derzeit ihr Comeback. Der Band "Warum Klasse zählt" von Erik Olin Wright macht nun deutlich, dass wir nach wie vor gute Gründe dafür haben, unsere Gesellschaften als Klassengesellschaften zu bezeichnen.

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Paul Auster: Baumgartner © Rowohlt
Rowohlt

Roman - Paul Auster: "Baumgartner"

Paul Auster, einer der bekanntesten amerikanischen Schriftsteller, hat über 30 Bücher geschrieben, die in rund 40 verschiedenen Sprachen übersetzt wurden. Sein neuer Roman "Baumgartner" handelt von einem alternden Professor, der sich mit dem Thema des altersbedingten Verfalls und Phantomschmerzen auseinandersetzt.

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Karl Ove Knausgård: Der Wald und der Fluss © Luchterhand
Luchterhand

Über Anselm Kiefer und seine Kunst - Karl Ove Knausgård: "Der Wald und der Fluss"

Der Maler Anselm Kiefer gilt als einer der bedeutendesten Künstler der Gegenwart. Für seine großflächigen Bildlandschaften, die sich vor allem mit der deutschen Vergangenheit und dem Holocaust auseinandersetzen, hat er in diesem Sommer den Deutschen Nationalpreis bekommen. Im Kino läuft seit ein paar Wochen Wim Wenders Filmdokumentation über Anselm Kiefer. Parallel dazu ist nun ein Buch des norwegischen Schriftstellers Karl Ove Knausgård "über Anselm Kiefer und seine Kunst" erschienen: "Der Wald und der Fluss".

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Zadie Smith: Betrug; Montage: rbbKultur
Kiepenheuer & Witsch

Roman - Zadie Smith: "Betrug"

Zadie Smith, die britische Autorin mit jamaikanischen Wurzeln, hat mit ihrem Erstling "Zähne zeigen" einst die Bestsellerlisten gestürmt, die Kritik überzeugt und für ihre Werke seither viele Preise erhalten. Nun hat sie ihren ersten historischen Roman veröffentlicht: London im viktorianischen Zeitalter, Jamaika während des Kolonialismus. Der alternde, mit Charles Dickens befreundete Vielschreiber William Ainsworth, den es wirklich gab. Ein spektakulärer, ebenfalls historischer Gerichtsfall. Das sind einige Zutaten in "Betrug", dem neuen Roman von Zadie Smith. Arno Orzessek hat ihn gelesen.

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Peter Handke: Die Ballade des letzten Gastes © Suhrkamp
Suhrkamp

Erzählung - Peter Handke: "Die Ballade des letzten Gastes"

Peter Handke hatte immer schon ein großes Talent, sich mit umstrittenen Äußerungen ins politische Abseits zu manövrieren. Als er 2019 den Literaturnobelpreis erhielt, war die Empörung groß. Vorgeworfen wurde ihm, während der jugoslawischen Bürgerkriege für die serbische Seite Partei ergriffen und Diktator Milošević gehuldigt zu haben. Zuletzt ist es ruhig geworden um den österreichischen Autor, der seit vielen Jahren in Chaville bei Paris lebt. Er hat literarische Miniaturen veröffentlicht, "Mein Tag in einem anderen Land" beschrieben, ein "Zwiegespräch" mit sich selbst geführt. Jetzt erscheint sein neues Buch: "Die Ballade des letzten Gastes".

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Florian Illies: Zauber der Stille © S. Fischer
S. Fischer

Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten - Florian Illies: "Zauber der Stille"

Florian Illies war Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und Geschäftsführer des Rowohlt Verlages. Er leitete das Auktionshaus Grisebach und ist jetzt Mitherausgeber der ZEIT. Über die "Generation Golf" hat er geschrieben, mit seinen Büchern "1913: Der Sommer des Jahrhunderts" und "Liebe in Zeiten des Hasses" hat er das Genre des historische Epochenporträts neu definiert. Heute erscheint sein neues Buch: "Zauber der Stille. Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten".

