Kulturradio Rezensionen Buch

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Margaret Atwood: Innigst / Dearly © Berlin Verlag
Berlin Verlag

Gedichte eines Lebens / Poems of a Lifetime - Margaret Atwood: "Innigst / Dearly"

Seit wie vielen Jahren eigentlich wird Margaret Atwood als heiße Kandidatin für den Literaturnobelpreis gehandelt? Kaum jemand bezweifelt, dass die kanadische Autorin, die sich mit Romanen wie "Der Report der Magd", "Zeuginnen" und "Der blinde Mörder" in die Weltliteratur eingeschrieben hat, die Auszeichnung längst hätte bekommen müssen. Nur die Jury in Stockholm ziert sich noch. Vielleicht lässt sie sich ja durch die neuen Gedichte der 1939 geborenen Schriftstellerin erweichen und überzeugen: Im Berlin Verlag erscheint nun der von Jan Wagner ins Deutsche übertragene Gedichtband "Innigst / Dearly".

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Helmut Lethen: Der Sommer des Großinquisitors © Rowohlt Berlin
Rowohlt Berlin

Über die Faszination des Bösen - Helmut Lethen: "Der Sommer des Großinquisitors"

Als der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen auf den Großinquisitor aus der Legende Dostojewskis stieß, hat diese Figur ihn sofort elektrisiert. Der verknöcherte Greis, der den wiedergekehrten Jesus auf dem Scheiterhaufen verbrennen will, ist für Lethen die Inkarnation des Bösen oder vielmehr eines Machtapparats, für den Moral nicht zählt. Lethen untersucht in seinem fulminaten, hochaktuellen Essay die Wirkungsgeschichte von Dostojewskis Legende und entdeckt ihre Spuren in der Esoterik des Fin de Siècle, in der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts, in der stalinistischen Sowjetunion und überall, wo politische Gegner verfolgt werden.

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Serhij Zhadan: Himmel über Charkiw © Suhrkamp
Suhrkamp

Nachrichten vom Überleben im Krieg - Serhij Zhadan: "Himmel über Charkiw"

Am Sonntag wird der ukrainische Sänger, Lyriker und Romanautor Serhij Zhadan mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Wie er den Angriffskrieg Russlands auf sein Land und auf seine Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine erlebt hat – das ist in einem Buch nachzulesen, das der Suhrkamp Verlag sehr schnell anlässlich des Friedenspreises zusammengestellt hat. Es heißt "Himmel über Charkiw" und versammelt Facebook und Twitter-Nachrichten von Serhij Zahdan ab dem 24. Februar.

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Martin Mosebach: Taube und Wildente © dtv
dtv

Roman - Martin Mosebach: "Taube und Wildente"

"Taube und Wildente" - so heißt das neue Buch von Martin Mosebach. Darin beschreibt er die Sommerferien der Familie Dalandt in der Provence - bis bei dem Ehepaar ein Streit entsteht - über ein Gemälde. Doch dieser Streit geht tiefer. Ein Buch über Schuld, Liebe und Verlust.

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Johan Eklöf: Das Verschwinden der Nacht; Montage: rbbKultur
Droemer HC

Sachbuch - Johan Eklöf: "Das Verschwinden der Nacht"

Etwas 6.000 Sterne kann der Mensch mit bloßem Auge am Nachthimmel sehen – und noch zahllose andere Himmelskörper. Allerdings nur, wenn absolute Dunkelheit um ihn herum herrscht. In Las Vegas, einem der hellsten Orte der Welt, sehen die Menschen höchstens zehn Sterne. Der schwedische Autor und Zoologe Johan Eklöf hat ein Buch über die Lichtverschmutzung geschrieben, die uns den Blick in den Himmel verwehrt, aber vor allem die Natur bedroht.

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Robert Menasse: Die Erweiterung © Suhrkamp
Suhrkamp

Roman - Robert Menasse: "Die Erweiterung"

Für seinen Roman "Die Hauptstadt" ist Robert Menasse 2017 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden. Mit "Die Erweiterung" hat der österreichische Schriftsteller nun einen weiteren Europa-Roman vorgelegt. Darin erzählt er von zwei "Blutsbrüdern", die sich einander im Kampf gegen das kommunistische Regime in Polen verbunden hatten. Später wird der eine Ministerpräsident Polens, der andere macht in der Europäischen Union Karriere, zuständig für die Erweiterungspolitik.

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Abdulrazak Gurnah: Nachleben © Penguin
Penguin

Roman - Abdulrazak Gurnah: "Nachleben"

Zum Ritual des Literaturnobelpreises gehört, dass er oft an jemanden vergeben wird, mit dem niemand gerecht hat. Als Abdulrazak Gurnah im vergangenen Jahr die Auszeichnung erhielt, kannten hierzulande nur wenige den Namen des Autors, der 1948 im (damaligen) Sultanat Sansibar geboren wurde, später nach England floh und lange Jahre an der Universität von Kent als Literaturprofessor tätig war. Jetzt wurde sein bisher jüngster Roman "Nachleben", veröffentlicht 2020 in England, frisch ins Deutsche übertragen.

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