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Jens Andersen: Tove Ditlevsen. Ihr Leben © Aufbau Verlag
Aufbau Verlag

Biografie - Jens Andersen: "Tove Ditlevsen. Ihr Leben"

Mit ihrer Kopenhagen-Trilogie ist die dänische Autorin Tove Ditlevsen in Deutschland erst in den letzten Jahren bekannt geworden, vor kurzem erschien auch erstmals ihr Erzählband "Böses Glück" auf Deutsch. In Dänemark war sie zu ihren Lebzeiten bis zu ihrem Tod 1976 eine schillernde Größe der Literaturszene. Jetzt ist die erste umfassende Biografie über sie im Aufbau Verlag erschienen - mit dem schlichten Titel "Tove Ditlevsen. Ihr Leben".

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Jan Wagner: Steine und Erden © Hanser Berlin
Hanser Berlin

Gedichte - Jan Wagner: "Steine & Erden"

Jan Wagner ist einer der wenigen wirklich erfolgreichen Lyriker hierzulande. 2017 wurde er für sein Werk mit dem Büchnerpreis ausgezeichnet, für den Gedichtband "Regentonnenvariationen" erhielt 2015 den Preis der Leipziger Buchmesse. Das Buch schaffte es sogar auf die Bestsellerliste. Jetzt ist ein neuer Gedichtband von Jan Wagner erschienen: "Steine & Erden".

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Christian Lehnert: Das Haus und das Lamm © Suhrkamp
Suhrkamp

Belletristik - Christian Lehnert: "Das Haus und das Lamm. Fliegende Blätter zur Apokalypse des Johannes"

"Der wahrhaft Betende weiß nicht, dass er betet." Das Zitat stammt von dem Mystiker Meister Eckhart, doch Christian Lehnert macht es sich zu eigen. Sein neues Buch mit dem Titel "Das Haus und das Lamm" ist ein Versuch, in Prosa zu beten. Grundlage seiner Meditationen ist die Apokalypse des Johannes, der rätselhafte, letzte Abschnitt des Neuen Testaments, den er einer gründlichen Lektüre unterzieht. "Fliegende Blätter zur Apokalypse des Johannes" lautet der Untertitel.

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Monika Maron: Das Haus © Hoffmann und Campe
Hoffmann und Campe

Roman - Monika Maron: "Das Haus"

Monika Maron, die 1941 in Berlin-Neukölln geboren wurde und in der DDR aufwuchs, ist eine der renommiertesten deutschsprachigen Schriftstellerinnen - mit Büchern wie "Flugasche", "Stille Zeile 6" oder "Endmoränen". Sie macht gern auch politische Einlassungen und stößt damit immer mal wieder Manche vor den Kopf. Nun hat sie einen neuen Roman geschrieben, über eine Alters-WG. Gerrit Bartels hat ihn für uns gelesen.

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Annie Ernaux: Die leeren Schränke © Suhrkamp
Suhrkamp

Erstlingswerk der Literaturnobelpreisträgerin - Annie Ernaux: "Die leeren Schränke"

Als die französische Schriftstellerin Annie Ernaux letztes Jahr den Literaturnobelpreis erhalten hat, war sie nicht unbedingt jedem in Deutschland ein Begriff. Ganz anders als in Frankreich, wo sie schon seit Jahrzehnten zu den bekanntesten und renommiertesten Autorinnen zählt. Heute erscheint im Suhrkamp Verlag die erste deutsche Übersetzung ihres Erstlingswerks "Die leeren Schränke" aus dem Jahr 1974.

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Richard Ford: Valentinstag © Hanser Berlin
Hanser Berlin

Roman - Richard Ford: "Valentinstag"

Richard Ford zählt zu den ganz großen US-amerikanischen Schriftstellern der Gegenwart. Immer wieder wird der 1944 in Jackson/Mississippi geborene Autor, der als Chronist der Alltagskultur Amerikas gilt und mit Romanen wie "Der Sportreporter", "Die Lage des Landes" oder "Kanada" viele internationale Erfolge feierte, als Kandidat für den Literatur-Nobelpreis gehandelt. Bekommen hat er ihn bisher nicht. Vielleicht, weil er weiß und alt ist und seine Romanfiguren sich nicht immer politisch korrekt verhalten. Sein neues Buch trägt den Titel "Valentinstag" und beschert uns eine vielleicht letzte Begegnung mit dem unverwüstlichen Sportreporter und Immobilienmakler Frank Bascombe.

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Sylvie Schenk: Maman © Hanser Verlag
Hanser Verlag

Roman - Sylvie Schenk: "Maman"

Sylvie Schenk ist eine Schriftstellerin, die 1944 in Frankreich geboren wurde, seit 1966 in Deutschland lebt und seit Anfang der 90er Jahre ihre Bücher auch auf Deutsch schreibt. Veröffentlichte sie lange Jahre eher im Verborgenen, erlangte sie 2016 mit einem Auftritt beim Bachmann-Wettbewerb größeres Aufsehen, als sie aus ihrem Roman "Schnell, dein Leben" las, einer autobiografisch inspirierten Familiengeschichte. Es folgten weitere autofiktionale Bücher. Ihr neuester Roman "Maman" steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis.

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Jan Peter Bremer: Nachhausekommen © Berlin Verlag
Berlin Verlag

Roman - Jan Peter Bremer: "Nachhausekommen"

Heimat ist da, wo der Mensch zu Hause ist. "Nachhausekommen", so der Titel von Jan Peter Bremers autobiografischem Roman, wäre also ein andern Begriff für Heimat. Diese Heimat ist nicht einfach nur ein Ort, an den man zurückkehrt, sondern mehr noch eine Zeit: die Kindheit. Dass diese Kindheit in einer Künstlerkolonie auf dem Dorf ein Stoff wäre, war Jan Peter Bremer schon lange klar, doch erst jetzt, als bald 60-Jähriger, gelang es ihm, die richtige Perspektive zu finden und das Kind, das er war, ohne Groll wie durch eine frisch geputzte Scheibe zu betrachten.

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Angelika Klüssendorf: Risse © Piper
Piper

Roman - Angelika Klüssendorf: "Risse"

Angela Klüssendorf ist vor allem mit der Romantrilogie um "Das Mädchen" bekannt geworden. In drei autofiktionalen Bänden erzählte sie darin von einer wahrhaft schrecklichen Kindheit in der DDR, vom Erwachsenwerden, von der Übersiedlung in den Westen und von der Bedeutung des Schreibens. Jetzt hat es ihr neuer Band "Risse" auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis geschafft, der in zehn Episoden noch einmal in die Kindheit des Mädchens eintaucht.

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Sherko Fatah: Der große Wunsch © Luchterhand
Luchterhand

Roman - Sherko Fatah: "Der große Wunsch"

Die Konfrontation zwischen Kulturen ist ein Thema, das den Schriftsteller Sherko Fatah nicht loslässt. Auch in seinem neuen Roman "Der große Wunsch", der auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis steht, geht es um das Aufeinandertreffen von europäischer und arabischer Welt. Murads Tochter bricht nach Syrien auf, um dort einen Glaubenskrieger zu heiraten. Um sie wiederzufinden, begibt sich ihr Vater auf eine gefährliche Reise.

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Julya Rabinowich: Der Geruch von Ruß und Rosen © Hanser Verlag
Hanser Verlag

Jugendroman - Julya Rabinowich: "Der Geruch von Ruß und Rosen"

Krieg und Flucht vor dem Krieg sind Themen, die uns nicht erst seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beschäftigen. Tagtäglich fliehen Menschen vor Gewalt, Krieg oder Hunger aus ihrer Heimat, darunter viele Kinder und Jugendliche. Stellvertretend für sie steht Madina. Sie ist die Protagonistin in Julya Rabinowichs neuem Jugendroman "Der Geruch von Ruß und Rosen". Er ist der dritte Teil einer Reihe, die von der Flucht ihrer Familie erzählt und vom Ankommen in einem neuen Land mit einer fremden Kultur.

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Nicole Flattery: Nichts Besonderes © Hanser Berlin
Hanser Berlin

Roman - Nicole Flattery: "Nichts Besonderes"

Aus Irland kommen zurzeit spannende neue literarische Stimmen. Gerade erst hat die Autorin Sally Rooney für Aufsehen gesorgt, mit Büchern wie "Gespräche mit Freunden" oder "Normal People", das direkt erfolgreich als Serie verfilmt wurde. Jetzt folgt ihr eine weitere junge Schriftstellerin aus ihrer Generation: Nicole Flattery, Jahrgang 1990. Vor drei Jahren veröffentlichte der Hanser Verlag ihrden Erzählband "Zeig Ihnen, wie man Spaß hat", jetzt erscheint ihr Debütroman "Nichts Besonderes".

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